Die ersten drei Jahre mit Kind kein eigenes Leben?

5 Antworten

Ja, wenn man niemand hat zum Aufpassen, damit man mal ein paar Stunden Zeit für sich hat, ist es wirklich anstrengend.

Besonders schlimm empfand ich es während der Lockdowns und Kontaktbeschränkungen, ich konnte mit meinem Kind nirgendwohin außer einsame Spaziergänge auf Feldwegen. Kein Kindergarten, keine Familie, keine Freunde, kein Verein.

Da ist mir echt die Decke auf den Kopf gefallen, ich hab nur mit dem Kleinkind allein daheim gehockt und war manchmal mit den Nerven am Ende. Für mein Kind war das auch nicht schön, es waren ja sogar die Spielplätze gesperrt.

Ein Ausgleich zu den Alltag mit kleinen Kindern ist wichtig, um mal entspannen zu können, sonst ist es echt hart. Denn jeder braucht mal einen Rückzugsort und Zeit für sich.

Mit Kindern - und den Eltern - ist es absolut individuell.

Da kann man nicht pauschalisieren "die ersten 3 Jahre sind hart, danach gehts". Denn, die einen empfinden die ersten 3 Jahre als eine wundervolle Zeit, die anderen werden auch noch im zehnten Lebensjahr ihres Kindes darüber stöhnen das sie ja kaum Zeit für sich haben/ dauernd Stress haben/ soooo viel Verantwortung tragen "müssen".

Und, nicht jedes Kind ist gleich. Je nach Gesundheitszustand und Entwicklung, je nach Eigenheiten des Kindes, je nach aktueller Entwicklungsphase, ists leicht oder schwieriger, oder mit viel Aufwand verbunden, oder mit vielen Arztterminen und Sorgen, Therapien etc pp.

Je nach Lebensumständen der Familie, je nach Zusammenhalt/ Funktion des Elternpaares .... denn auch das wirkt sich auf den Nachwuchs und das Familienleben allgemein aus.

Edit: Je nach persönlichen Lebensumständen, je nachdem welche weiteren Verantwortlichkeiten man nebenbei noch hat (manche pflegen ein Familienmitglied, andere haben mehrere Kinder, wieder andere arbeiten nebenbei, oder haben Haus und Grundstück zu versorgen, oder haben Haustiere) kanns schon sein das die "Freizeit" doch mal knapper wird.

Aber: Da kommts dann auf das eigene Zeitmanagement an, auf die eigenen Prioritäten. Darauf, ob man gewillt ist auch mal nen Babysitter zu bezahlen.

Man lernt einzuschätzen in welchen Zeiten man was erledigen kann (für sich, fürs eigene Hobby, für den Haushalt, als Paar).

Für mich waren (beim letzten Kind) die ersten 3 Jahre voller Sorgen, vielen Terminen, zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr Nachtschreck, .... und doch empfand ich jene Zeit meist als wunderbar. Man selbst ist gewachsen an all den neuen Situationen und Aufgaben. Man hat innerhalb dieser kurzen 3 Jahre so viel Entwicklung beim Kind erlebt.... das ist toll.

Dieser Vater, auf dessen Kommentar hin du diese Frage gestellt hast, scheint nicht so viel Ahnung zu haben/ nicht so viel Erfahrung im Alltag mit seinem Kleinkind zu haben. Ich hab auch mal in deinen Fragen gestöbert und erfahren das sich die Kindseltern irgendwann mal getrennt hatten. Seiner Meinung nach also wegen des gemeinsamen Kindes.... Weil er plötzlich "auf der Rückbank Platz nehmen musste". Tja, die Realität war wohl ganz anders als er erwartete. Wirkt auf mich so als hätte er sich selbst garnicht erst die Zeit gegeben in diese neue Aufgabe als Elternteil hineinzuwachsen. Echt schade.

Na, solange er es nicht als "babysitten" bezeichnet bzw. als "aufs Kind aufpassen" wenn er bzw. ein Vater allgemein den elterlichen Pflichten nachkommt

Viel eher scheinen diese 3 Jahre noch untertrieben zu sein. Ich denke, die nächsten 10 Jahre ist man da voll im Stress. Deswegen habe ich mich gegen Kinder entschieden. Auf diesen Zirkus hatte ich keine Lust.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
pblaw  20.01.2023, 17:54

Wenn du das als Zirkus bezeichnest, solltest du auch fairerweise auf deine Rente verzichten.

0
Rina2020204  20.01.2023, 18:01
@pblaw

Ganz sicher nicht. Für meine Rente habe ich dann mal hart gearbeitet.

2
pblaw  20.01.2023, 18:02
@Rina2020204

Und dafür kommt die nächste Generation - also die Kinder von heute - auf und zahlt.

0
Dorinika  20.01.2023, 18:55

Find ich klasse:) so hat man das beste Leben in Ruhe mit seinem Geld 💵

2

Ich bin alleinerziehend mit 3 Kindern, keine Unterstützung vom KV, Familie oder Freunden. Ich habe mir es nicht ausgesucht Alleinerziehend zu sein und hätte auch nicht gedacht, dass es so kommt, das der KV komplett untertaucht. Ich habe kein eigenes Leben mehr. Geld für einen Babysitter habe ich nicht. Arbeit ist auch nicht drin, da das jüngste Kind kein Betreuungsplatz hat. Ich wohne auf dem Dorf und habe kein Auto weder Führerschein. Bin Gesundheitlich eingeschränkt und ja, oft verzweifel ich. Und der Alltag ist sehr anstrengend. Auch Feiertage immer alleine. Gerade einkaufen zu fuß ist der Horror, da ich ja Gesundheitlich eingeschränkt bin. Andersweitige Unterstützung gibt es nicht. Hab mich bereits überall ausführlich informiert. Und habe auch versucht Unterstützung zu bekommen. Ich brauche praktische Unterstützung und die gibt es einfach nicht hier in meinem Wohnort. Umzug geht auch nicht, könnte ich alleine unter den Umständen gar nicht bewältigen. Ich habe noch nicht mal jemanden zum Reden, bin zuhause komplett isoliert. Viele Dinge sind für mich unmöglich zu bewerkstelligen. Ich hoffe ja, das ich irgendwann mal wieder arbeiten gehen kann, damit ich überhaupt mal unter Menschen komme und ich dann auch auf einen Führerschein und ein Auto sparen kann und eventuell, wenn es Finanziell dann noch drin ist, ab und zu mal etwas Geld für einen Babysitter habe. Ich bin oft deprimiert und war auch schon in einer Psychatrischen Klinik, meine Kinder waren in der Zeit in einer Bereitschaftspflege. Man ist auch der Meinung, ich benötige keine Unterstützung, weil ja alles was die Kids betrifft läuft, den Kindern geht es gut. Nur mir leider nicht. Aber ich denke mir so oft, ich kann nicht ewig so weiter machen. Die Klinik konnte mir auch nicht helfen, da meinte man zu mir, solange das so weiter geht, kann es mir nicht gut gehen, aber die haben auch keine Lösung dafür gefunden. Das heißt für mich, durchhalten und hoffen nicht komplett zusammenzubrechen. Ich habe große Angst davor, irgendwann komplett zusammen zu brechen. Was wird dann aus meinen Kids und was wird aus mir?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja, kleine Kinder sind sehr anstrengend. Man hat eine 24/7 Job. Ist da kein Partner oder sonst jemand, der einem mal das kind/Kinder abnimmt geht es sehr an die Substanz.