Die Auswirkung von festen und flüssigen Fetten in derem jeweiligen Aggregatszustand auf Motorradketten?
Der eine schreibt, er nimmt Öl zum Fetten der Motorradkette, der andere läuft Sturm dagegen und nimmt festes Fett im sprühverstäubtenn Zustand und meint, Öl werde abgeschleudert (er lässt dabei völlig außer Acht, dass die Kette warm wird und das feste Fett zerfließt und dann chemisch Öl ist).Ein Anderer wiederum schreibt, er nehme zwar sprühverstäubtes festes Fett, doch sprühe er die Kette im warmen Zustand ein, da es besser zerfließt (was meine logische Theorie nur bestätigt).
Chemisch ist Fett wie Öl aufgebaut. Der Unterschied liegt nur im Aggregatszustand. Man sprich in der Chemie von festen und flüssigen Fetten. Wenn feste Fette durch erwärmung verflüssigt werden, sind sie in der Chemie Öl.
M.E. kann die Besondere Anhaftung an der Kette nur in bestimmten Additiven liegen, die den Fetten beigemischt werden und die können ja logischerweise sowohl festen als auch flüssgen Fetten beigemischt werden.
Kann es sein, dass die Erklärung dafür, dass mein Kettenöl auf der Kette verblieben ist, darin liegt, dass ich sie zum einen nur nachgefettet haben, also keine Reinigung vorausgegangen ist und deshalb noch genügend Fett in den Ritzeln war, zum anderen ich in der Großstadt wohne und zunächst lange brauche, um aus meiner Zone 30 rauszukommen und dann erst eine Höchstgeschw. von 50 folgt und ich außerdem nach dem Fetten zunächst nur Stadtfahrten unternommen habe, so dass die Kette im kalten Zustand gar nicht stärker belastet wurde, als eine Fahrradkette
1 Antwort
Ich gehe davon aus, das durch Sprayen fein versprühtes Öl physikalisch weniger durch die Fliehkräfte der schnellen Rotationsgeschwindigkeit der Kette beeinflusst wird, als klumpiges Fett oder zähfließendes Öl. Denn was Du in Deiner Betrachung außer Acht lässt ist, dass das Fahrzeug zunächst mit kalter Kette startet. Das versprühte Öl ist dabei schon als feiner Film gleichmäßig verteilt, während das Öl möglicherweise noch ungleichmäßiger verteilt ist und ggf. kleine Tröpchen bildet, die durch die Fliehkräfte abspritzen. Ähnlich stelle ich es mir bei Fett vor.
Der feie Sprühnebel zieht auch schneller in die Ritzen zwischen die Kettenglieder.
Dem wiederspricht aber der gängigen Praxis mit der Fahrradkette. Sie wird regemäßig mit Öl gefettet und schleudert das Öl auch im kalten Zustand nicht ab. Die Motorradkette - vor allem, wenn die Fahrt innerhalb geschlossener Ortschaften beginnt, wird vielfach - so lange sie noch kalt ist - auch nicht wesentlich stärker beschleunigt. Die stärkere Beschleunigung findet vielfach dann erst statt, wenn die Ortschaft, oftmals Stadt oder sogar - wie bei mir Großstadt - verlassen wird und dann ist die Kette bereits heiss.
Ich hatte die Kette letztes Jahr im Mai mit Kettenöl vom Motorradhändler geölt und sie ist immer noch reichlich geölt. Selbst wenn im kalten Zustand etwas abgeschleudert worden ist, war noch ein genügender Umfang auf der Kette -