Denkt ihr unser Wohlstand wird dem Klimawandel zum Opfer fallen?

13 Antworten

Ja definitiv. Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass die Folgen eines ungebremsten Klimawandels viel teurer würden als die vorgeschlagenen Klimaschutz-Maßnahmen. Stellt man zum Beispiel für Deutschland die Kosten der „Energiewende” jenen Kosten gegenüber, die andernfalls entstehen würden, so ist das Ergebnis deutlich (Dena 2018BDI 2018): Allein schon die ersparten Ausgaben für Importe fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und -gas (in den vergangenen 15 Jahren rund eine Billion Euro) decken einen Großteil der Kosten eines klimaschonenden Umbaus der Energieversorgung (kumuliert über die kommenden 30 Jahre zwischen 1,6 bis 2,3 Billionen Euro). Bezieht man noch die Kosten für vermiedene Schäden (etwa durch die Zunahme von Wetterextremen) ein, dann wird evident, dass Klimaschutz wirtschaftlich sinnvoll ist.

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Der Stern-Report zeigte bereits 2007, dass ein Verzicht auf Emissionsminderungen weltweit zu klimawandelbedingten Schäden führen würde, die mindestens fünf bis 20 Prozent des jährlichen globalen BIP über einen unbegrenzten Zeitraum betragen könnten. Die Kosten für die Reduktion von Treibhausgasemissionen hingegen werden im Stern-Report mit etwa einem Prozent des globalen BIP pro Jahr angegeben. Den Trend von Wohlfahrtseinbußen durch die Klimaerhitzung zeigte auch der Fünfte Sachstandsbericht des IPCC auf.

Also ja, unser Wohlstand – jedenfalls ein guter Teil davon – wird sicherlich dem Klimawandel, bzw. dessen ökonomischen-, gesellschaftlichen-, gesundheitliche- wie auch ökologische Auswirkungen zum "Opfer" fallen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Science in Earth and Climate Sciences
 - (Deutschland, Gesellschaft, Zukunft)

Ja - weil die Änderungen schneller kommen, als die heimische Technologie und Wirtschaft mitkommen wird.

Darüber hinaus dürfte halb Südeuropa Richtung Norden ziehen müssen, weil dort nichts mehr wächst - von den Regionen jenseits des Mittelmeers will ich gar nicht erst reden.

In jedem Fall werden wir unseren Lebensstandart anpassen müssen, um die Kurve bezüglich des Klimawandels zu bekommen.

Das fängt bereits klein an und wir können viel mehr tun, als wir denken.
Das sind unter anderem simple Dinge, wie:

  • Verkehrsmobilität (wenn möglich Bus, Bahn oder Fahrrad)
  • Müll ordentlich trennen und entsorgen.
  • Müll in Tonnen werfen, Zigarettenstummel ebenso.
  • Keine/So wenig wie möglich Plastikflaschen und Getränkedosen verwenden. Besser Glas oder sowas wie Soda stream benutzen.
  • Klassiker Amazon (auch andere Plattformen): Wenn man schon bestellt, dann nicht nur ein Büroklammerset, sondern eine Sammelbestellung über mehrere Artikel.
  • ....

Jeder Mensch kann einiges tun. Wenn jeder ein bisschen um sich schaut, ändert das schon ein Stückchen. Dass das nicht reicht, ist klar. Aber es ist ein Anfang.

Das kommt auf diverse Faktoren an. SIcherlich werden wir etwas opfern müssen, weil Strom teurer wird, aber ein weiterer Faktor, der einige emotional aufregt, ist ein anderer:

Wir in Europa können vorsorgen. Wir können Vertical Greenhouses bauen, Wasser reinigen oder entsalzen, Solarenergie massiv ausbauen, wir können uns "durchbeißen" wenn wir wirklich müssen. Aber was ist mit dem Rest? Afrika hat bis 2050 über 2,45 Milliarden Bewohner. Was ist mit denen? Praktisch alle afrikanischen Kulturen haben kaum / wenig "Vorsorge" in ihrer Agenda. Wenn wir nun Bevölkerungsexplosion mit Mangel von Nahrung und Wasser kombinieren, was wird passieren? Selbst wenn nur 1 Prozent dieser Leute die Koffer packt und nach Norden marschiert, sind das 25 Millionen Personen. Und das ist eben noch unglaublich konservativ. Indien ist ein weiterer Faktor mit einer MIlliardenbevölkerung, wenn auch weiter weg. Der nahe Osten, Afrika, wenn dort ein Dominostein kippt, wenn die Nahrungsversorgung ausfällt und zusammenbricht, was dann? Was werden "wir" hier in Europa tun?

Photon123  16.04.2023, 21:15

Wir brauchen hohe Mauern.

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Winterlimonade  17.04.2023, 12:01
@Photon123

Ein ordentlicher Grenzschutz, wie Frontex, entsprechend ausgerüstet und ausgebildet wären eine sinnvolle Maßnahme, ein vorgehen gegen das "Schleusergeschäft" wo man auf halbem Weg wartet, damit man das halb aufgeblasene Schlauchboot "retten" kann, das man schon beim ablegen dank Satellit gesehen hat, muss auch rigoros abgeschafft werden.

Die Frage ist doch, und da machen sich viele einfach keine Gedanken, weil das Endergebnis davon einfach nur "was nicht sein darf, kann nicht sein" Verdrängung ist: Was tun wir, wenn die Wander- und Fluchtbewegungen dank mehrerer Missernten, mangelnder Vorbereitung, großer Korruption und all dem wirklich, wirklich losgehen? Ich höre oft "die sind doch eh zu schwach zum fliehen" - na die werden auch nicht erst losgehen, wenn seit einem halben Jahr kein Reis mehr da ist, sondern schon sehr viel früher. Und die sozialen und gesellschaftlichen Verwerfungen gehen doch schon viel früher los und führen zu einer Domino-Kette, die in Unruhen, Verteilungskämpfen und "failed States" anfängt.

Was tun wir Europäer (das ist ja kein rein deutsches) Problem, wenn das anfängt? Wir haben heute schon geheult und protestiert, dass das Sonnenblumenöl, die Milch und anderes teurer geworden ist - was tun wir, wenn wir plötzlich mehrere hundert Millionen - oder auch eine Milliarde mitversorgen sollen / müssen? Rationieren wir selber die Grundnahrungsmittel und schippern sie nach süden? Oder müssen wir alle ein paar arme, hungernde Menschen aufnehmen? Das klingt amüsant, wer sich aber mit älteren Menschen hier mal unterhält, der erfährt - ich habe das gehört - dass so etwas befürchtet wird, gab es ja nach dem zweiten Weltkrieg schon mal.

Wir stehen hier schlicht und ergreifend vor einem gigantischen Problem, das sich nicht durch viel willen und Care-Pakete lösen lässt.

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Ja, die Schäden durch den Klimawandel sind deutlich erkannbar und werden sich vervielfachen.