Denkt ihr auch, dass alles seinen Sinn hat?

12 Antworten

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Ja, das ist so. Man spricht oft auch von Karma, was auf das universelle Gesetz von Ursache und Wirkung zurückgeht. Alles was passiert (Wirkung), passiert nicht ohne einen Grund (Ursache).

Die Ursachen für bestimmte (soziale) Phänomene liegen zeitlich oft auch in einer weit zurückreichenden Vergangenheit - der Grund dafür ist, dass wir als unsterbliche Seelen schon weit mehr Erfahrungen (inkl. gemachter Fehler ebenso wie positiver Erkenntnisse und Erfolge) hinter uns haben als man im bewussten Zustand weiß - die bewusste Erinnerung reicht nicht sehr weit zurück. So kann es sein, dass wir z. B. bereits gute oder schlechte Beziehungen zu Menschen haben, die wir augenscheinlich, nach unserem aktuellen Wissen, eigentlich nur ganz flüchtig kennen.

Solche Zusammenhänge gibt es aber natürlich auch sehr viel in kürzeren Zeitabständen, also insbesondere etwa die Verbindung zwischen Erlebnissen unserer Kindheit und heute.

Der wichtigste Grund für all dies ist das Lernen, unsere moralische und intellektuelle Weiterentwicklung. Man kann es sich grob vorstellen wie in einer Schule, der Schule des Lebens. Wenn wir einen bestimmten Fehler immer wieder machen, bestehen wir die Prüfungen nicht und bleiben sitzen, müssen die "Klasse" wiederholen, solange bis wir es gelernt haben. Und dieses Lernen kann manchmal sehr schmerzvoll sein leider, da es dann ein Lernen "auf die harte Tour" ist, wenn wir Schwierigkeiten hatten bestimmte Dinge, v. a. moralische Regeln, ohne praktische Erfahrungen zu verstehen. Darum ist das Leid eben auch nützlich, wir schaffen dadurch letzlich einen Entwicklungssprung, auch wenn es weh tut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Spezielle Ausbildung u. spirituelle Praxis über viele Jahre

Hallo Noctis55,

ich glaube nicht daran, dass alles, was geschieht, einen höheren Sinn hat! Denke nur einmal an Kriege und schlimmen Verbrechen. Niemand würde ernsthaft behaupten, dass diese Dinge einem höheren Sinn zuzuordnen sind.

Allerdings glaube ich schon, dass unser Leben an sich einen Sinn hat. An dieser Stelle könnte man in zwei verschiedene Richtungen denken: Die eine wäre die, dass es keinen Gott gibt und jeder selbst herausfinden muss, was für ihn der Sinn des Lebens ist. Die andere Richtung würde Gott in die Überlegungen mit einschließen.

Ich möchte meine Antwort auf die zweite Denkrichtung aufbauen, da ich der festen Überzeugung bin, dass es einen Gott gibt, der sich uns zum einen durch sein geschriebenes Wort, die Bibel, offenbart und der uns zum anderen mitteilt, warum wir hier sind und was uns wirklich glücklich macht. Wenn Du allerdings nicht an Gott glaubst, kannst Du damit wahrscheinlich eher wenig damit anfangen.

Anfangen möchte ich mit einer Aussage von Jesus Christus aus der Bergpredigt. Er erwähnte dort eine sehr wichtige Lebensregel, als er sagte: „ Glücklich sind die, denen bewusst ist, dass sie Gott brauchen...“ (Matthäus 5:3). In dieser Aussage stecken zwei wichtige Weisheiten: Zum einen hängt unser Lebensglück grundlegend von Gott ab und zum anderen müssen wir uns dessen auch bewusst sein! Warum ist das so?

Ganz einfach, weil wir so gemacht sind, dass wir in uns den Wunsch tragen, eine Verbindung zu Gott zu haben und uns von ihm leiten zu lassen. Um diese Verbindung herzustellen, brauchen wir auf jeden Fall Gottes Wort, die Bibel. Ohne sie können wir ja gar nicht wissen, wer Gott überhaupt ist. Und die Bibel zeigt uns, was wir tun müssen, um zu Gott eine enge Freundschaft aufzubauen.

Nun ist die Bibel aber ein so dickes Buch, dass viele schon beim Lesen der ersten Seiten aufgeben. Außerdem sagen einige, dass die Bibel schwer zu verstehen sei. Das ist durchaus nachvollziehbar, da sie ja nicht wie ein Roman geschrieben ist.

Als Bibeleinsteiger ist es besser, mit den vier Evangelien anzufangen und dann vielleicht mit den Psalmen oder dem Buch der Sprüche weiterzumachen.Diese Teile der Bibel sind leicht zu lesen und enthalten sehr wertvolle Gedanken. Das mag Dein Interesse so weit wecken, dass Du irgendwann den Wunsch entwickelst, noch mehr zu erfahren und Du sie dann von vorn bis hinten durchlesen möchtest.

Es kommt beim Lesen der Bibel auch nicht auf die Seitenzahl an, sondern ob man das, was man gelesen hat, auch richtig verstanden und mit dem Herzen erfasst hat. Dazu ist es nötig, öfter mal innezuhalten und über das gerade Gelesene nachzudenken. Außerdem sollte man, bevor man in der Bibel liest, zu Gott beten und ihn um Anleitung und Verständnis bitten. So kommt man Gott Stück für Stück näher, was das Leben zum einen sinnvoller und zum anderen auch glücklicher macht.

LG Philipp

Nein, wir sollten endlich verstehen, dass das Konzept von Fairness ein menschliches Konstrukt ist. Das Leben, die Natur usw. hatten nie den Anspruch fair zu sein. Und seit froh, dass nicht alles im Leben einen Sinn haben muss, sonst wären wir die ersten die verschwinden würden.

Nicht das Leiden per se hat einen höheren Sinn; es gibt das nutzlose, sinnlose Leiden. Aus christlicher Perspektive ist Leid dann sinnlos, wenn es nicht als Opfer (=negative Begleiterscheinung) von Liebe verstanden wird. Umgekehrt ist die Liebe unvollkommen, wenn sie Dich nichts kostet, Du also keine Opfer für sie bringst oder bereit bist, Opfer zu bringen, und also für Deine Liebe nicht auch leiden möchtest.

Liebe und Leiden gehören zusammen wie die zwei Seiten einer Medaille. Es geht um die Transformation des Leidens in Liebe, so wie Jesus es vorgelebt hat. Er starb am Kreuz, ermordet, und er hat uns das Ewige Leben geschenkt.

Jetzt gibt es natürlich Leiden, wo man sich fragt, wie man das in Liebe umformen soll. Krebs, ein Unfall, der Tod eines lieben Menschen.

Sorry, aber ich kann am Leiden {koerperlich oder mentel) absolut keinen hoeren Sinn erkennen.

Meine Mutter starb endlich kurz vor ihrem 100. Geburtstag, wollte aber davor schon seit ueber 10 Jahren sterben, da sie keine Lebensqualitaet fuer sich mehr erkannte. Gott, wenn es ihn denn geben sollte, liess eine herzensgute Frau jahrelang bei klarem Verstand ihren koerperlichen Verfall miterleben. Die letzten Monate verbrachte sie bettlaegerig mit einem gebrochenen Becken unter Einsatz von Morphin.

Was fuer eine hoeheren Sinn sollte es machen, wenn ein Mensch, nach einem erfuellten Leben nicht einfach sterben darf, ohne das Augenlicht, das Gehoehr, die Motorik zu verlieren, und in Windeln im Bett vor sich hin zu siechen?

Wer im Leiden anderer Menschen einen hoehren Sinn sieht, hat solch ein Leiden noch nie hautnah miterlebt. Ich war froh, als meine Mutter endlich starb und habe keine Traene verloren.