DC und AC Kopplung am Oszi?
Bei dem AC Ding wird ein kleiner Kondensator dazugeschaltet und soll Gleichstromanteile ,, herausfiltern".
Ganz grob gesagt, nimmt man also immer das, mit dem sich ein Eingangssignal am Oszilloskop am schönsten und hilfreichsten darstellen lässt?
4 Antworten
AC kopplung ist wichtig, wenn man entweder eine hohe Gleichspannung hat und ein geringes Wechselspannungssignal überlagert das man beobachten will oder wenn die Gleichspannung langsam schwankt. Mit DC Kopplung könnte man die Verstärkung nicht hoch genug drehen um das schwache AC Signal auf der Gleichspannung gut betrachten zu können oder bei schwankender Gleichspannung würde die Stelle die man sehen will ständig oben oder unten aus dem Bild heraus laufen.
Beispiel: Phantomspeisung. Hier hat man bis zu 60V DC und das Daten/Audio Signal hat dann typisch nur 1V oder weniger. Möchte man das Daten/Audio Signal untersuchen, interessiert die DC Spannung nicht, die stört hier gewaltig!
Das ist ein gutes Beispiel.
Naja okay, wenn man es auf DC stellen würde, würde man den AC Anteil nicht richtig sehen :D
Das hat jetzt nichts mit der Frage zu tun, aber wieso hat man die Phantomspannung gerne so hoch? :d
Ganz einfach, weil mehr Spannung weniger Strom bei gleicher Leistung bedeutet.
Strom erzeugt über den Widerstand der Leitung Spannung, und die Addiert sich zum Daten/Audio Signal. Ändert sich die Leistung wird so das Nutzsignal verändert.
Dazu sind die Signalleitungen meistens sehr dünn, auch hier ist es nützlich so wenig Strom wie möglich zu haben.
Bei Power-over-Ethernet braucht man einige Watt, die hauchdünnen CAT Leitungen schaffen aber nur wenige mA.
Vielleicht informierst Du Dich mal grundsätzlich über die Funktion eines Oszilloskops und den grundlegenden Vorgehensweisen beim Messen UND den Eigenheiten, speziell beim Setzen der Masse im Dualbetrieb! Mit einem falschen Meßaufbau kannst Du nicht unerheblichen Schaden am Meßgerät und der Meßschaltung anrichten. Daher: Ein Oszi ist kein cooles Meßgerät mit Bildschirm und vielen Knöpfen sondern ein sehr nützliches und multifunktional einsetzbares teures Meßgerät, das von unterwiesenen Personen bedient werden sollten, die auch wissen, was sie machen.
Ein Oszi dient dem Sichtbarmachen eines Spannungsverlaufs pro Zeit. Wenn Du den Brumm einer Betriebsspannung messen möchtest, kannst Du das in DC sowie in AC machen. Abhängig von der zu messenden Spannung kannst Du das dann als oberwellige Linie darstellen lassen, die entsprechend der erforderlich großen Auflösung eben ungenau dargestellt wird. Wenn Du nur die Brummspannung sehen willst und Dir der DC- Wert bekannt ist, dann schaltest Du auf AC, weil dann die DC- Anteile herausgenommen werden und Du die reinen Wechselanteile siehst. Hier kannst Du dann auch die entsprechende Auflösung, also Y- Verstärkung so wählen, daß Dir Dein Signal sauber dargestellt wird. Messungen mit dem Oszi sollten, wenn man es möglichst genau sehen möchte, im oberen bzw. unteren Drittel des Bildschirms erfolgen. Wenn vorhanden nimmt man hierzu ein Kursor- Readout. Vorher stellt man jedoch den Eingang auf GND, um die Nulllinie auch richtig zu positionieren. Ggf. ist für die Messung noch die Zeitbasis so zu wählen, daß das Signal sinnvoll aufgezogen wird.
Du siehst: Hier geht es nicht um Schönheit sondern um anzupassende Parameter!
Mfg
Vielleicht informierst Du Dich mal grundsätzlich über die Funktion eines Oszilloskops und den grundlegenden Vorgehensweisen beim Messen UND den Eigenheiten, speziell beim Setzen der Masse im Dualbetrieb! Mit einem falschen Meßaufbau kannst Du nicht unerheblichen Schaden am Meßgerät und der Meßschaltung anrichten.
Du hast ja Recht! Ich weiß über die Gefahren der Messung und das es speziell wenn beide dieselbe Masse haben, bzw. an der selben Erde hängen, einen Kurzschluss geben kann. Mein Oszilloskop hat einen Akku und wenn ich messe, achte ich darauf das es galvanisch getrennt ist, also nicht am Ladegerät hängt.
das von unterwiesenen Personen bedient werden sollten, die auch wissen, was sie machen.
Es ist nichts teueres was ich habe, es ist ein kleines billiges Ding. Ich habe es mir nur gekauft, um zu lernen damit umzugehen.
Danke für deine Antwort, mit dem AC DC Ding :)
Aber trotzdem ist es ein Oszi und lieber ein billiges Oszi als keines. Daher das Ding erst einmal hochhalten und versuchen, damit richtig umzugehen. Sicherlich kann hier und da mal was bei einer Aktion unter Zeitdruck schief laufen, wenn sich selbst erfahrene Leute dann denken "Selber schuld... das hättest Du Dir ja denken können" oder "hab einfach nicht aufgepasst"; aber das sollte sich dann aber auch auf ein Versehen beschränken.
Ein Oszi ist für den elektronischen Hobbybastler eigentlich eines der wichtigsten Geräte... um auch bei für das Auge zu schnellen Signalen zu sehen, was Sache ist. Das es jetzt diese Teile schon zu erschwinglichen Preisen gibt ist heutzutage für Elektroniker ein großer Vorteil. Noch vor 30 Jahren war so ein Ding zweikanalig und analog wie das Standardgerät HM203-7 eine heilige Kuh, die man nicht unter 1200DM bekommen hat. An so ein Teil als Hobbybastler ran zu kommen oder ein Grundig GO15 war besser wie Weihnachten und Ostern zusammen. ELV hatte dann mal das HM203-7 für knapp 800€ als Bausatz im Programm :-).
Es hängt doch immer sehr davon ab, was man messen will: Hat man z. B. eine hohe Gleichspannung, etwa 10 V, auf die eine Sinusspannung von sagen wir 1 mV aufmoduliert ist, wirst Du mit dem DC-Modus kaum zurecht kommen. Per AC-Modus ist das gleich viel besser zu sehen, messen.
Man muss also immer wissen, was man eigentlich sehen, messen will.
Genau... man muss den Mist(haufen) halt nur so klein wie möglich halten! ;-)
Die Einstellung "AC" hilft dir nicht, wenn du Gleichspannungen betrachten willst. Eigentlich sieht du immer nur eine Linie ...
Also mit "am schönsten" kannst du der Technik so nicht kommen.
Ebenso verhält es sich, wenn du eine kleine Wechselspannung hast, die aber auf einer vergleichsweise hohen Gleichspannung "hockt".
Dein "hilfreich" kommt dem dann schon recht nahe, für mich ist es einfach nur zwingend.
Okay, wenn ich also ein Sinussignal messe, dann würdest du auch AC nehmen?
Das hängt von den realen Umständen ab und von dem, was du messen möchtest. Wenn der Sinus keinen Gleichspannungsanteil hätte, dann ginge auch DC. Aber stell dir nur eine Amplitude von 100 mV vor und einen Gleichspannungsanteil von 2 Volt.
Schon wird es übel,
Vielleicht sollte ich es anders formulieren: wenn du den Wechselspannungsanteil messen willst und nur den, dann immer AC.
Hab editiert und ein Beispiel angefügt nachdem Du das gelesen und "Danke" geklickt hattest...