Das Prinzip "Die Welle" - wirklich so negativ?
Hallo Leute,
ich habe mir eben den Film "Die Welle" angeschaut und ehrlich gesagt finde ich es sehr schade, dass letztendlich das Prinzip der Welle als Zuschauer negativ empfunden wird, weil es auch zu Auseinandersetzungen kommt. Natürlich stehe ich keineswegs hinter den negativen Aktionen, welche von der Welle ausgingen, aber ich mein, jeder Mensch hat einen Verstand und diese Dinge hätten nicht passieren müssen. Die Mitglieder der Welle werden so dargestellt, als ob sie alle gerade unwissend ins Messer rennen und eine riesen Dummheit begehen und nur Karo die Gefahr erkennen würde. Ich denke der Film bringt das sehr falsch rüber. Eine Gemeinschaft an sich ist nie schlecht, sie verbindet die Menschen und man erreicht Dinge die man nie alleine erreichen würde. Es geht doch letztendlich nur darum was die Gemeinschaft tut. Und ich mein klar, andere deswegen dann auszugrenzen, nur weil sie der Gemeinschaft nicht angehören, ist falsch, aber deswegen das ganze Prinzip deshalb als falsch darzustellen ist doch auch falsch. Für manche ist so eine Gemeinschaft eine Familie, manche empfinden zum ersten mal Freunde, Freude und auch gewisse Glücklichkeit - welche man doch alleine fast gar nicht erreichen kann.
Außerdem wurde noch erwähnt dass man sich selbst aufgibt, seine Individualität ... auch dem stehe ich etwas kritisch gegenüber, weil man hat auch so seine wirkliche Identität nicht. Alle ziehen sich gleich an, alle "müssen" dasselbe haben, und wenn man es nicht hat, nicht gleich ist wird man auch ausgegrenzt. In der Welle hatte man ein gemeinsames Ziel und so, wenn jeder für sich ist, ist jeder auch nur auf sein Ziel ausgerichtet und dadurch entsteht viel Streit uvm.
Bitte schreibt mal eure Meinung zu dem FIlm, oder auch zu meinem Kommentar, wäre euch sehr dankbar!
LG Viki
5 Antworten
In dem Film geht es vor Allem darum, wie manipulierbar jeder von uns ist wenn er seine Selbstverantwortung abgeben kann. Es ist menschlich und mehrfach bewiesen, dass die meisten Menschen lieber Mitläufer sind als Macher und Denker. Das ist per se ja nichts Schlechtes - grade in einer Gesellschaft braucht es viele die einfach mitmachen. Die Welt wäre ein Chaos, wenn jeder ein kleiner Che wäre.
Im Grunde gebe ich dir also Recht, dass Gruppierungen und Gesellschaften wo es um gegenseitigen Austausch geht was Gutes sind. Aber - das birgt auch Gefahren wie zum Beispiel die Ausgrenzung "Anderer". Direkt oder Indirekt ist eine Gesellschaft nur so lange gut wie sie es schafft nicht übergriffig zu werden - zu ihren eigenen Leuten und zu den Außenstehenden. Und auch das ist in dem Film gut dargestellt. Wie sich Übergriffigkeit aufbaut und wo sie hinführt. Sobald man anfängt in "gut" und "böse" zu denken sollte sich jeder von uns selbst am Schlawittchen packen und drüber nachdenken was er da macht.
Ich kenne den Film ehrlich gesagt nicht, nur das Buch, auf dem der Film beruht.
Finde das ganze aber sehr gut, da die Frage, die im Film ja beantwortet wird, auch in der Realität sehr oft gestellt wird
"Wie kann es sein, dass die Menschen damals alle mitgelaufen sind?"
Und es spiegelt auch wieder, was sich in der heutigen Zeit anbahnen kann, wenn man über pegida und afd nachdenkt.
Die Menschen haben ein gemeinsames Ziel:
Flüchtlinge / Ausländer loswerden.
Die Gemeinschaften spalten sich. Wer nicht gegen Flüchtlinge ist, ist links. Wer selbstständig denkt und Sachen in Frage stellt, kriminelle Flüchtlinge als kriminelle bezeichnet, ist rechts.
Es gibt keine Grauzone mehr, es wird sofort verurteilt und ausgegrenzt.
Also im Kontext des Nationalsozialismus ergibt das schon Sinn.
Offensichtlich ist das ja passiert ....
Es zeigt wie verführbar Menschen sind.
Und wenn genug Gehirnwäsche betrieben wird, mit plumper Panikmache und Parolen sich viele Instrumentalisieren lassen.
Verstehe deine Kritikpunkte. Letztendlich finde ich Gruppierungen bis zu einem gewissen Grad vorteilhaft. Viele positive Aspekte wie eben das Gemeinschaftsgefühl, Unterstützung etc sind natürlich nennenswert. Letztendlich entwickeln sich jedoch häufig solche Gruppen gerade in extreme Richtungen. Ein dominanter Part übernimmt die Führung, der Rest folgt. Undenkbar für viele, jedoch gar nicht so sehr wie manche glauben. Betrachtet man nur mal das Thema Mobbing, meistens ist es ein Part der beginnt und der Rest zieht mit, warum? Zugehörigkeit, man will nicht zur ausenstehenden Partei dazugehören. Das A und O heutzutage. Ich Stimme dir vollkommen zu, das Prinzip einer Gemeinschaft ist nicht bedingt schlecht,jedoch die daraus folgende Entwicklung die sich früher oder später bildet, sobald einer die Führung übernimmt und das passiert immer, die ist letzendlich das Gift. Meine Meinung zu dem Thema ist letztendlich, dass Gruppierung am Ende leider immer zu was schlechtem führen, da es hierbei immer zu Ausgrenzung und Verurteilung kommt und schlussendlich alle mitziehen,da man ja eine Gemeinschaft bildet und irgendwann wird dann nicht die Meinung aller vertreten (was auch an sich nicht möglich ist) sondern nur noch eine und dann wird es gefährlich.
An sich jedoch ein interessantes Thema, welches räum für Diskussionen über die menschliche Psyche offen lässt!
Liebe Grüße Vivi
Naja aber ich spreche jetzt von Menschen die zwar vielleicht in solch einer Gruppe sind, aber dennoch nicht ihr Gehirn ausschalten. Und ich mein, ein Mensch der Macht hat, muss nicht zwingend schlecht sein. Viel eher muss man wissen, wenn ein Mensch Macht bekommt, zeigt sich der wahre Charakter.