Das Parfum von Patrick Süskind
Hallo, neulich habe ich das Roman "Das Parfum" gelesen... mich beschäftigen aber immer noch zwei offene Fragen, zu den ich keinerlei Antworten bekam... 1. Wurde Jean-Baptiste Grenouille tatsächlich aufgrund des Fehlens an einem Eigengeruch von seinen Mitmenschen nicht wahrgenommen? "Er war von Jugend an gewohnt, daß Menschen, die an ihm vorübergehen, keinerlei Notiz von ihm nahmen, nicht aus Verachtung - wie er einmal geglaubt hatte -, sondern weil sie nichts von seiner Existenz bemerkten. [...] Nur wenn er direkt mit jemandem zusammengestoßen war, [...] dann hatte es einen kurzen Augenblick der Wahrnehmung gegeben. " (Zitat S. 194 l. 22 ff) 2. Warum stellte er ein Parfum, das halbwegs einen Menschengeruch besitzt, her, obwohl er den Menschengeruch so sehr verhasst? Etwa, um geliebt zu werden? Er ist die einzige Person, die die Gerüche fein wahrnehmen und unterscheiden kann, seine Mitmenschen besaßen diese Fähigkeit nicht, also warum überhaupt die Mühe? Bedanke mich im voraus! LG
2 Antworten
Bei mir ist es zwar schon etwas länger her, aber ich habe es damals so verstanden, dass man das "nicht wahrnehmen" nicht zu wörtlich nehmen sollte, ich glaube es liegt mehr an seiner Stellung in der Gesellschaft, die Leute haben sich einfach nicht für ihn interessiert und ihn deshalb nicht registriert, er war einfach immer einer von vielen, niemand nahm ihn als Individuum war. Zum Parfum, ich habe es so verstanden, dass er den Menschengeruch zwar hasst, allerdings nicht von allen und aus genau den Gerüchen, die er mochte, stellte er sein Parfum her, er wollte durch das Parfum genau so viel Aufmerksamkeit erhalten, wie die schönen Frauen deren Geruch er konservierte.
Jean-Baptiste wollte den vollkommenden Geruch herstellen, aus den Salben, mit denen er die Frauen eingerieben hat. Dieser Duft machte ihn für alle (Männer und Frauen) unwiderstehlich. Alle liebten ihn. (Einige zu Tode.)