Dämmung oberste Geschossdecke bei Kaltdach
Hallo Leute,
Kämpfe mich seit Tagen durchs Netz um Antworten für mein Problem zu finden, leider finde ich nichts konkretes.
Habe gerade dabei unsere Geschossdecke zu Dämmen. Dabei tauchen viele Fragen auf. Momentaner Aufbau von unten - Gipskarton - 10cm Steinwolle innerhalb der Balken ( Abstans ca 80cm, Höhe wie Dämmung 10cm) Kein weiterer Aufbau, Dachboden ist und wird auch nie begehbar sein etc. Belüftet ist er m.E. Ausreichend (Höhe zw 1 und 2,50 mit lüftungslöchern in allen Betonsteinen außenherum)
Wurde mir von einem Energieberater empfohlen den Aufbau so beizubehalten und auf die vorhandenen Dämmung eine dampfbremse und anschließend nochmal 20cm Steinwolle zu verlegen. erscheint mir aber seltsam...
Vorschlag war, alte Dämmung raus, Dampfbremse über Balken verlegen, neue Dämmung rein. Bin ich irgendwie auch nicht glücklich damit die Balken unter der Folie zu verstecken?
Schüttdämmung vom Fachmann, kann ohne Dampfsperre verlegt werden
Was wäre den nun sinnvoll? Je mehr Angebote ich mir hole umso mehr Meinungen bekomm ich? Gibt es eine Möglichkeit bei einem solchen Dachboden ohne Dampfsperre/Bremse zu arbeiten? Vielleicht mit geeignetem Dämmaterial? Durch die vielen Nagelbinder ist ein verlegen der Dampfsperre sehr schwierig und vermutlich fast nicht dicht zu bekommen. ( kein freies Feld das größer als 80x80cm ist)
Danke für eure Mithilfe!
4 Antworten
Unabhängig von der Verlegung einer Dampfbremse... 10 cm sind bei einem Kaltdach viel zu wenig. Ich würde die vorhandene Steinwolle drin lassen und darüber, also über den Untergurten der Nagelbinder noch Styroporplatten - oder falls es für dich besser zu verarbeiten ist - Dämmmatten verlegen.
Wenn die vorhandene Dämmung noch intakt ist würde ich diese drin lassen. Eine Dampfbremse, oder sogar Dampfsperre gehört natürlich normalerweise unter die Dämmung, also auf die warme Seite. Ob es jetzt Sinn macht, diese zwischen alter und neuer Dämmung zu verlegen, weiß ich nicht. Es könnte sein, dass sich dann Feuchtigkeit genau an dieser Stelle staut und somit die alte Dämmung durchfeuchtet. Gib zur Sicherheit mal deinen geplanten Aufbau auf www.u-wert.net ein, dann siehst du, ob und wo Feuchtigkeit entstehen könnte.
Danke für den Tipp, den Rechner habe ich schon mit verschiedensten Szenarien bemüht. Falls die Ergebnisse sicher sind kann ich sie sogar weglassen.
Alte Dämmung intakt bedeutet doch eigentlich nur dass sie noch korrekt liegt und nicht durchfeuchtet ist?
Wenn die alte Dämmung nun 15 Jahre ohne Dampfsperre auskam sollte es doch auch funktionieren nun etwas mehr oben drauf zu packen, ohne Dampfsperre?
Naja... die Hoffnung stirbt zuletzt :-). Je stärker die Dämmung ist, desto weniger Feuchtigkeit wird hindurch gelangen. Vorher, bei den 10 cm ist die Feuchtigkeit noch mehr oder weniger gleichmäßig hindurch diffundiert. Bei jetzt nochmal 20 cm "könnte" es kritisch werden. Du weißt ja, der Tropfen der das Fass zum Überlaufen bringt...
Die alte Dämmung sollte korrekt liegen, nicht durchfeuchtet sein und nicht zusammengedrückt sein.
Den bekannten Tropfen gibt es leider viel zu oft;)
Aber an sich wäre es doch dann Irrsinn die Dampfsperre auf die vorhandenen dämmung zu legen? Dann lieber gleich weglassen. BTW: Dampfsperre oder Dampfbremse?
Was für einen dämmstoff könnte ich den jetzt oben drauf legen der relativ resistent gegen Feuchtigkeit ist und diese möglicherweise wieder abgeben kann?
Ich arbeite sehr gerne mit Styropor. Nimmt nur 2% Feuchtigkeit auf, ist etwas belastbar, fault nicht und verrottet nicht. Nur ob du damit um die Nagelbinder herum gut isolieren kannst, weiß ich nicht. Ggf. geht es deswegen mit einer Wolle besser; diese kann sich jedoch mit Feuchtigkeit vollsaugen...
Ob mit Dampfbremse oder Dampfsperre, oder doch ganz ohne... ich weiß jetzt nicht, was ich dir raten soll. Bei u-wert.net müßtest du ein Ergebnis finden. Ich an deiner Stelle würde es ganz ohne probieren.
Wieso verrottet Styropor nicht? Wenn es feucht wird (auch durch Kondenzwasserniederschlag) verottet es sehr gut, Mehlwürmer fressen es gerne, es brennt hervorragend, Vögel und Mäuse lieben es für Nestbau, es ist ein hervorragender Nährboden für Schimmel, Spechte verwechseln es mit hohlen Baumstämmen, ist nicht druckfest und ist in vielen Fällen baurechtlich verboten. Aber es ist billig und leicht zu verarbeiten, deshalb schmeißt man nur wenig Geld zum Fenster raus!
Nein, es verrottet nicht. Ich baue seit 1984 damit. Styropor gilt als schwer entflammbar. Es brennt zwar, nimmt man die Feuerquelle aber weg, brennt es nicht weiter. Es ist auch kein hervorragender Nährboden für Schimmel. Schimmel entsteht überall dort, wo die Luftfeuchtigkeit zu hoch und/oder die Temperatur zu niedrig ist. Druckfester als Steinwolle ist es allemal und... würden die Leute sich einmal neutral mit diesem Thema befassen, würden sie nicht so einen Unsinn schreiben.
Das kann weder durch eine Glaubensfrage noch durch eine Baustoffmarktverkäuferauskunft geklärt werden, sondern nur durch eine nüchterne Berechnung bauphysikalischer Vorgänge in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Bau- und Dämmmaterialien. Zur Notwendigkeit einer Dampfsperre ist dann eine Taupunktberechnung erforderlich.
Also zugelassenen Energiefachmann vor Ort holen und rechnen lassen; bei GF bekommst Du keine seriöse Antwort, schon gar nicht als Ferndiagnose von Bastlern!
Da gibt es viele Möglichkeiten. Du hast nur ein paar aufgezählt. Meine Empfehlung ist eine Aufblasdämmung mit cellulose. Cellulose ist diffusionsoffen und kann auch eine gewisse Feuchte wegpuffern, du brauchst also keine Dampfsperre.
Vorschlag 1 ist übrigens auch praktikabel. Cellulose ist aber billiger.
Also meinst auch Du dass eine Dampfbremse nicht unbedingt nötig wäre?
Wäre denn diese Aufblasdämmung auch auf den vorhandenen Aufbau möglich? Also vorhandene Steinwolle und oben drauf die Cellulose?
Sie ist nicht unbedingt nötig. Das Material ist diffusionsoffen und der Raum darüber ordentlich gelüftet. Ich gehe nicht davon aus, das du wirklich ein Tauwasserproblem bekommst. Das sollte auch auf dem vorhandenem Aufbau möglich sein. Da würde ich aber die ausführende Firma nochmal befragen. Ich mache hier schließlich eine Ferndiagnose. So was muss man vor Ort beurteilen.
Vielen dank für die Hilfe! Ist es mittlerweile ein weit verbreitetes Verfahren oder muss ich erst nach einer Fachfirma suchen die so etwas anbietet?
diese dämmungsart kann ich nur bestätigen, hab ich in einzelnen strecken bei mir auch so gemacht. ich würde da nicht mal einblasen, die celluloseflocken gibts als gepresste pakete, einfach rauf auf den boden, ausschütten und locker liegen lassen. ist aber so wenig elegant, reicht aber vollig und man braucht keinen fachbetrieb dazu....geld gespart!! das zeug hat sehr hohe dämmwerte und wenn davon nochmal 15cm draufkommen ist das ausreichend. überlegenswert wäre auch, ein paar balken auszulegen, dann die flocken schütten und dann mit osb ca. 16mm ( nut und feder) eine begehbare fäche herzustellen. wird sonst später auch schwierig und man ärgert sich, dass man es nicht gemacht hat. im übrigen sollte noch erwähnt werden, dass die flocken borsalzgetränkt sind und somit gleichzeitig ein prima holzschutz entsteht. einfach mal im netz unter z.b. isoflock nachsuchen, da gibt es noch weitere hinweise. es gibt natürlich noch weitere anbieter, isoflock ist eben der bekannteste.
ich weis ja nicht wo du deinen standort hast, ich habe das zeug bei naturbaustoffe wismar gekauft. wird eigentlich von allen naturbaustoffhändlern angeboten. bei den preisen wirds da gar nicht soviele unterschiede geben, das material unterscheidet sich ja auch nicht. zellulose...borsalzgetränkt. das markenprodukt, über das man suchen könnte, ist isoflock. der m³ lose geschüttet sollte im materialpreis nicht über 50 euro liegen. wenn du es günstiger beskommst, dann sicherlich nur über gößere mengen. transport kommt ggf. noch drauf.
Hallo zacken11,
spiel mal hier verschiedene Aufbauten durch. Ist kostenlos und ohne Registrierung nutzbar. Als Ergebnis siehst Du dann auch den Taupunktverlauf und eine Bewertung der erzielten Dämmleistung. http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/
Gruß Yorgos
Dass 10 centimeter zu wenig sind da sind wir uns einig! Einfachste Möglichkeit wäre wie Du auch sagst auf die alte Dämmung noch einmal ca 20cm draufzupacken. Die jetzige dämmwolle ist ca 15 Jahre alt, kann ich diese Bedenkenlos drin lassen und etwas darüber legen? Was würdest du zu einer dampfbremse sagen? Danke und Grüße