Bundeswehr - ja oder nein?
mein freund will zur Bundeswehr als Pilot und ich find das ziemlich schlecht /: weil er dann 16 Jahre Weg ist.. Und keine Familie gründen könnte und so .. ich hoffe ihr könnt mir helfen ihm einen Text zu schreiben wo ich die vor und Nachteile auch aufzähle. Dankeschön im Voraus ! Ich bitte um schnelle antworten da ich es eilig habe.
11 Antworten
Hallo,
Dein Freund ist nicht 16 Jahre weg! Warum auch? Er muss sich für 16 Jahre verpflichten, das ist etwas anders. Tausende von Soldaten mit Familien beweisen, dass es geht.
Die Luftwaffe kämpft in erster Linie von ortsfesten Anlagen aus, was wiederum bedeutet, dass er zwar Schichtarbeit machen muss, z. B. eine Woche früh, eine Woche spät und zusätzlich zwischendurch mal eine Woche auf der Alarmrotte verbringen muss. Aber ansonsten ist er doch zu Hause und Umzüge sind nur dann vorgesehen, wenn es um Ausbildung oder eine neue Stationierung, sprich, Verlegung des gesamten Standortes geht.
Ich sehe drei Probleme: Nr. 1 ist das Vertrauen, denn je nach Änderung der Weltlage kann er auch schon mal ins Ausland abkommandiert werden. Da ist es hilfreich, wenn jemand hinter ihm steht, auf den er sich bedingunglos verlassen kann. Bist Du dazu nicht bereit oder in der Lage, geht die Beziehung in die Brüche.
Problem Nr. 2 ist die Zeit, die ihr euch kennt. Früher, also ganz früher, konnte nur die Ehefrau während der Ausbildungszeit in den USA mitkommen, nicht die Lebensabschnittsgefährtin. Ich weiß nicht, wie es heute ist, aber wenn nur aus dem Grund des Zusammenseins geheiratet wird, ist das keine gute Basis. Das will also wirklich gut überlegt sein, alles andere ergibt sich dann.
OK, bleibt Problem Nr. 3, der Jungmännchentraum. Anders als durch TV und Kino sucht die Bundeswehr nicht den Helden, der die Welt rettet - und auch keine Piloten. Sie sucht Offiziere, die auch fliegen. Das ist ein ganz anderer Denkansatz. Zuerst ist Dein Freund Soldat, dann Offizier und erst an dritter Stelle kommt der Himmelsstürmer.
Der einzige Grund für einen Soldaten, nun ja, beim Militär zu sein, ist es, zu töten. Dafür wird er ausgebildet und einen anderen Grund gibt es nicht. Eines Tages wird Dein Freund also gezwungen sein, bedingt durch ein politisches Mandat, einen Feind zu töten - oder auch selbst getötet zu werden. Wie geht er damit um? Habt ihr mal darüber gesprochen?
Oder er verunglückt auch bei einem Übungsflug mit Schallgeschwindigkeit 30 m über dem Boden. Warum sollte der Steuerzahler ihm ein mehrere Mio. Euro teures Fluggerät anvertrauen, egal ob Kampfjet, Transporter oder Hubschrauber? Kann er auf Befehl aggressiv handeln und innerhalb einer Sekunde auf Befehl wieder auf Null herunterkommen? Dafür braucht es einen besonderen Typ von Mensch. Ist er das? Darüber solltet ihr auch mal reden.
Nun gibt es aber auch das neue Luftwaffenkonzept "Luftwaffe 2020". Danach soll die Anzahl der fliegenden Verbände noch weiter reduziert werden. Da die "richtig harten Jungs" alle davon träumen, Militärpilot zu werden - und dazu noch am liebsten Fighterpilot, wie man hier bei GF aus den vielen Fragen herauslesen kann -, wird die Basis an Bewerbern größer, aber die Chancen, genommen zu werden, reduzieren sich für den Einzelnen - aber das musst Du Deinem Freund ja (noch) nicht sagen.
Und zum Schluss steht ja immer noch die Eignungsfeststellung an. Da nur rund 4,3 % aller Bewerber für die Militärfliegerei geeignet sind - und für die Kampffliegerei noch weniger (knapp 1 % von den 4,3 %), besteht für Dich große Hoffnung, dass er es gar nicht schafft.
Rede mit ihm über das alles, dann stellt sich raus, was er wirklich will. Und willst Du ihn, dann aber auch konsequent und nicht später mit Vorwürfen kommen. Du musst also eine klare Ansage machen. Das sollte ein zukünftiger Soldat dann aber auch verstehen.
Warum 16 Jahre? Er kann sich doch auch für weniger Jahre verpflichten. Und selbst, wenn, dann ist er ja nicht ununterbrochen die ganzen Jahre von Zuhause weg.
Wenn man Pilot werden will, muss man sich für mindestens 16 Jahre als SaZ verpflichten
Ja, aber das heißt trotzdem nicht, dass er 16 Jahre am Stück nie Zuhause sein wird.
Hey also ich werde jetzt zwar keine pro und contra liste machen...aber du musst ihn seinen weg gehen lassen. Wenn er das so will wird er seine Gründe dafür haben. Mein bruder ist/war auch bei der bundeswehr..und seine freundin hat ihm sooo die Hölle heiß gemacht sie hat sich geritzt wurde wieder magersuechtig und hat ihm jedes mal gesagt wenn er dort probleme hatte dass er es sich ja so ausgesucht hat. Ich finde es gut wenn du ihm die vor und nachteile aufzählst aber bitte sei nicht egoistisch und denke nur an dich. Das ist nicht der richtige Weg. Er muss seine Entscheidung alleine treffen und du solltest ihn als seine Freundin genau dabei helfen und unterstützen ;)
Lg. ;)
Du solltest seinen Berufswunsch respektieren. Es geht hier um seine Zukunft.
Im Laufe der Dienstzeit besteht die Möglichkeit zur Übernahme in ein Dienstverhältnis zum Berufssoldaten.
Durch das geregelte Einkommen und den gesicherten Arbeitsplatz, zumindest für die Zeit des Dienstes bei der BW, lässt sich in dem Bewusstsein auch eine Familie gründen.
Weiterhin muss eine militärische Laufbahn nicht gleich eine Fernbeziehung auf Dauer bedeuten. Viele SaZ führen ein geregeltes Leben, sind teilweise unter der Woche auch jeden Abend zu Hause. Natürlich steht dagegen ein möglicher Auslandseinsatz und z.Z. lässt sich schwer sagen, was die Zukunft bringt. Allerdings ist z.B. der Afghanistaneinsatz in seiner bisherigen Form beendet und das Kontingent ist deutlich kleiner geworden. Somit werden zumindest hier weniger Soldaten abgerufen.
Auch in Zivilberufen arbeiten nicht wenige Menschen in der Woche in einiger Entfernung zu ihrem Heimatort und kommen so nur an den Wochenenden heim.
Sicherlich wird es in einer möglichen Karriere bei der BW zu Zeiten der räumlichen Trennung kommen. Das lässt sich jedoch alles überstehen. Der jeweilige Partner muss nur lernen, dass das Leben daheim auch weiter geht. Es bleibt also Zeit für Hobbys, Familie, Freunde, usw.
Du solltest also hinsichtlich der Zukunft deines Freundes nicht unbedingt der Bedeutung deines Usernamens gerecht werden. 😉
Vor allen Dingen dürft alle Nas lang umziehen (von wegen Kinder in der Schule) Aussderm ist es halt ein Beruf bei dem man lernt wie man besonders effektiv mordet. Und Du mal nachliest wieviel Soldaten damit nicht klar gekommen sind und nun psychische Wracks sind die keiner mehr erst nimmt und als Simulanten hinstellt werden. Entscheide Dich gegen einen werdenden professionellen Töter oder stimm ihn um
Du redest hier dem Paar die gemeinsame Zukunft aus, indem du der Fragestellerin zur Trennung rätst, falls der Freund sich für den Militärdienst entscheidet. Alle positiven Aspekte lässt du hingegen außer Acht, indem du nur einseitig deine Meinung äußerst, ohne objektiv zu sein.
So sollte sie also die Bedienung setzen; "sie oder die Bundeswehr"
Die Wünsche und Ziele des Freundes werden nicht berücksichtigt, er sollte seine berufliche Zukunft nach den Bedürfnissen seiner Freundin ausrichten.
Damit wäre ebenfalls eine mögliche Trennung vorprogrammiert.
Herzlichen Glückwunsch zu dieser durchdachten Antwort. 😒
heywhatsup13 war schneller