Brief vom Nachbarn, ich sei zu laut?
Hallo ich wohne in einer Mietwohnung, habe heute einen Brief von der Nachbarin die über mir wohnt bekommen.
Sie beschwert sich das ich tagelange bzw. wochenlange Handwerksarbeiten durchführe. Das es seit vielen Wochen ab 9 Uhr laute Arbeiten und gepolter aus meinem Bad gibt.
Und das ich am Dienstag zwischen 9:30-10:50 lautstark Möbel verschoben und laut im Bad gepoltert habe.
Ich arbeite im Homeoffice und am Dienstag um diese Zeit habe ich am Computer gesessen und gearbeitet. Ich führe auch keine Handwerksarbeiten durch, noch verschiebe ich Möbel, oder poltere ich stundenlang rum. Keine Ahnung was sie für Geräusche aus meinem Bad hört, aber ich mache da nur die Sachen die man halt im Bad so macht.
Und ganz wichtig, ich habe die anderen Nachbarn gefragt ob ich in der Vergangenheit mal zu laut war. Die sagten, nein alles ok.
Der Brief den sie mir geschrieben hatte war schon recht anmaßend, man könnte sagen frech (ich sei egoistisch, unsozial, rücksichtslos etc.)
Ich hatte schon bei Ihr geklingelt um sie mal direkt darauf anzusprechen, aber sie macht nicht auf, oder ist nicht da.
Wie würdet ihr jetzt weiter vorgehen?
5 Antworten
Wenn sie nicht auf's Klingeln reagiert (hat sie Angst?), dann würde ich ihr auch einen Brief schreiben: Sehr höflich, sehr respektvoll. Und auf jeden Fall eine Kopie behalten.
Sehr geehrte Frau....
Ihren Brief vom ... habe ich erhalten. Was auch immer sie gehört haben, es kann nicht von mir sein....... Darüberhinaus möchte ich Sie darum bitten, nicht in diesem Ton mit mir zu sprechen. Ich werde Ihren Brief und meine Antwort aufheben und gegebenenfalls bei weiteren Vorkommnissen mit dem Hausbesitzer Kontakt aufnehmen. ....
Angriff ist die beste Verteidigung. Ich würde den Vermieter in einem kurzen Brief über den Vorgang informieren und ausdrücklich betonen, dass Dich noch kein anderer Nachbar wegen lauter Geräusche angesprochen hat und dass Du Dich völlig normal verhältst.
Ich habe auch mal etwas ähnliches erlebt und habe wie du reagiert, ich bin nämlich auch hoch zu ihr, um ein persönliches Gespräch zu führen.
An deiner Stelle würde ich nachher noch einen Versuch starten. Macht sie wieder nicht auf, gibt's ein Brief mit der Bitte, mir nachzuweisen, dass ich Lärm verursache.
Mal mit ihr sprechen. Klingt nach schlecht oder nicht schallisoliertem Haus, da kann man dann gemeinsam versuchen rauszufinden, was genau diese Geräusche verursacht und Abhilfe schaffen - wenn sie denn will. Wenn nicht, ist es ja ihr Problem.
Ebenfalls netten Brief schreiben, dass die Geräusche nicht aus deiner Wohnung stammen können, weil du derartiges eben nicht machst.
Ansonsten ignorieren. Zu den Zeiten kann sie nix machen.
Ich habe mal diesen Brief vorbereitet, meint ihr das ist ok so?
Sehr geehrte Frau ...........,
Ihr Schreiben vom 16.11.2021 habe ich mit Befremden zur Kenntnis genommen.
Ich möchte Ihnen bei dieser Gelegenheit vorsorglich empfehlen in Zukunft auf Ihre Wortwahl zu achten. Ich weiß nicht wer "egoistisch, unsozial und rücksichtslos" ist, ich bin es jedenfalls nicht!
Ich verbitte mir daher aufs Schärfste Ihre anmaßenden Bezichtigungen!
In Ihrem Schreiben erwähnen Sie, dass in meinen Wohnräumen "tagelange oder gar wochenlange Handwerksarbeiten" durchgeführt wurden.
Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass von mir keine tagelangen oder gar wochenlangen Handwerksarbeiten durchgeführt wurden. Die einzigen Handwerksarbeiten die bisher etwas länger dauerten waren im Rahmen der Renovierung, vor dem Bezug der Wohnung im Juni diesen Jahres.
In Ihrem Schreiben erwähnen Sie, dass "seit vielen Wochen fast täglich schon ab 9 Uhr im Bad irgendwelche Arbeiten und Gepolter oft stundenlang veranstaltet" werden.
Ich weiß nicht wie Sie darauf kommen, in meinem Bad werden generell keine Arbeiten bzw. Tätigkeiten die ein lautes Gepolter verursachen durchgeführt.
In Ihrem Schreiben erwähnen Sie Dienstag den 16.11.2021, an dem ab 9:30 von mir angeblich lautstark Möbel verschoben wurden, gefolgt von Gepolter und lauten Arbeiten im Bad bis 10:50 Uhr.
Das ist völlig ausgeschlossen, an besagtem Dienstag habe ich von 8:00 bis 12:00 Uhr am Computer gesessen und gearbeitet.
Es wurde von mir auch kein Radio, wie von Ihnen erwähnt, um 7:15 Uhr voll aufgedreht.
1. Ich besitze kein Radio.
2. Zum Musikhören, TV schauen, telefonieren usw. verwende ich üblicherweise Kopfhörer.
Auf Grund Ihres Schreibens habe ich die anderen Nachbarn hier im Haus bezüglich der von Ihnen gegen mich erhobenen Vorwürfe und Beschuldigungen befragt, ob ich in der Vergangenheit in irgend einer Art und Weise zu laut war, oder ob es etwaige Beanstandung mir gegenüber bzgl. Lärms oder anderen Störungen der Hausordnung gibt.
Dies wurde von allen Nachbarn ausdrücklich verneint!
Was auch immer sie also gehört haben, es kann nicht von mir sein. Ich werde Ihr Schreiben, sowie meine Antwort archivieren und behalte mir vor, bei weiteren Vorkommnissen den Vermieter zu informieren, sowie den Vorgang zur weiteren Klärung an meinen Anwalt zu übergeben.
Bei eventuellen Rückfragen können Sie auch gerne bei mir klingeln. Ich freue mich jetzt schon darauf Sie persönlich kennenzulernen!
Mit freundlichen Grüßen