Brechen viele Studenten im ersten bzw. zweiten Semester ab?
Hey
ein guter Kumpel studiert gerade Wirtschaftswissenschaften und behauptet dass mehr als die hälfte der Leute das Studium abbrechen und lieber eine Ausbildung anfangen, stimmt das?
Bestimmt unterscheidet es sich auch von Studiengang zu Studiengang
Grüße :(
9 Antworten
Ja, dass die Hälfte nach 1-2 Semestern abbricht, ist in manchen Studienbereichen eine übliche Quote. Natürlich bei Weitem nicht in allen Studiengängen.
Es gehen viele mit einer realitätsfernen Erwartungshaltung ins Studium. Man hat ja immer nur gehört, wie gut die Parties sind, allgemein "weiß" man dass Studenten sehr viel Freizeit haben und wenn man das Abitur geschafft hat, kann man ja bestimmt auch ein Studium schaffen.
Tatsächlich wird man z.B. in der Naturwissenschaft ziemlich hart auf den Boden der Realität geholt: Man hat im Abitur noch nichtmal richtig angefangen, was zu lernen. Joa, kalkulierte Arbeitszeit 40 h pro Woche... mag sein, dass das jemandem reicht, aber den meisten nicht. Ups, doch schon morgens um 8 im Labor stehen und hoffen, nicht mit Ahnungslosigkeit aufzufallen. Au scheiße, in manchen Klausuren schafft kaum jemand eine Eins, es ist sogar realistisch dass mal die Hälfte durchfällt!
Es ist nicht so, dass es nicht machbar wäre. Aber es ist eben doch ein gewisses Maß an Willenskraft und Selbstmotivation nötig, um sich den unerwartet hohen Stress und die unerwartet hohe Arbeitsbelastung zu geben. Und wenn man das Studium im Grunde nur deshalb begonnen hat, weil einem alle gesagt haben dass man unbedingt studieren solle und weil das Fach halbwegs interessant erschien, ist die Motivation eben vielleicht doch nicht so groß.
Ja das stimmt, ich selbst studiere nicht aber hab es von anderen gehört. Eine Nachbarin von mir studiert schon seit fix 5 Jahren oder so. Zuerst war Psychologie, hat dann abgebrochen. Dann wollte sie doch Deutsch studieren und hat wieder abgebrochen und jetzt studiert die wieder was und will abrechen und eine Pause einlegen um "nachzudenken"... Die meisten merken einfach, dass sie doch keinen bock auf studieren haben. Ist bei den meisten Studiengängen so
Ja.
In schwierigen Studiengängen (z.B. MINT-Studiengänge) bricht mehr deutlich als die Hälfte der Studenten ab, die meisten nach der ersten Klausurenphase am Ende des 1. Semesters.
Wirtschaftswissenschaften gehört nicht gerade zu den schwierigen Studiengängen, gerade deshalb unterschätzen viele Abiturienten die Anforderungen, insbes. die Mathe-Anforderungen in Wirtschafts-Studiengängen.
Viele glauben "Wer das Abi geschafft hat, wird auch ein Studium schaffen"
Aber die extrem hohen Abbrecher- und Durchfall-Quoten an deutschen Unis zeigen deutlich, dass das nicht selbstverständlich ist.
Im Schnitt (über alle Studiengänge) schafft in Deutschland jeder 3. Student sein Studium nicht und bricht ab. Schade.
Dass mehr als die Hälfte der Studienanfänger das Studium abbricht, ist so nicht richtig. Die Abbrecherquote schwankt je nach Studiengang und Hochschule aber sie dürfte generell gesehen, so bei 30 - 40% liegen. Nicht mitgerechnet sind allerdings die Studierenden, die endgültig in den Abschlussprüfungen scheitern. Die Gründe für den Abbruch sind unterschiedlich. Ich sehe allerdings zwei Hauptgründe: Zum einen die fehlende oder falsche Information über die Inhalte des Studiums (basiert auf schulischen Erfahrungen studiert man etwa Anglistik, weil man das Schulfach Englisch mochte) und zum anderen die Unterschätzung der Anforderungen eines Hochschulstudiums (man hat nie viel für die Schule arbeiten müssen und macht im Studium so weiter).
Geben tut es das schon, nicht nur im 1. Jahr, aber da natl. besonders viele.
Wie groß der Anteil ist, hängt von der Uni und dem Fach ab!
Das der Anteil jetzt bei BWL (mit ü50 % im 1. Jahr) besonders hoch sein soll, hab ich noch nicht gehört und wundert mich etwas, da andere Fächer schwerer sind und entsprechend hohe DurchfallQuoten haben. Allerdings kann es ja auch andere Gründe haben.
Viele schreiben sich nur zum 'Parken' ein, um schon mal StudentenStatus zu haben, oder nehmen BWL, weil ihnen sonst nichts besseres einfällt. Sobald ihr eigentlicher 'Wunsch' möglich wird, springen sie ab, weil BWL sowieso kein realistisches Ziel war, vllt. Auch nur ein Probeschuss.
