Braucht es echtes Leid, um Format zu bekommen?
Was in der Politik heute fehlt, sind Menschen mit Format. Die polarisierenden, charismatischen Figuren der 1940er bis 1990er Jahre scheinen wie ausgestorben. Heute scheint es nur blasse, unfähige Männer in der Politik und Egomanen in der Wirtschaft zu geben.
Was könnte der Grund sein?
Hat vielleicht die Nähe zum Krieg, zu echtem Leid, Eltern, die reale Entbehrungen als Grundlage erlebten und dennoch mehrere Kinder bekamen, Menschen hervorgebracht, die bissiger, kantiger, durchsetzungsfähiger, interessanter und fokussierter waren?
Adenauer, Weizäcker, Willi Brandt, Schmidt, Schröder, Helmut Kohl, F.J. Strauss, Joschka Fischer, Chirac und Mitterand (F), Jimmy Carter(USA), Adolf Ogi (CH), Emily Lieberheer (CH), Menschen, deren "Ruhm" bis heute nachhallt, auch wenn sie keine Engel waren.
Hat die Verbreitung des Smartphone in der Hotel-Mama-Zeit ab dem Jahr 2000 unsere Kinder, unsere Strategien - weichgespült? Bildschirmformat statt menschliches Format?
Eichen wir unsere Gehirne, unseren Charakter auf Windows-Format?
1 Antwort
Ich stimme dir rein oberflächlich betrachtet zunächst zwar in einigen Aspekten zu. Umgekehrt nützt das Wissen allerdings nicht viel. Die logische Folge aus der Erkenntnis wäre ja, dass ich mir Krieg, Leid, Elend, Armut, etc. zurückwünsche, um wieder "bissige, kantige, durchsetzungsfähige, interessante und fokussierte" Politiker an der Spitze zu haben.
Unabhängig davon ist es ja nicht so, als dass die von dir genannten Probleme nicht auch aktuell weltweit existieren. Es ist ja nicht alle heititeiti auf unserem Planeten. Insofern sollte man nicht überinterpretieren. Der Einfluss der Bildschirmmedien hinsichtlich "Verweichlichung der Gehirne" ist nicht zu unterschätzen und das geht natürlich mit einer Veränderung des Publikums einher, dem sich auch die Politik umgekehrt anpassen muss, logischerweise.
lg up
erzeugen soviele Allergie und Autoimmunkrankheiten
Das halte ich für waghalsig. Fakt ist aber natürlich, mit einem Blick auf die Auslastung der Therapeuten, dass die Leistungsgesellschaft gravierend auf die Psyche der Menschen Einfluss nimmt. Und während die E-Technologie eigentlich eine Erleichterung und Unterstützung sein sollte (was sie theoretisch auch wäre), aufgrund der Angst vor dem Fortschritt dabei eher hinderlich als förderlich wirkt. Bildschirmmedien, die dann noch die Volksverdummung vorantreiben (und dazu gehört auch GF hier, man muss sich nur umsehen), sind dabei nur ein weiterer Sargnagel.
Einen Umkehrschluss wollte ich nicht andeuten, sondern nur eine Erklärung. Sonst könnte ich ja auch sagen: Sollten wir nicht die Erde in Schutt und Asche legen, um alle wieder fröhlich Aufbauarbeit zu haben. Denn ab 1945 gabs ja sooo viel handfestes zu tun. Nun, gemäss Oswald Spenglers Zyklentheorie wirken wir unbewusst darauf hin, weil offenbar jede Kultur untergehen muss, das ist systemimmanent. Vielleicht schwächen wir mit unserer vielen HF-Funkstrahlung, durch Zunahme der E-Technologie ("Dirty-Power-Effekt bei 50 Hz Sinuswellen") einhergehende Schlafstörungen, der Bewegungsarmut im Job, Fastfood usw derart unser Immunsystem, erzeugen soviele Allergie und Autoimmunkrankheiten, dass wir an uns selbst zugrunde gehen. Ähnlich starben die Urvölker in Mittelamerika als die Spanier kamen: An eingeschleppten Krankheiten, gegen die auch der beste Krieger machtlos war...