Blutwäsche als "letzte Option"?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

"Blutwäsche" ist ein problematischer Begriff. Normalerweise meint man damit Dialyse, die bei Versagen der Niere eingesetzt werden kann, um das Organ zu ersetzen.

Aber "Blutwäsche" bezeichnet oft auch Plasmapherese, das bedeutet einen Austausch des Blutplasmas, ebenfalls über eine Dialysemaschine. Statt dass Körpereigene Plasme zurück zu geben wird aber Spenderplasma gegeben. Ziel ist es, bei Autoimmunerkrankungen bestimmte Proteine wie Antikörper loszuwerden. Tatsächlich ist diese Behandlung oft eine Ultima Ratio, die bei schwersten Verkäufen bestimmter Erkrankungen angewendet wird.

Das kommt ganz darauf an weswegen die Blutwäsche eingesetzt wird bzw. um welche Form es sich handelt.

Wenn die Niere dauerhaft versagt oder nicht ausreichend Arbeitet ist eine Dialyse Lebensnotwendig, andere Formen und Einsatzgebiete der Blutwäsche sind hingegen stark umstritten.

Nachdem man sehr viele Jahre auch mit regelmäßigen Dialyse-Behandlungen ein ziemlich normales Leben führen kann: nein, das ist nicht "die letzte Möglichkeit"

Die "letzte Möglichkeit" ist die palliativ Medizin. Dabei gehts dann nicht mehr darum, einen "wieder gesund" zu machen. Dabei gehts dann nur noch darum, den Rest der noch bleibt so angenehm wie möglich zu machen.

Ja und nein.

Es kommt bei der Dialyse auf verschiedene Faktoren an.

  1. Dialyse als Ulima Ratio -> keine andere Option und lebenslang
  2. Dialyse als Übergang bis man eine Organspende bekommt

Bis zu einem gewissen Alter versucht man eine Organspende zu organisieren. Das kann unter Umstäden (Blutgruppe und diverse andere Faktoren) schnell gehen oder eben dauern. Wenn die noch verbleibende Niere ebenfalls geschädigt ist (oder man mit nur einer geboren wurde) wird man übergansweise dialysiert. Der Shunt (wo das "dreckige" Blut raus und in einem anderen Port das "saubere" Blut wieder in den Körper gelangt -> PN wenn du Details wissen möchtest) wird aber dennoch gelegt, damit die Dialyse vollzogen werden kann

Ist eine Organspende nicht möglich (das kann auch verschiedene Ursachen haben) dann bleibt die Dialyse als UItima Ratio. Man hat sie dann ein Leben lang. Denn wenn die Nieren nicht mehr funktionieren, kann der Mensch nicht lange überleben.

Die Dialyse wird 3x wöchentlich durchgeführt in einer Einrichtung. Man ist abend wieder zuhause. Üblicherweise. Auch gibt es sehr viel zu beachten, Ernährung -> Kalium ist Gift (Bananen bringen einen also um , wenn man zuviele isst z.B.) und noch diverese weitere Vorschriften die man beachten muss. Auch für das persönliche Umfeld sehr wichtig.

Man muss auch sehr viele Medikamente einnehmen, aber man wird da gut aufgeklärt.

Wenn du noch mehr wissen möchtest, gern PN. Ich kenne mich da recht gut aus, da meine Mutter fast 10 Jahre an der Dialyse war , bis sie gestorben ist (nicht wegen der Dialyse)


LunarEclipse 
Fragesteller
 01.03.2024, 10:00

Also bei der Person gehts um eine MS-Erkrankung

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KleinesHasi85  01.03.2024, 10:03
@LunarEclipse

MS ist eine neurologische Erkrankung bei der das Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen wird. Auf lange Sicht tötlich, aber das verläuft bei jedem indivudell. Man kann auch viel mit Medikamenten machen und diverse Therapien. Damit man noch ein relativ langes und lebenswertes Leben hat

Die Nierenfunktion MUSS nicht von der MS eingeschränkt sein, KANN aber. Daher kommt es ganz darauf an, wie die Überlebensprognose bei der Person ist. Wenn die Chancen gut stehen, kann eine Organspende in Frage kommen. Daher kann eine Dialyse als Übergangslösung (je nach Schädigung der Nieren) in Frage kommen.

Ich bin aber kein Arzt. Ich habe nur die meine Mutter viel miterlebt und durch ein soziales Jahr in einer Rehaklinik für u.A. MS Patienten einiges mitbekommen.

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Was dich am Leben hält, wenn dein Körper selbst eigentlich gar nicht mehr kann, sind Maschinen.
Herzmaschine, Lungenmaschine, etc.

Dein Blut wird entsprechend auch gereinigt, bzw. entgiftet, wenn deine Organe es nicht mehr schaffen.

Fraglich jedoch, ob jmd, der nur noch an Maschinen rum hängt und Zellteilung begeht, noch im Ansatz eine Chance hat...


LunarEclipse 
Fragesteller
 01.03.2024, 09:37

Wie ist das bei einer MS Erkrankung? Darum geht's nämlich bei der Person

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PartnerPferd  01.03.2024, 09:38
@LunarEclipse

Ich bin kein Arzt, Fragen zur finalen Entscheidung treffen die Angehörigen in enger Absprache mit den behandelnden Ärzten.

MS jedoch ist eine degenerative Erkrankung, welche nicht heilbar ist, also früher oder später zum Tod der erkrankten Person führt.

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KleinesHasi85  01.03.2024, 10:00
@PartnerPferd

Das ist aber unabhängig von der Nierenfunktion. Je nachdem wie die Prognose für die Person ist, kommt auch eine Organspende noch in Frage. Daher Dialyse als Übergang

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KleinesHasi85  01.03.2024, 10:05
@PartnerPferd

Es ist keine Autoimmunerkrankung. MS ist meines Wissens eine Neurologische Erkrankung bei der das Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen wird. Je nach Alter und Überlebensprognose KANN eine Organspende eine Lösung sein . MS und Dialyse sind schon ein hartes Brot. Das bringt einen um in der Kombi, je nachdem wie weit die MS fortgeschritten ist

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KleinesHasi85  01.03.2024, 13:15
@PartnerPferd

hab es auch nochmal gelsen, aber sie betrifft das Nervensystem die Nieren sind da erstmal nicht betroffen. Das ist aber alles höchst indiviuell der Verlauf.

Hängt auch davon ab ob und was man sonst noch für Erkrankungen hat

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