Bleibt die erste Liebe (auch unerwidert) trotzdem immer die große Liebe?
Bei mir steckt eine längere Geschichte hinter jener Frage, welche hier glaube ich etwas den Rahmen sprengen würde. Deshalb versuche ich mich kurz zu fassen.
Ich bin ganz allgemein nicht der Typ, der mal so eben regelmässig Frauen (oder in der Vergangenheit Mädels) kennenlernt. Rein innerlich bin ich immer noch auf meine erste Jugendliebe fixiert. Mit welcher ich allerdings nie zusammen gewesen bin, es aber hätte sein können (komplizierte Geschichte). Ich spreche wirklich noch von meiner frühen Schulzeit mind. 20 Jahre her.
Nach ihr gab es immer wieder mal Frauen und Mädels, die ich interessant, hübsch oder nett fand. Alles kein Thema, aber richtig gefesselt hat mich nie wieder jemand. Nicht in der Art und Weise wie sie. Das hat jetzt auch nicht wirklich etwas mit dem Aussehen, Charakter oder anderen negativen Dingen zu tun. Es ist einfach auf einer Gefühlsebene meinerseits so. Schwierig zu erklären.
Wie denkt ihr darüber und habt ihr gar ähnliche Erfahrungen gemacht?
6 Antworten
Nein, war bei mir nicht so. Die erste Liebe ist bei weitem nicht an das rangekommen, was ich heute für meinen Mann empfinde und auch zurückbekomme.
Ich finde die Begrifflichkeit von "Liebe" und "die große Liebe" hier sehr schwierig. Meiner Meinung nach ist wahre Liebe und somit auch die große Liebe nie eine unerwiderte Liebe. Man kann in jemanden verliebt sein, aber Liebe ist ein Gefühl, welches sich über einen längeren Zeitraum aufgrund von verschiedenen Faktoren aufbaut. Liebe ist eine Entwicklung beider Personen in Abhängigkeit voneinander. Dementsprechend würde ich sagen, dass es deine "große Liebe" niemals war. (Ohne dir zu nahe treten zu wollen) Es war vielleicht eine starke Verliebtheit. Und über einen solchen Zeitraum, wenn man mit dieser Person niemals zusammen war und niemals eine erwiderte Liebe erlebt hat kann sich diese Verliebtheit auch chronisch veranlagen. Man projiziert praktisch in diese eine Person etwas hinein, was sie niemals war/ist.
Das mit der unerwiderten Liebe hat ebenfalls eine Hintergrundgeschichte, welche ich hier rausgelassen habe (würde den Rahmen sprengen). Es steckt also schon mehr dahinter, auch wenn wir nie so richtig zusammen waren. Natürlich geht es daher viel eher um gefühlte als gelebte Liebe. Das ist mir schon klar.
Im Grunde war die Frage auch ein Ansatzpunkt um die Erfahrungen anderer User rauszubekommen. Das ist bei vielen Fragen meinerseits immer ein weiteres Motiv (auch wenn es die meisten User scheinbar nicht begreifen und sich viel mehr auf meine Situation fokusieren).
Ich denke schon. Geht mir ähnlich, obwohl wir es damals mehrfach versucht haben und es einfach zwischenmenschlich nicht klappen konnte (völlig unterschiedlicher sozialer Hintergrund, nicht die selben Interessen, nicht der selbe Humor usw). Es gibt einfach Menschen, an denen hängt man ein Leben lang, als wäre das eine tiefere seelische Verbindung, ein Ruf, der sagt ,,Diese Person oder keine!". Kommt vielleicht auch drauf an, wie viel Gefühl, Hoffnung etc. man in die fixe Idee an diese Person investiert hat. Das kann sich schon manifestieren.
Wichtig ist dass du das akzeptierst, als Teil von dir annimmst und verstehst das nicht jede Liebe gleich sein muss und kann. Liebe kann auch wachsen, wenn du ihr bei guten Bedingungen eine Chance gibst, ohne die Personen unterbewusst miteinander zu vergleichen. Ich empfinde für meinen heutigen Ehepartner auch Liebe - aber halt anders, bodenständiger, weil ich mich drauf eingelassen habe in diese Beziehung hineinzuwachsen. Und die hat im Gegensatz zu diesem traurigen hinterherhängen des ,,Was wäre wenn-" Substanz.
Ja, Jugendträume halten lange an. Wenns was geworden wäre, wäre es vorbei mit der Träumerei.
Was du erlebt hast war nur Schwärmerei. Liebe ist kein Gefühl sondern eine Fähigkeit!