Bist du glücklich in deinem Leben ohne Gott?

30 Antworten

Als agnostischer Atheist bin ich mit meinem Leben zufrieden. Dabei halte ich es nicht einmal für ausgeschlossen, dass es irgend etwas geben könnte, das im weitesten Sinne unter die Definition »Gott« fällt.

Für mein Leben ist die Klärung der Frage, ob es Gott gibt oder nicht, unwichtig geworden. Denn zumindest mit den christlichen Vorstellungen über Gott habe ich mich über eine längere Zeit meines Lebens hinweg ein wenig ausführlicher beschäftigt – und sie überzeugen mich nicht einmal ansatzweise. Vor allem diese Behauptungen überzeugen mich nicht:

  • Gott kümmert sich um die Menschen wie ein liebevoller Vater um seine Kinder
  • Gott belohnt anständige Menschen und bestraft die Unmoralischen
  • Gott hat alles, was existiert, eigenhändig erschaffen; und den Menschen gar als Ebenbild seiner selbst
  • Gott hat den Menschen mit einem freien Willen ausgestattet – und das erlaubt es ihm erst, im Jenseits einzugereifen
  • Es ist der unverbrüchliche Wille Gottes, alle Menschen zu retten; und doch gelingt ihm dies nur bei einer Minderheit

Zum Teil widersprechen diese Aussagen der erlebten Realität, zum Teil widersprechen sie sich gegenseitig. Wenn man dann noch die behaupteten Attribute Gottes, nämlich »Allmacht«, »Allwissen« und »Allgüte« hinzunimmt, dann kommt dabei ein ziemlich unglaubwürdigtes Zeug heraus. Zudem ist es wohl auch ziemlich typisch monotheistisches Wunschdenken: die Gläubigen sehen sich gerne auf der Siegerseite, also müssen die Andersgläubigen und Atheisten zwangsläufig die Rolle der Verlierer einnehmen.

Wenn ich dann noch lese, was gewisse Muslime hier auf GF über den von ihnen geglaubten Gott schreiben, dann sträuben sich mir erst recht die Haare. Insbesondere die Aussagen einer gewissen Muslimin, deren Username mit G anfängt (ich glaube, wir kennen sie hier alle), lassen mich regelmäßig mit einem fassungslosen Kopfschütteln zurück.

tl/dr: An solche (für mich offensichtlich) menschgemachten Gottesaussagen glaube ich nicht, und ich vermisse sie auch nicht. Ich fühle mich wesentlich wohler, wenn ich nicht ständig den Gedanken im Hinterkopf spazieren trage, dass ich mir mit meinem Glauben eigentlich nur etwas vormache.

Ja bin ich.

Ich frage mich, wie man darauf kommt, dass man an einen Gott glauben muss um glücklich oder erfüllt zu sein.

Ich bin auch ohne einen Gott erfüllt.
Glücklich nicht immer. Aber da würde auch der Glaube an einen Gott nichts ändern. So funktioniert das menschliche Gehirn halt. Es ist unmöglich, immer glücklich zu sein. Aber ich drifte ab. Darum geht es ja gar nicht..

Ich bin Nihilist. Sprich, ich denke nicht, dass das Leben einen Sinn hat. Alles ist komplett sinnbefreit. Aber es muss ja nicht alles einen Sinn haben. Ich kann mein Leben doch einfach um des Lebens Willen leben. Einfach spaß haben. Ich habe mir ein Ziel im Leben gesetzt und bin auch immer auf der Suche nach neuem. Einfach so.
Und das reicht mir auch schon. Das reicht völlig aus, dass ich erfüllt bin.

Daher habe ich es nicht nötig, an eine Fantasiefigur zu glauben, die mir die Illusion eines Sinns im Leben gibt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich philosophiere einfach gerne rum :)

Merkwürdige Frage; als ob man einen echten Vergleich anstellen könnte...

Zudem müsste man schon unterscheiden, ob man einen wie auch immer gearteten eher abstrakten Gott glaubt oder die Frage einfach als unbeantwortbar offen lässt oder ob man einem persönlichen Gott mit einem Rattenschwanz an Religion anhängt.

Weder meine Familie, meine engere Verwandtschaft, die meisten meiner Freunde noch eine Menge meiner Kollegen und Bekannten brauchen einen Gott, bzw. haben kein Problem damit die Frage offen zu lassen oder verweisen auf ein sehr abstraktes Gottesbild, aber keiner davon hängt einer Religion an.

Insgesamt scheint diese Gruppe von Menschen (inklusive meiner Wenigkeit) glücklicher, selbstbestimmter und zufriedener zu sein als ähnliche Vergleichsgruppen oder der Schnitt der Umgebung.

Das mag aber weniger am atheistischen/apatheistischen/agnostischen Weltbild liegen, sondern eher daran, dass die allermeisten hier eine gute, meist naturwissenschaftlich orientierte, Ausbildung, relativ gute-hohe Einkommen haben und selbst in Angestelltenverhältnissen einen hohen Freiheitsgrad genießen; also insgesamt sehr viel selbstbestimmter sind als die meisten Menschen der Umgebung.

Es gibt natürlich eine positive Korrelation zwischen hoher, insbesondere naturwissenschaftlicher, Bildung und Einkommen/Zufriedenheit einerseits und einer Areligiosität und einem Hang zum atheistisch/agnostischen andererseits.

Daraus kann aber nicht zwingend auf eine positive Korrelation von Gottferne und Zufriedenheit geschlossen werden.

Zumindest ist es aber ein positiver Indikator in dem Sinne, dass Areligiosität/Gottferne nicht unglücklicher macht.

Von der anderen Seite betrachtet wären alle Menschen ausgehend von einer beliebigen Ist-Situation an Zufriedenheit vermutlich glücklicher, wenn sie wüßten, dass die Endlichkeit des Lebens nicht zwingend ist und das persönliche Bewußtsein mit dem Tod nicht erlöscht. Nur gerade das ist ja eben unbeweisbar und fällt deswegen in den Bereich des Glaubens, was einem Naturwissenschaftler/naturwissenschaftlich denkendem Menschen eben nicht leichtfällt (und eigentlich auch nicht leichtfallen sollte).

Ich kenne beide Seiten.

Ich bin erst seit ich den Glauben überwunden habe, ein vollständiger Mensch.

Vorher war der Blick beschränkt, das Selbst reduziert, die Welt grau.

Nun kann ich die Welt in Farbe sehen. Ein echter Gewinn.

Natürlich bin ich nicht immer glücklich. Wer ist das schon? Aber um glücklich zu sein, wäre mir ein Gott hinderlich.

AtlasTheSeal  08.01.2021, 21:06

bro warum redest du so weird

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ja, bin eigentlich zufrieden ohne gott. ich brauche keinen, habe alles alleine geschafft. was soll ich mit einen gott?