Bin ich zu dumm zum Programmieren?

11 Antworten

Wer nur die Konstrukte der Programmiersprache lernt, lernt noch lange nicht, erfolgreich zu programmieren. Dazu benötigt man passende, nicht allzu triviale Projekte (d.h. Übung im Programmieren kleiner Anwendungen, welche dir selbst Arbeit abnehmen oder von Dritten geforderte, ganz bestimmte Funktionalität haben sollen).

Wer an einer Hochschule (= im Rahmen eines MINT-Studiums) programmieren lernt, bekommt die Programmiersprache ja auch nur im Ansatz erklärt. Es werden ihm aber ein oder zwei größere Programmieraufgaben gestellt, die er innerhalb einiger Wochen — meist in Zusammenarbeit mit ein oder zwei Kommilitonen — zu erledigen hat. Erst das ist der erste Schritt hin zum Ziel, programmieren zu können.

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Wisse: In Büchern vorgefundene kleine Übungsaufgaben, dienen nur dazu, dass der Leser des Buches die Programmiersprache zu verstehen lernt. Die eben genannte erste Übung im Programmieren in Form kleiner Projekte können sie NICHT ersetzen.

Also, es gibt eine Grundregel beim programmieren lernen.

die lautet, das man nie auf andere gucken sollte.

wenn die anderen in deinem kurs schon weiter sind, dann macht das nichts. du brauchst einfach mehr zeit, und das ist wirklich nicht schlimm.

ich denke auch nicht das du zu dumm bist, du musst einfach nur viel zeit in das lernen stecken.

um die richtung zu kennen, wie du etwas programmieren musst reicht kreativität und übung, nicht umsonst werden die meisten programmierer heutzutage problem solver genannt.

Ich wünsche dir viel glück auf deinem weg, mach weiter so!

Louis96er 
Fragesteller
 19.10.2021, 17:08

Danke. Meine Zweifel kamen als ich anderen mit genauso viel Erfahrung beim Programmieren zugeschaut habe.

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TimeTravel3  19.10.2021, 17:09
@Louis96er

das lernst du noch alles, vielen ging es am anfang so wie dir. das wichtigste ist, das du dein ding durchziehst!

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cuser03  19.10.2021, 17:12

Sorry aber das sehe ich nicht so. Wenn andere viel schneller vorankommen und du kaum Fortschritt machst dann ist programmieren Zeitverschwendung und man sollte in ein anderen beruflichen Bereich gehen. Und so ist es auch generell, man hat nichts davon z.B 9 Semester irgendwas zu studieren, nur um es dann doch abzubrechen, weil man von Anfang an nicht so gut war.

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Ich denke, das Problem liegt anderswo.

Ich habe vor über 30 Jahren mit dem Programmieren begonnen. Ich hatte einen Riesenvorteil(sic!): damals gabs noch kein www.

Das heißt: man hat damsls Probleme gelöst, indem man sich in die Materie einlas. Wenn ein Programm nicht so lief wie erwartet, wurden Fehler gesucht.

Ich habe das Gefühl heute läuft es so:

Wenn jemand nicht umgehend eine Idee hat, wie er ein Programm umsetzt, wird sofort online nach einer Lösung gesucht. Dann wird Code zusammenkopiert. Wenn es nicht läuft, wird der Code online gestellt und dort gefragt, warums nicht geht.

Kurz: zu keinem Zeitpunkt dringen manche Programmierer so tief in die Materie ein, dass sie verstehen, was sie tun. Da eird nur herumprobiert, bis etwas vielleicht halbwegs funktioniert.

So lernt man nicht programmieren!

Ich kenn dich nicht und will dir nichts unterstellen, aber diesen Eindruck habe ich bei Vielen.

SELBER MACHEN ist das Um und Auf beim Programmieren. Natürlich kann man sich von Zeit zu Zeit Hilfe holen. Aber zu dem Zeitpunkt sollte man selbst schon die Manuals durchgelesen und durchdacht haben.

EinTeilnehmer  19.10.2021, 18:05

Mit Deiner Erfahrung und Beobachtung schätzt Du die aktuelle Situation bestimmt gut ein. Die Schwiergikeiten des "Nachwuchses" liegen darin, dass sie, anders als zu Deiner Zeit, Weiterbildungen vom Arbeitgeber nicht mehr bezahlt bekommen und die projektbezogene Mitarbeit zeitlich begrenzt ist. Bedeutet: Sie müssen während der Arbeitszeit schnellstmöglich Lösungen herbeiführen und das KnowHow dafür nach Feierabend oder am Wochenende erkunden. Begleitet wird die schräge Situation durch eine nicht mehr nachvollziehbare Dynamik von Soft- und Hardware, deren Entwicklungsgeschwindigkeit einen zusätzlichen Zeitdruck auslöst.
Ihr habt das Wissen früher aus Fachliteratur "einverleibt", bis man die Sprachen "denken" konnte und wenn überhaupt, dann gabs mal eine Rücksprache im "usenet". Diese Zeit existiert nicht mehr. Leider.

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Meint ihr, dass ich einfach zu dumm bin?

Nein. Zwar ist es eine "Kopfsache", aber nicht im Zusammenhang mit Dummheit.
Deiner Beschreibung nach zu werten blockierst Du dich lediglich.
So, als würdest Du mit Stützrädern lernen Fahrrad zu fahren, aber allein bei dem Gedanken, dass die Stützräder demnächst abgebaut werden, blockierst Du dein Gleichgewicht und deine Beinmuskulatur. Erst deswegen kannst nicht mehr in die "Pedalen treten" und fällst um.

Einfach weiterfahren, dann übt sich das Gleichgewicht von alleine.
Und Fehler beim Programmieren, bedeuten Entwicklung durch Lösungen.

Habe mal gelesen, dass eine Zeile Code 10 Fehler erzeugen kann (Beispielsweise durch die Abhängigkeiten von Klassen und Dateien).

Wie SuperDeveloper schon sagte: Wenn es Dir Spaß macht, höre nicht auf!

Nimm dir einfach mal ein Projekt vor, was du dir selbst probierst zu erarbeiten. Durch eigenes Ausprobieren lernst du am meisten dazu.

Wenn etwas nicht gleich funktioniert, solltest du nicht aufgeben. Du solltest dabei aber nicht nach ganzen Musterlösungen suchen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Informatiker Applikationsentwicklung