Bin ich verflucht, oder hab ich einfach nur Pech?

4 Antworten

Wir schneidern uns unsere eigene Wahrheit (und unser Weltbild) entsprechend unserer Einstellung zurecht. Natürlich entsteht unsere Einstellung aus unseren Erfahrungen. Wenn die vorwiegend schlecht waren, ist die Einstellung zum Leben auch schlecht.

Wenn man also sagt, man hat nur immer Pech, dann blendet man damit schon die vielen kleinen, schönen Momente oder Tatsachen aus.

Schau dir mal die Dinge an, die dir selbstverständlich erscheinen, weil sie keine Probleme machen. Wo, wann gab es schöne Momente, Begegnungen, Ereignisse? Gab es jemanden, der zu dir gütig war/ist? Gibt es Menschen, die dich mögen, deine Fehlbildung oder sonstige Schwächen nicht sehen sondern dir Freundschaft schenken können?

Wenn du Angst vor dem Rausgehen hast (habe dein Profil angeschaut), dann hat das eine Ursache. Die blöde* Verhaltenstherapie, die du bekommen hast, ignoriert die Ursachen und versucht dich nur "abzuhärten" (Konfrontation). *meine Meinung!

Da das nicht funktioniert hat, solltest du eine tiefenpsychologische (auch: psychodynamische) Therapie oder eine Traumatherapie machen. Da geht man in die Vergangenheit, erforscht die traumatisierenden Ursachen und man lernt sich selbst besser zu verstehen, zu akzeptieren und zu mögen.

Aber zuerst empfehle ich dir deine Depression und Ängste medikamentös behandeln zu lassen. Wenn du nicht rausgehen kannst, hilft dir vllt. ein Bekannter, der dich zum Arzt fährt? Wenn das für dich überhaupt nicht möglich ist, rufe die 116117 an, damit sie dir Rat geben. Vllt. solltest du sogar eine psychosomatische Klinik besuchen, das verschreibt dir der Arzt auch.

immer daran denken, dass es ja noch viel schlimmer sein könnte

versuche es anzunehmen

Das Leben war noch nie gerecht und wird wohl nie gerecht sein.

Es ist schlicht normal, dass einige Glück haben, vor allem die, die in reichen Familien groß werden. Und dass andere schlechte Startvoraussetzungen haben.

Völlig irrationale Vorstellungen wie "verflucht" sollte man da nicht bemühen.

Ich habe schon Menschen kennn gelernt, denen ging es recht ähnlich.

Ja, was kann man da groß machen? Ich würde vor allem trotzdem versuchen, dass was ich gerne machen will, und was mich begeistern könnte, auch zu tun.

So kann man seinem Glück auch ein bisschen "in den Hintern treten" und ankurbeln.

Dein eigener Wille dabei, etwas für dich Positives zu erreichen, ist auch ein guter Ansatzpunkt für Leute, die dich dabei vielleicht bemerken, und irgendwie unterstützen möchten.