Beschnitten oder Genitalverstümmelung?

Das Ergebnis basiert auf 64 Abstimmungen

Wurde als Kleinkind beschitten (Ich hab keine Probleme damit) 36%
Wurde als Erwachsener beschnitten (postive auswirkung) 20%
Wurde als Kleinkind beschnitten (Ich leide sehr darunter) 11%
Sexleben hat bei mir und meinem Partner verschlechtert (Weiblich) 11%
Wurde als Erwachsener beschnitten (negative auswirkung) 9%
Sexualleben hat bei mir und meinen Partner verbessert (Weiblich) 8%
Kein unterschied (Weiblich) 5%

15 Antworten

Die Auswahlmöglichkeiten für die Abstimmung sind nicht ausreichend. Es fehlen das Schulkindalter (6 bis ca. 12/14) und das der Pubertät (ca. 12/14 bis ca. 16/20). In diesen Altersklassen verlieren gerade hierzulande viele sodann beschnittene Jungen ihre Vorhaut.

Ich selbst wurde z. B. weder als Kleinkind, noch als Erwachsener beschnitten - sondern „dazwischen“:

Ich wurde als zehnjähriger christlicher Deutscher mit kleinem Teil jüdischer Vorfahren (dazu siehe unten) beschnitten (low&tight, Frenulektomie: alles glatt und faltenlos).

Mit dem Zustand des Beschnittenseins bin ich überaus zufrieden und glücklich. Und war es von Anfang an. Ich habe keinerlei Probleme damit.

Ich hatte wiederkehrende, stark juckende Entzündungen an Eichel und innerer Vorhaut (Balanoposthitis) und hatte die Wahl zwischen langfristiger Salbentherapie mit „ungewissem Erfolg“ und einer Beschneidung. Da ich vom FKK auch einige wenige beschnittene Penisse Erwachsener kannte, die ich schon damals attraktiver fand als mein (in Deutschland leider Mainstream)-Zipfelmützending, willigte ich sofort und freudig in meine Beschneidung ein. Sie fiel Low&tight aus, was ich sehr gut fand und finde (zwischen Oberseite der Eichel und der Narbe sind 5 mm inneres Vorhautblatt erhalten; seitlich mehr und unten/hinten über 10 mm).

Zusätzlich gab es einen familiären Hintergrund, der für meine Eltern (und Ihre Haltung, auf die ärztliche Empfehlung zu meiner prophylaktischen Beschneidung zuzugehen) und dann auch für mich und meine sofortige und überzeugte Zustimmung bedeutend war:

Meine Oma hatte eine jüdische Mutter gehabt, die die Nazizeit in Deutschland wie durch ein Wunder mit falschen Papieren überlebt hatte. So bekam ich durch die Erzählungen meiner Oma einen ganz persönlichen „Überbau“ für mein Beschnittensein, den ich bis heute als sehr wertvoll erachte. Obwohl ich evangelischer Christ bin, bedeutet mir diese jüdische Wurzel sehr viel und ich bin froh und stolz, das Zeichen für den Bund Gottes mit Abraham unveränderlich an meinem Körper zu tragen. Obwohl es kein ritueller Akt war, sondern „nur“ ein medizinischer - den allerdings ein Chirurg ausführte, der auch als Mohel für die Jüdische Gemeinde tätig war, weshalb es bei mir ganz entsprechend der Vorschriften der Mischna durchgeführt wurde.

Physisch-körperlich und sexuell bin ich mit meinem Beschnittensein äußerst zufrieden. Und meine seither nicht wenigen Sexualpartner waren und sind es auch. Ich kann es mir nicht besser vorstellen. Es ist Teil meiner Persönlichkeit und meines Selbstverständnisses. Und damit meines individuellen Stolzes.

Das ist meine ganz persönliche Erfahrung. Die unten stehende Angabe zu „Woher ich das weiß“ (dass ich Urologe bin), wurde automatisch ausgefüllt. Sie ist für meine hier ansonsten gegebenen ärztlichen Ratschläge vorformuliert. Auf diese Frage trifft es so nicht zu; hier müsste „eigene Erfahrung“ stehen. Denn es geht nur um meine ganz individuelle Geschichte. Dass diese Erfahrung so gut ist, wirkt sich nicht etwa so aus, dass ich als Arzt Beschneidungen generell befürworten würde. Das kommt für mich nicht in Frage. Ich sehe jeden einzelnen Fall hochdifferenziert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Urologe/Androloge, in Praxis und Forschung tätig

Du kannst eine Beschneidung nicht mit einer Genitalverstümmelung Vergleichen. Diese finden in nicht sterilen Umgebungen statt, werden mit nicht sterilen Utensilien durchgeführt, werden nicht betäubt & werden von nicht dazu berechtigten Personen durchgeführt & es gibt keinen Grund diese durchzuführen. Zudem hat das Opfer bis zum Lebensende Probleme.


verreisterNutzer  17.04.2021, 21:39

Beschneidung ist aus medizinischen Grund. Verstümmelung ist, wenn kein medizinischer Grund vorliegt.

8
Fleischer00  18.04.2021, 13:12

Durch eine Beschneidung hat das Opfer bis zum Lebensende Probleme und in 90% der Fälle hat eine Beschneidung keinen Grund

3

Ich wurde als Erwachsener beschnitten aufgrund einer Phimose (Vorhautverengung) die sich erst im letzten Wachstumsschub entwickelt hat.

Zum Teil hat sie meine Lage natürlich verbessert. Ich kann schmerzfrei Kondome tragen und Sex haben.

Zum anderen Teil hat sie meine Lage verschlechtert, weil ich den Direktvergleich habe und weiß wie viel der Empfindsamkeit meiner Eichel ich verloren habe. Ich kann Sex ohne Schmerzen haben, ja. Aber wenn ich mit Kondom verhüte, spüre ich kaum bis gar nichts, also ist es auch Sex ganz ohne Stimulation des Penis.

Ich bemitleide alle Männer die beschnitten worden sind und ganz besonders diejenigen, die ohne ihr Einverständnis beschnitten worden sind.

Wurde als Erwachsener beschnitten (postive auswirkung)

Hallo,

Ich habe mich als Erwachsener freiwillig beschneiden lassen und finde das Ergebnis sehr schön und angenehm.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Freiwillige radikale Beschneidung als Erwachsener
Wurde als Erwachsener beschnitten (postive auswirkung)

Ich wurde mit 17 beschnitten. Hatte zum Anfang etwas Probleme aber wurde mit 24 nochmal nachbeschnitten habe jetzt gar keine Probleme mehr.

Bin 24 m

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Beschäftige mich darüber und habe Erfahrung