Benoten Professoren an der Universität Studenten oder beurteilen ihre Fähigkeiten aufgrund ihrer Hautfarbe?
Könnte das Präsent eines Flüchtlings aus dem Nahen Osten eine schlechtere Note erhalten als das eines weißen, blonden Deutschen?
Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen
10 Antworten
Sagen wir mal so...
Es gibt sicherlich Professoren bei denen (wenn auch vielleicht im Unterbewusstsein) andere Dinge mit in die Benotung reinspielen. Gerade dann, wenn es nicht die eine richtige Antwort gibt.
Ne kleine Anekdote dazu von mir aus dem Deutschunterricht in der 10. Klasse.
Meine beste Freundin damals war die Tochter eines Pastors und ein absoluter Lehrerliebling (dafür konnte sie selbst gar nichts), ich war "normal" und bin manchmal etwas angeeckt, weil ich nicht unbedingt die Mainstreaminteressen hatte. Sie hatte in Deutsch immer eine 1 und ich immer eine 3.
Wir mussten ein Gedicht aus Mutter Courage interpretieren, was uns auch vorab schon gesagt worden war. Meine Freundin brachte daher ein Büchlein mit, dass quasi die Lösung enthielt. Wir haben beide abgeschrieben und unser Text war bis auf die Einleitung von 1-2 Sätzen identisch. Wir gingen davon aus, dass es auffliegt obwohl wir natürlich die Arbeiten nicht hintereinander abgegeben haben. Es flog nicht auf....
Sie bekam wieder eine 1 mit der Bemerkung, dass sie wiedermal sehr gute Gedanken gehabt hätte, ich meine übliche 3. Ich hätte mir zu wenig Gedanken gemacht.
Ähnliches kennt man auch mit Vornamen. Einem Kevin oder einer Chantal traut man weniger zu als einer Marie-Luise.
Insofern halte ich es für durchaus möglich, dass es auch den obigem Fall an einer Uni geben kann. Vermutlich eher unbewusst und nicht aus Kalkül, aber wer weiß das schon.
Natürlich ist das so.
Aber blond ist der wenigste in Deutschland
Professoren beurteilen nie. Die ganzen Klausuren werden von den Angestellten korrigiert und die Abschlussarbeit von einem Doktor der einen Vorschlag für den Professor angibt. Ein Professor hat also so gut wie keinen Einfluss.
Das stimmt so auch nicht. Bei uns werden die Klausuren auch von Professoren korrigiert. Aber natürlich mit Hilfe.
Ich schätze, dass die große Mehrheit der in Deutschland lehrenden Professoren bei der Bewertung von Präsentationen, Hausarbeiten (oder gar Klausuren) nicht nach der Hautfarbe und Haarfarbe der Studierenden geht, sondern nach der Leistung.
Sogar einen nur kleinen Malus wird es nicht wegen der Herkunft geben. Es sei denn, dass die Ausdrucksfähigkeit sowie grammatikalische Richtigkeit und Rechtschreibung bei einem Nicht-Muttersprachler doch deutlich schlechter sind, weil er nicht die Gelegenheit hatte, das deutsche Schulsystem durchlaufen zu haben. Andererseits könnte es sogar mildernde Umstände geben, weil es an sich schon eine größere Leistung ist, eine anspruchsvolle Arbeit in einer Fremdsprache abzufassen als in der Muttersprache.
Bei Multiple-Choice-Prüfungen geht es ohnehin nur danach, ob man alle Kreuzchen korrekt gesetzt hat. Das System bietet hier keine Spielräume nach Hautfarbe, Sympathie oder Toleranz.
Nein, sonst müsste man den ganzen Tag einen Farbfächer dabei haben und vergleichen. Denke mal das rassistisches Denken in diesen Kreisen nicht so verbreitet ist.
