Beispiele für Reaktionsbildung?

2 Antworten

Reaktionsbildung: Dies geschieht vor allem bei ambivalenten (= zwiespältigen) Haltungen, z. B. Zärtlichkeit und Zuneigung versus Grausamkeit und Sadismus. Da die letzteren Gefühlsregungen negativ sind und Angst auslösen, werden sie durch Überbetonung des Gegenteils z. B. gegenüber Tieren (die dann besonders geliebt werden) “im Zaum gehalten” und die Regungen zu unterdrücken und damit gleichsam zu kontrollieren.

Quelle:http://psychologie-news.stangl.eu/159/angstabwehrmechanismen

nach Freud: Reaktionsbildung Als Reaktionsbildung wird ein Abwehrmechanismus bezeichnet, der an die Stelle eines verdrängten Wunsches, eine, diesem entgegengesetzte Vorstellung oder Verhaltensweise setzt. Symptomatischen Wert erhalten Reaktionsbildungen durch ihre Zwanghaftigkeit und Übertreibung, die gelegentlich zu Misserfolgen führen und Ergebnisse bewirken, die den bewusst angestrebten entgegengesetzt sind. Reaktionsbildungen können sehr spezifisch symptomzentriert sein, aber auch grössere Persönlichkeitsänderungen hervorrufen. Reaktionsbildungen werden häufig bei Zwangsneurosen und bei der Hysterie beobachtet.

Frau X ist sehr angepasst, ausgesprochen höflich und zuvorkommend, hat für jeden und alles Verständnis. Als ihr Therapeut sich 10 Minuten verspätet, macht sie sich sogar große Sorgen,ihm könnte etwas zugestossen sein. Tatsächlich hegt sie aggressive Gefühle, die jedoch durch die Verkehrung ins Gegenteil abgewehrt werden müssen, da Frau X unbewusst ihre Agression mit Verlassenwerden und Verhungern, also dem Sterben ausgeliefert und überlassen zu sein, assoziiert, was existenziell so bedrohlich, so angsteinflößend, unbewusst für Leib und Leben so bedrohend ist, dass die aggressiven Gefühle nicht bewusst werden dürfen (damit sie nicht in die Beziehung zum wichtigen Anderen gelangen) , wozu die beschriebene Reaktionsbildung dient.

Peta67  30.09.2013, 11:56

Ich habe dazu mal eine konkrete Frage; wenn Frau X ihre unbewussten Aggressionen eventuellen abwehrt oder sogar abspaltet.könnte diese alten unbewussten Erfahrungen im Säuglingsalter gemacht worden sein, weil du um bei diesem Beispiel zu bleiben von Verlassenwerden und Verhungern schreibst. Aber folgen daraus nur Gefühle von Aggressionen?

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