Beeinflussen Tiere die Erziehung eines Kindes?
Ich persönlich wuchs mit einem Kater auf den meine Mum geholt hat als ich geboren wurde (er war da auch noch ganz klein) und wir hatten eine Hündin die mich fast schon wie ihr Kind behandelt hat.
Gibt Bilder und Videos wo sie mich z.b. herumgetragen hat und sowas^^
Darum auch die Frage. Glaubt ihr es beeinflusst den Charakter eines Menschen wenn er wie ich eben mit Tieren aufwächst von kleinauf?
Ich habe manchmal das Gefühl. Vorallem da ich mit den meisten Tieren super klarkomme, mit Menschen kommt es aber immer ganz drauf an...
Also was meint ihr?
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7 Antworten
Ich bin auf einem bauerhof groß geworden, wir hatten alles mögliche an Tieren. Hunde, Katzen, Hühner, Kühe, Schweine selbst hin und wieder Rehe die verletzt waren. Gerade dabei hab ich sehr gelernt mich um Tiere zu kümmern die verletzt waren oder einfach Alt.
Dadurch wurde ich schnell selbstständig und auch verantwortungsbewusst, meine Eltern sind auch total Tier lieb und könnten nichtmal einer Maus etwas zu leide tuen.
Jetzt bin ich Erwachsen und komme auf anhieb mit jedem Tier klar, ich hab mir wissen und Methoden angeeignet die selbst meine Großeltern manchmal verwundern lässt.
Hunde haben eine unglaublich gute menschenkendnis, wenn ihnen etwas seltsam vorkommt wollen sie diesen Menschen nicht bei sich haben. Er hat wohl einfach gemerkt das du ihm nicht schaden willst, und ein guter Mensch bist.
Die Erziehung beeinflusst das Aufwachsen mit Tieren nicht direkt, dafür aber die Reifung und Charakterbildung. Ich bin mit Katzen aufgewachsen und es gehörte ab ca. 12/13 Jahren zu meinen Aufgaben, mich um eine dieser Katzen zu kümmern. Als Jugendlicher merkt man so was noch nicht so sehr, aber als Erwachsener würde ich heute sagen, dass der enge und direkte Kontakt mit der Katze, die ich gefüttert, gepflegt und betreut habe, die alles mit mir zusammen gemacht hat, bei mir im Zimmer ihr Bett und ihr Spielzeug hatte und viel Zuneigung wünschte, mir sehr geholfen hat, was Verantwortungsübernahme, Achtsamkeit und das Erkennen von Bedürfnissen und Wünschen angeht. Es war auch meine Aufgabe, den Futterstand zu überwachsen, Neues zu kaufen und zu schauen, was sie sonst so braucht.
Ich habe immer noch eine Katze und merke bei jedem Kontakt vor allem mit Katzen, dass sie auf mich gut anspringen und ich mit ihnen gut zurecht komme. Ich bin in der Lage, ihr Verhalten und ihre Körpersprache sicher einzuschätzen - und man kann auch eine Katze in gewisser Weise "erziehen", wenn man es auf Augenhöhe macht und weiß, wie man der Katze was vermittelt. Sie sind eigenwillig, aber sehr gelehrig - man muss nur wissen, wie man sich ihnen nähert.
Allerdings sind Hund, Katze, Pferd und andere Tiere, zu denen man einen direkten Kontakt pflegen kann auch körperlich ggf. nachdrücklicher als etwa kleine nachtaktive Nager mit scharfen Krallen und Zähnen oder lautlose Fische, von denen man nicht viel mitbekommt.
Ich bin kein Pädagoge und kann daher kaum irgendwelche fundierten Kenntnisse beitragen. Ich kenne sowohl Idioten, als auch nette Leute, die mit oder ohne Tiere aufgewachsen sind.
Was ich (rückblickend) für mich mitgenommen habe, ist folgendes:
Ich bin vorausschauend. Sowohl im wörtlichen, als auch im übertragenen Sinne. Ich kann meine Emotionen kontrollieren und auch unter Stress absolute Ruhe ausstrahlen. Ich kann Verantwortung übernehmen und "Führen und Leiten". Ich kann Menschen und Hunde lesen und habe durch und die Arbeit mit Hunden einen sehr viel größeren Bekannten-/Freundeskreis, als ich es ohne hätte.
Das mit dem "lesen" ist intressant. Das ist bei mir ähnlich. Als wüsste man genau wer einem gegenüber steht, auch wenn man noch kein Wort gewechselt hat.
Man wertschätzt Tiere definitiv mehr wenn man mit Tieren aufwächst
Der Umgang mit Tieren ist auch eine soziale Interaktion, nur dass Tiere meist viel direkter und unmittelbarer und klarer eine Rückmeldung geben. Auch das Versorgen von Tieren ist eine Schule für das Leben, weil diese Tiere ihre Bedürfnisse einfordern, unabhängig davon ob Herrchen Lust darauf hat oder nicht. Und wenn ich es nicht erledige gibt es eine klare Antwort darauf.
Ja das kenne ich :)
Bei uns im Ort gab es einen extrem "bissigen" Wachhund. Keiner konnte in seine Nähe.
Mich hat er aber nicht angeknurrt oder die Zähne gefletscht. Nach einer Weile bin ich sogar relativ oft mit ihm Gassi gegangen. Und er war nach wie vor agressiv gegenüber den anderen Menschen. Aber er hat auch aufs wort gehört. Also hat mich nie weggezogen oder so.
Alleine das war so ein erlebnis was echt merkwürdig war.
Warum er bei mir so handzahm war, kann ich aber nicht beantworten.