Bachelorarbeit - induktiv oder deduktiv? Wie forschen? Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring?

1 Antwort

Hi,

du musst dich nicht zwingend entscheiden. Zu dem Thema dürfte es ja einiges an Literatur geben. Du kannst daher deduktiv Kategorien entwickeln, die du dann für die Erstellung des Interviewleitfaden nutzt. Es steht dir aber frei, diese Kategorien im Forschungsverlauf zu erweitern und bei der Auswertung der Interviews induktiv weitere Kategorien aufzunehmen.

Da du davon auszugehen scheinst, dass du dich entscheiden musst gehe ich davon aus, dass du bislang ausschließlich mit Mayring gearbeitet hast? Mayring ist m.E. etwas "sperrig" zu lesen und dieses Missverständnis tritt häufig auf. Schau dir mal zusätzlich Kuckartz an. Er liest sich etwas zugänglicher. Am Ende ist es aber egal, ob du die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring oder Kuckartz machst, bei beiden ist die Kombination einer deduktiven/ induktiven Kategorienbildung möglich.

Viel Erfolh für die BA!

LG Susan

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite an einer Hochschule (Forschung & Lehre)
Butscher22 
Fragesteller
 12.08.2023, 20:32

Danke für deine Antwort! :) Leider muss ich nach Mayring vorgehen, da dies an meiner Uni so vorgesehen ist. Finde ich auch etwas schade. Meine Frage ist nur, was bei meinem Thema mehr Sinn macht vorzugehen - entweder deduktiv oder induktiv, falls sich die Frage überhaupt beantworten lässt? LG zurück!

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susicute  12.08.2023, 21:13
@Butscher22

An Mayring ist ja nichts verkehrt. ;)

Aber warum willst du dich unbedingt auf eine Vorgehensweise bei der Kategorienbildung beschränken? Die meisten qualitativen Inhaltsanalysen arbeiten mit einer Kombination, um zu verhindern, dass relevante Aspekte übersehen werden.

Anyway... Wenn eine breite Literaturbasis vorhanden ist und du dich unbedingt entscheiden willst, dann musst du m.E. deduktiv vorgehen. Ansonsten würdest du das vorhandene Wissen ignorieren. Und das wäre unwissenschaftlich.

LG Susan

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Butscher22 
Fragesteller
 12.08.2023, 21:31
@susicute

Lieben Dank nochnal für deine Antwort :) ich hab auch schon überlegt die beiden Vorgehensweisen zu kombinieren, habe das aber ehrlich gesagt noch nie gemacht, sondern bisher nur induktiv geforscht (und dies leider auch bisher nur einmal, da in unserem Studienplan nur eine solche Hausarbeit vorgesehen war, in der wir selber qualitativ forschen sollten).

wie geht man da vor ? Und dann erst induktiv und dann deduktiv ? Vielen Dank nochmal!!

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susicute  12.08.2023, 22:29
@Butscher22

Grundsätzlich ist beides möglich. Wenn allerdings viel Literatur vorhanden ist, dann würde ich wie oben umrissen erst deduktiv, dann induktiv vorgehen. Das induktive Vorgehen ist dabei eine zusätzliche Option WENN neue Aspekte in den Interviews auftauchen, die du nicht mit abgedeckt hattest.

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