Bachelor Studium bestehen, wenn man nur an den Pflichtveranstaltungen teilnimmt?
Ist das möglich? Den Stoff für die Klausuren würde ich mir zuhause dann natürlich selbst beibringen. Bin generell eher ein Mensch der gerne für sich ist und sich Dinge allein relativ gut aneignen kann. Bin der Meinung die Zeit sinnvoller allein nutzen zu können, außerdem arbeite ich nebenbei geringfügig.
2 Antworten
Je nach Studiengang und was die einzelnen Dozenten draus machen...
Manche Vorlesungen haben zwar offiziell keine Anwesenheitspflicht, aber der Dozent veröffentlicht kein brauchbares Skript und du bist für die Klausurvorbereitung zwingend darauf angewiesen, selbst drin zu sitzen und dir eigene Notizen zu machen. Und selbst wenn es ein gutes Skript gibt: Diese kleinen Nebensätze wie "mir ist wichtig, dass Sie dies verstanden haben" oder auch "das nur zur Vollständigkeit, brauchen Sie aber nicht genauer zu wissen" geben wertvolle Hinweise, welchen Stoff man zur Klausur wirklich braucht und welchen nicht.
In manchen Modulen ist die Teilnahme an den Vorlesungen zwar keine Pflicht, aber es sind im Lauf des Semesters Referate zu halten, um zur Klausur zugelassen zu werden. Die Liste, wer wann referiert, wird während irgendeiner Vorlesung mal durch die Sitzreihen gegeben und jeder kann sich für einen Termin eintragen. Wer nicht anwesend ist, weil es ja keine Pflichtveranstaltung war, kann ja im Nachhinein eine Mail schreiben, welche Termine noch frei sind.
In manchen Modulen sind Hausarbeiten oder Referate in Gruppenarbeit zu machen. Kleiner Tip: Niemand bildet gerne eine Gruppe mit einem Fremden.
Und auch abseits des offiziellen Lehrbetriebs:
Es ist Gang und Gäbe, dass sich Studenten untereinander Tips geben, welcher Dozent welche Prioritäten setzt, welche Fragen er gerne stellt, ob er eher entspannt ist oder ob man sich da wirklich hinsetzen sollte - gerne werden Altklausuren weitergegeben oder die Mitschriebe abfotografiert, wenn einer mal krank war... Aber sowas läuft natürlich unter Leuten, die sich sowieso schon kennen. Dass man wenigstens vor und nach den Vorlesungen auch mal ein paar Worte miteinander gewechselt hat, idealerweise oft in der Mensa zusammen sitzt oder auch mal gemeinsame Freizeitaktivitäten unternimmt.
Jemand, den "man" nicht kennt, ist da komplett außen vor. Klar, es geht auch ohne - ist aber ein Handicap, das andere nicht haben.
Sprich, selbst wenn es theoretisch möglich wäre, das Studium als einsamer Wolf weitgehend aus der Ferne zu machen: Das wäre genau der Weg, den ich niemandem empfehlen würde.
Es gibt Anwesenheitslisten und Arbeitsgruppen. Und wenn die Prüfer einen noch nie gesehen haben, wird es schwierig.
Naja, aber wenn ich doch da bin bei allen Pflichtveranstaltung, sollte es doch in Ordnung sein? Ich bin ja trotzdem eingeschrieben an der Universität.