Azubi im 1 Lehrjahr übernimmt Aushilfsarbeiten, ist das erlaubt?
Guten Tag,
meine Freundin ist im 1 Lehrjahr zur Fotografin. Sie hat zwar privat schon Erfahrungen sammeln können aber es ist ihre erste Lehre in diesem Bereich. Aufgrund ihrer guten Arbeit wurde sie jetzt schon öfter in andere Filialen in andere Städte geschickt und hat dort den Laden öffnen / schliessen sollen und war mehrere Stunden alleine. Sie ist zwar 21 Jahre alt aber trotzdem noch im ersten Lehrjahr. Nachdem auch andere Azubis von ihren Ausbildern alleine gelassen wurden frage ich mich, ob das nicht auch ihren Kompetenzbereich als Azubi übersteigt. Im Endeffekt ist es ja egal wie alt sie ist, es ist nicht ihre Aufgabe auszuhelfen oder diese Verantwortung zu übernehmen, denn sie verdient weder das was sie dann verdienen sollte, noch ist sie eine Filialleitung. Vielen Dank
9 Antworten
Also gerade als Fotograf gibt es bestimmt nicht so viele Mitarbeiter. Natürlich ist man dann auch mal alleine. Regelmäßig sollte das natürlich nicht geschehen. Sie ist im Grunde nicht dafür verantwortlich, den Laden zu schmeißen. Ab und zu ist ja in Ordnung, aber andauernd? Die Hauptsache ist, dass sie überhaupt ausgebildet wird. Denn dafür muss ein Ausbilder sorgen
Mein Freund z. B. arbeitet mit 6 weiteren azubis ganz alleine in der Abteilung. Von einem Ausbilder keine Spur. Den sieht er nie. Alles wird sich selbst beigebracht und wehe es ist nicht rechtzeitig fertig.
Die IHK war mehrmals dort, aber hat nichts gemacht. Als 3 Mitarbeiter versucht haben einen betriebsrat zu gründen, wurden sie gekündigt. Er hat eine Abmahnung bekommen, weil er auf seine ca. 80 Überstunden bestehen wollten, die er angesammelt hat. Diese wurden ihm jetzt "aberkannt"
Erstaunlich, wie sich hier die Katastrophenfälle häufen...boah muss Deutschland schlimm sein...
Naja, manche Betriebe halten sich aber tatsächlich nicht an die Vorschriften und beuten ihre azubis aus.
Ich finde nicht, dass es normal ist für lau am Samstag kommen zu müssen, wegen einer deadline teilweise bis 22-23 Uhr arbeiten zu müssen und dann die Überstunden aberkannt zu bekommen. Und das als azubi
Ja, alles ganz schlimm....
Ich habe 10.5 Monate meine Ausbildung durchgezogen. Inkl. Klo putzen, Mädchen für alles spielen, die schlechten Launen meiner Ausbilderin (die nicht einmal Ausbilderin war) ertragen, die Frau vom Chef hat in die Kasse gegriffen und ich bekam eins drauf, die Leute aus der Werkstatt stellten sich über die im Laden.....usw. Ich habe in den 10.5 Monaten NICHTS gelernt, außer dass ich meine Prüfung im Mai habe und das ich die bestehen wollte. Arbeitszeit von Montag bis Samstag (1 Tag Berufsschule) und eine Ausbildungsvergütung im 2. Lehrjahr (das 1. wurde anerkannt wg. Schule) von 248,- DM (nach heutigem Stand 126,80€).
Ich habe mir meinen Weg gesucht, mich nie beschwert und immer gewußt, das ich die Prüfung schaffe, weil ich allein zu hause gelernt habe.
Diese ganze Jammerei heutzutage und das Anspruchsdenken geht mir dermaßen auf den Sender, dass ich mir wirklich wünsche, dass diese Jammerlappen mal ein paar Jahre zurück das Leben genießen sollten....die wissen doch gar nicht, was Arbeit ist!
Das sind ja auch extrem asoziale Bedingungen gewesen! Keine Frage. Dennoch hat das mMn nichts mit jammerlappen zu tun.
Es gibt nicht umsonst entsprechende Gesetze. Ein Arbeitstag von 8:30-23:00 ist aus gutem Grund nicht erlaubt.
Aus seiner 40h Woche im Vertrag, wird fast immer eine 50-60h Woche. Man wird nicht ausgebildet und bekommt für jeden Fehler einen auf den Deckel. Natürlich ist sowas asozial vom Arbeitgeber.
Das hat für mich nichts mit Anspruchsdenken zu tun. Man sollte in einer Ausbildung etwas lernen, man ist nicht dafür da die billige Arbeit zu erledigen, auf die andere keine Lust haben. MMn ist es berechtigt sich darüber zu ärgern und sich ausgenutzt zu fühlen.
Ich halte deine Aussage, dass alle nicht arbeitende Jammerlappen wären, für sehr gewagt.
Asoziale Bedingungen...NEIN, das war meine Ausbildung. Und die war gut, weil sie mich nämlich persönlich weitergebracht hat und gezeigt hat, was in mir steckt.
Und alles andere ist Jammerei!
Aha.
Ich meinte mit den asozialen Bedingungen auch deine Ausbildung... Und nur weil es bei dir so schlimm war, heißt es nicht, dass alle anderen nur jammern.
Entweder trollst du rum, oder musst dich selbst in mit Leidenschaft ziehen... Und tust damit genau das was du bemängelst
Sorry...aber ich denke du hast nichts von dem kapiert, was ich geschrieben habe...ist auch egal...
In der heutigen Zeit wird viel zu viel gejammert und viel zu wenig gearbeitet. Mehr den Popo zusammenkneifen und mal überlegen, ob es uns hier in Deutschland nicht mehr als gut geht. Jeder der will kann eine Ausbildung bekommen und es wird von immer der selben Personengruppe immer nur gejammert...Hartz ist kein Ausbildungsberuf, auch wenn das viele hier meinen.
Sie kann selbst entscheiden, ob sie diese aufgaben übernehmen will. Es verstößt nicht gegen die Ausbildungsinhalte, denn sie macht ja genau das, was sie lernen soll, nur eben schon selbstständig.
Was mir allerdings auffällt....deine Worte sind voller Neid...vielleicht solltest du dich ein bisschen mehr anstrengen und Leistung zeigen, dann gibt man auch dir Aufgaben, die dich fordern... Wer das nicht will, sollte den Ball flachhalten. Nicht jeder möchte nur HiWi-Arbeiten in der Ausbildung ausführen. Es gibt auch Menschen, die Leistung zeigen und Karriere machen wollen.
Ich schreibe hier für meine Freundin. Ich habe selbst meine Lehre vor Jahren abgeschlossen nur eben in der Industrie und nicht im Einzelhandel. Was mich ärgert ist dass ihr so viele Sachen zugemutet werden ohne dass man ihr die Anerkennung so zurück gibt, wie es ihr auch helfen würde. Während sie über eine Stunde Anfahrt hat zur Arbeit und teilweise 9 Stunden Tage / 6 Tage die Woche hat verdient sie 2€/h. Es gab auch schon den Fall dass sie alleine in einer fremden Filiale eingesetzt wurde und den Laden öffnen musste - da Sie das vorher noch nie gemacht hat musste sie den Sicherheitsdienst rufen, da die Filiale sonst Centerstrafen zahlen muss wenn die Centerzeiten nicht eingehalten werden. Das sind Situationen die ich vermeiden möchte weil ich weiß dass sie nicht das Selbstbewusstsein hat sich dagegen zu wehren.
DU kannst ihr nicht das Leben abnehmen. Sie muss es lernen, sonst wird sie nie erwachsen!
Es wäre gut, wenn du dich ein bisschen Einmitten würdest. Bei allen Arbeitszeiten bleibt dennoch die wöchentliche Arbeitszeit, die eingehalten werden muss. Azubis dürfen m. W. keine ÜStd. machen.
Wenn ihr Selbstwertgefühl so schwach ist, dann bestärke DU sie doch! Hier wirkt es, als brauchst du eine schwache Freundin, damit du ihr Held sein kannst. Das geht eh nicht auf Dauer gut!
Die Kriegsgeneration hatte übrigens einen derben Spruch:
"Dessen Brot ich fress', dessen Lied ich sing'!"
Kein AG ist verpflichtet, AN wertzuschätzen. Dafür werden wir alle bezahlt. Reicht es uns nicht, müssen wir uns die Stelle suchen, wo mehr bezahlt wird.
Wirklich gut gemeinter Tipp:
Gib deiner Freundin Rückendeckung, aber lass sie ihren eigenen Weg finden, auch den, mit Schwierigkeiten umzugehen!
Ich brauche keine schwache Freundin. Ich bekomme jeden Tag mit wie mit ihr umgegangen wird und weder ihr Arbeitgeber / noch die Handwerkskammer helfen. Wie soll ich ihr denn Rückendeckung geben wenn ich nicht einmal sicher sagen kann, dass man sie als Azubi nicht mit diesem Druck und der Verantwortung da stehen lassen darf.
Du kannst ihr Rückendeckung geben, indem du deine eigene Haltung veränderst!
Sie hat bereits eine Ausbildung abgebrochen. Noch ein Abbruch und es schaut mau für sie aus!
Wenn du nichts für sie tun kannst und sie wirklich Hilfe braucht, muss sie sich selbst darum kümmern! Wenn sie insgesamt eine Opferhaltung hat, ist eh Therapie angesagt!
Vielleicht sollte man mal hinterfragen, warum die Handelskammer nicht tätig wird.
Bei Verfehlungen des Arbeitgebers oder Gesetzesverstößen wird sie das nämlich sehr schnell...
Sie hat einfach dass Problem dass sie bei der Handwerkskammer schon in ihrer ersten Ausbildung keine Hilfe bekommen hat. Jetzt werden bei ihrem Bruttolohn Abzüge gemacht während bei anderen Azubis im ersten Lehrjahr keine Abzüge gemacht werden. Davon weiss die Handwerkskammer denn sie hat den Arbeitsvertrag was Lohn angeht korrigiert. Wenn man sich telefonisch meldet wird man von einer Person zur nächsten geleitet und bekommt nicht einmal einen Termin.
Ja ich habe gemerkt wie schnell dir Handwerkskammer. Das ist totaler Quatsch. Schon bei der ersten Ausbildung wurde ihr nicht geholfen. Im Endeffekt wurde nur gesagt man soll die Ausbildungsstätte wechseln. Ausbilden darf der man immer noch. Wenn das Leben immer nur so einfach wäre wie es hier hingestellt wird, dann würde einem ja die Handwerkskammer auch gleich helfen
Es ist natürlich rechtlich nicht okay, wenn sie ohne jede Anleitung regelmäßig (!) allein arbeiten muss. Da kann ja gar keine Ausbildung stattfinden. Und genau das ist es halt, was den Unterschied zwischen Azubis und Mitarbeitern ausmacht - dass erstere ausgebildet werden sollen vom Unternehmen.
Letztendlich würde ich deiner Freundin primär raten, dass sie diese Tage genau dokumentiert. Also im Berichtsheft ehrlich aufschreiben, von wann bis wann sie alleine war, was sie in dieser Zeit alles machen musste und das dann immer von der Vorgesetzten gegenzeichnen lassen. Das Berichtsheft ist quasi der Beweis dafür, dass der Betrieb gegen die Vorschriften verstoßen hat, insbesondere dann, wenn es irgendwann darum gehen sollte, dass sie die Prüfung nicht schafft, weil wesentliche Ausbildungsinhalte im Betrieb nicht vermittelt wurden.
Ansonsten bleibt halt die Frage, ob sie die Ausbildung gerne fortsetzen und abschließen möchte. Wenn ja: Zähne zusammenbeißen und durch! Wenn nein: Fass aufmachen - und damit rechnen, dass sie zukünftig so mies behandelt werden wird, dass sie früher oder später von sich aus das Handtuch wirft... Kündigen kann man sie zwar nicht so leicht als Azubi, aber ein Zuckerschlecken wird die weitere Ausbildungszeit nach sowas naturgemäß dann in aller Regel nicht mehr...
Übrigens, der große Vorteil: wenn sie Fehler macht, kann sie dafür NICHT haftbar gemacht werden! Azubis dürfen wesentlich mehr und größere Fehler machen als reguläre Angestellte - eben weil sie Azubis sind...
Bricht sie diese Ausbildung ab, wird es im LL kritisch, da sie ja schon eine Ausbildung abgebrochen hat.
Geht über die normale Leistung hinaus, würde ich sagen. Zumindest wenn sie Aufgaben überlassen wird, die sie ohne Anleitung nicht selbstständig ausführen kann, oder längere Zeit kein Anleiter zur Verfügung steht.
Sie kann es ja ganz offensichtlich selbstständig ausführen...nur der Neid des FS steht dem entgegen. Wenn sie es nicht könnte, würde der Vorgesetzte ihr wohl kaum mehrfach eine Aufgabe übertragen.
Mag sein, einen Azubi aber oft und über längere Zeit alleine zu lassen ist dagegen trotzdem nicht zulässig. Auch wenn man mit 21 durchaus selbstständig arbeiten kann, sollte immer einer zur Verfügung stehen. Wäre wohl auch okay wenn der ANleiter telefonisch zu erreichen, und dann 5Minuten später im Geschäft wäre.
WIR wissen nur, was hier jemand schreibt...und da lese ich eine Menge Neid oder persönliches Unvermögen raus.
Richtig, gibt immer nur eine Seite. Ich bin auch der Meinung dass der FS nur eine moralische Stütze von uns erwartet, wie es oft der Fall ist. Man will nicht hören, was andere über die eigene Meinung sagen, sondern dass sie einem zustimmen.
Einen Laden auf- und Zuschließen muss man höher entlohnen?
Ich finde, deine Freundin sollte froh sein, wenn man ihr vertraut und selbstständiges Arbeiten zutraut. Darf sie denn auch fotografieren?
Sie musste schon öfter den Laden komplett alleine schmeissen, Laden öffnen - Kunden abfertigen - Laden schliessen und das für 2€/h. Das hat für mich nichts mit einer Lehre zu tun, schliesslich darf sie ja auch nicht alle Shootings machen weil sie eben nicht alle gelernt hat.
Ich frage mich die ganze Zeit, warum DU ein Problem damit hast. Sie hat ja anscheinend keins, sonst würde sie hier fragen.
Dass Azubis oftmals eine billige Arbeitskraft sind, ist bekannt. Du darfst aber bei der Berechnung des Std.-Lohns nicht vergessen, dass sie auch Berufsschulzeiten hat, wo der Betrieb auf sie verzichten muss.
Fotografen-Ausbildungen sind leider sehr schlecht bezahlt. Kunst-Handwerk eben.
Meine Güte...wen mimimi nicht hilft, dann muss der Stundenlohn herhalten....
Sie ist in der Ausbildung, da gibt es die Ausbildungsvergütung, die kann man nicht auf Std.-Lohn umrechnen. Ich bin Selbstständig und habe zur Zeit einen Stundenlohn von 1,56€ Brutto...so what, das ändert sich auch irgend wann wieder!
Aber als Auszubildender hat man nicht automatisch die gleiche Verantwortung wie ausgelernte Fachkräfte. Ist doch logisch. Dann hätte man sie genauso gut als besser bezahlte Aushilfe eingestellt - da würde doch dann keiner etwas sagen. Ich habe einfach das Gefühl sie wird aufgrund dass sie Azubi ist und nicht wirklich Geld verdient ausgenutzt und deshalb habe ich hier nachgefragt.
Ja das weiss ich auch - aber auch als Azubi muss man nicht alles mit sich machen lassen. Ich habe in meiner Lehre auch vieles mitgemacht aber ich hatte bei Problemen eine IHK die hilfsbereit war. Sie bekommt ja nicht einmal einen Termin bei der Handwerkskammer um sich zu informieren. Ich wollte hier keinen Streit auslösen oder etwas in der Art nur immer zu allem ja ja sagen hilft auch nicht weiter. Wenn man so argumentiert sind Rechte total egal solange man am Ende dann doch etwas verdient und das halte ich nicht für richtig.
Keiner schiebt ihr die Verantwortung zu, das unterstellst du doch nur.
So lange du das nicht verstehst, hat jede andere Antwort hier gar keinen Sinn.
Wieso schiebt ihr keiner die Verantwortung zu? Wenn ihre Filialleitung den Laden ohne Kommentar verlässt während sie in einem Shooting ist und sie mit einem Praktikanten lässt was soll sie dann machen? Einfach den Laden schliessen und verlassen oder einfach dann doch alleine den Laden schmeissen? Wer haftet dann wenn kein Umsatz mehr gemacht wird? Natürlich wird sie gezwungen Verantwortung zu übernehmen. Ich denke nicht dass das Probleme sind um die sich ein Azubi Gedanken machen sollte.
Spricht das jemand ganz klar aus, dass deine Freundin Verantwortung hat? Nein. Gut, man sagt, sie soll - genau wie alle anderen auch - für Umsatz sorgen. Das gehört zur Fotografen-Ausbildung dazu. Ohne Moos nix los.
DU bist in deinem ganz eigenen Film und überträgst deine Gedanken und Sorgen auf deine Freundin. Wenn du die Rücksichtnahme und Wertschätzung brauchst, ist das deine Sache. Deine Freundin scheint mit weniger auszukommen. Was davon nun gesünder ist, sei dahingestellt.
Ich möchte nochmal auf den sachlichen Beitrag oben von HappyMe1984 hinweisen. Daran sollte sich deine Freundin halten, damit sie sachlich auf der sicheren Seite ist.
Vergiss nicht, dass dies ihr 2. Versuch für eine Ausbildung ist. Beim 3. Versuch wird es wahrscheinlich kaum besser, weil sie ja anscheinend auch ein Faible für das künstlerische Handwerk hat. Aber auch im Büro kann es blöd laufen! Wie soll sie die Abbrüche erklären? Ok., Friseur, da kann man eine Allergie haben. Foto - wieder Allergie gegen Entwickler? - Beachte die unfreiwillige Doppeldeutigkeit!
Wenn es deinen Freund stört und er die Gefahr sieht, nicht die Prüfungsziele zu erreichen, dann kann er sich an die zuständige Stelle wenden und das dort melden. Man muss nicht nur seine Rechte einfordern, sondern auch seine Pflichten kennen!