Auto nach Afrika verkaufen?
Hallo,
mein Nachbar will mein Polo 6N (1998), welches kein TÜV mehr hat ankaufen und nach Afrika schicken und es dort verkaufen.
Er bietet mir 500€, was ganz gut ist, aber ist ein Polo 6N soviel Wert in Afrika? Schließlich will er was verdienen und dazu kommen noch bestimmt hohe Transportkosten? Wie läuft das ab? Bitte keine links posten, sondern eure Ansicht definieren. LG
8 Antworten
Salue
Schaue dass der Wagen abgemeldet ist und verkaufe ihn Deinem Nachbarn. Es wird einen Moment gehen, bis er mit einem Autotransporter abgeholt wird. Er geht mit vielen anderen Autos z.B. nach Italien oder in die ehemaligen Ostblockländer. Dort wird er in Einzelteile zerlegt und im Exportland in Afrika als Schrott verzollt. In Nigeria, Togo oder Benim wird er dann als Ersatzteilträger verkauft um die bisherigen Polo's dort am Leben zu erhalten. Der bringt dort Einnahmen von mehreren tausend Euros.
Die afrikanischen Staaten wollen auch keine solchen alten Autos mehr als Komplettfahrzeuge und würden so einen hohen Einfuhrzoll dafür verlangen.
Solche alten Autos werden daher immer als Ersatzteillager gekauft.
Ich habe selber schon häufiger aus dem Bekanntenkreis Autos in den Export verkauft. Die Aufkäufer haben mir jeweils erzählt, wie es mit diesen "Rosinen" weitergeht.
Für alte Toyotas habe ich, selbst als fahrene Löchersieben mit fast 400'000 km immer mindestens 1000 Euros gekriegt. Lieferwagen bringen um die 3000 Euros.
Tue etwas für die Entwicklungshilfe in Afrika und hilf den Leuten dort, ihr Schrotthaufen noch lange weiterzufahren. In Afrika ist Dein Polo ein Dolmusch (Kleintaxi), denn da haben ganze afrikikanische Sippen darin Platz.
Tellensohn
Für einen 23 Jahre alten VW-Polo mit abgelaufenem TÜV sind 500 Euro mehr als fair, wie ich mal sagen würde. Dahingehend machst du eigentlich kein schlechtes Geschäft; solche Autos wechseln meist für deutlich weniger Geld den Besitzer.
Ich würde den Polo jedoch nur abgemeldet verkaufen und einen ordentlichen Kaufvertrag nach ADAC-Vorlage ausfüllen, damit das Ganze in trockenen Tüchern ist und niemand mehr Handhabe gegen dich hat bzw. klar ist, dass du dein Auto an diesen Menschen verkauft hast ------> bitte auch zwingend (!) mit Angabe der Uhrzeit der Übergabe des VWs.
Der Rest (Transport usw.) ist dann Sache des Erwerbers bzw. deines Nachbarn. Afrikaner sind aber in der Altauto-Szene meist ganz gut vernetzt und lassen so was über in Deutschland und vor Ort in Afrika lebende Landsleute schnell und recht zuverlässig über die Bühne gehen. Habe selbst schon etliche Altauto-Geschäfte abgewickelt und begleitet, auch mit Afrikanern, das lief stets korrekt. Wichtig ist nur der Kaufvertrag -------> nicht dass die Kiste am Ende ausgeschlachtet irgendwo abgestellt wird und die Cops über die Fahrgestellnummer dich als letzten Besitzer ausfindig machen und in die Mangel nehmen: Ohne jemandem was unterstellen zu wollen, solche Fälle kommen vor (habe ich auch schon mitbekommen) und deswegen sichert man sich mit einem lückenlos ausgefüllten Vertrag unter Angabe der Übergabeuhrzeit ab.
Er wird wohl nicht nur einen Wagen verkaufen. Das, würde sich niemals rechnen.
Ich denke eher, das hier Container verschifft werden und die Masse macht es.
Dein Polo, ist einer von vielen.
So in der Art, machen es auch Gebrauchtwagenhändler und Autohäuser.
Sei froh über das Angebot. PKW vorher abmelden.
Die Einfuhr so alter PKWs ist in vielen Ländern Afrikas verboten. Da Polos nicht gerade populär sind und waren, macht der Verkauf des Autos als Ersatzteillager auch nicht viel Sinn. Aber das ist ja nicht Dein Problem.
Wenn er dir die 500 Euro gibt, du ihm dafür den 6N und er den ganzen rest macht ist alles cremig. Musst du dich um alles selbst kümmern lasse es mal schön bleiben.
Dann schnappe dir die 5 Scheine, drücke ihm die Schlüssel. Papiere und die Karre in die Hand und weg damit. Es sei denn du hättest da wer weiß was für Umbaumaßnahmen inkl. anderer Räder und Reifen gemacht wo es sich lohnen könnte alles in Einzelteile zu verticken. Oder er meinetwegen ein in der Szene gesuchtes Sondermodell ist (wenn es das bei dem 6N überhaupt gibt) falls nicht, weg damit und Glücklich sein. ....
Er meinte, er kümmert sich um alles.