Atombombe Kettenreaktion möglich?

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Es gab während der Entwicklung der Bomben 2 physikalische und 1 zivilisatorische Befürchtung.

1. Physikalisch Kernspaltung: Der Prozess geht weiter, lässt die gesamte Erde atomare verbrennen. Man könnte herausfinden, dass es sehr unwahrscheinlich ist, aber wüsste noch nicht, dass es unmöglich ist. Man hatte vor der ersten Bombe Angst. Später lernte man, dass die Energie von Atomen bei Ni und Fe am Minimum ist, hier gibt es Spaltung nur unter Energieaufwand, und leichte E kenn fangen Neutronen ein, ohne zu spalten, reagieren ggf unter Beta Strahlung zu anderen Elementen.

2. Physikalisch Kernfusion: Bei den enormen Energien der Fusionsbombe wird die Atmosphäre zur Kernfusion angeregt, die Erde wird zu einer kurzkebigen Sonne. Hier läge Energie brach. Wir haben über Wasser Wasserstoff im Systen, den Treibstoff der Sonne. Und auch N, O, C usw., fusionieren unter mächtig Energieabgabe. Wiederum hatte man Sorge. Allerdings selbst das Atom Feuer einer Tsarbombe ist viel zu wenig, um die Erde zu einer Sonne zu machen. Es fehlt der Druck. Der ist ja nur im Inneren der Bombe kurz bei der ersten Stufe gegeben - wodurch die 2. Stufe, die Fusion gezündet wird. Die Druckwelle nach außen reicht dafür nicht. Und die Jet fusion der Bombe sind leicht zu er reichende Deuterium, Tritium etc. Fusionen. H plus H, wie in der Sonne können wir noch nicht mal so starten, geschweige denn schwerere Elemente, wo es noch drastisch extremer zugehen muss... Aber da war man sich Ende der 40er nicht grad sicher.

3. Die menschliche Kettenreaktion, im Falle eines Einsatzes wirft man gegenseitig aufeinander ab, was man gat (global aktuell 10 000 Bomben, viel weniger als früher, aber immer noch ein Alptraum). Nun, diese Angst hatten alle Beteiligten Wissenschaftler, aks sie Bemerkten, wie die Politik damit so umgeht. Tja man war naiv. Andererseits Russland forschte, auch, und dass Nazi Deutschland besiegt würde bevor jene die Bombe haben war bis 45 unklar. Also machten alle mit (und mir allemal lieber so, als Stalin wäre der Erste mit der Waffe - dann wäre der Krieg rasch weiter gegangen). Ah... Auch Japan baute an der Bombe... Vielleicht sollte man das immer mit bedenken, wenn man sich überlegt ohne Abwürfe, klassisch Japan besiegen zu wollen.

Nach dem Krieg hofften Oppenheimer und Co auf sofortige Beschränkung dieses Monsters. Nun... Die Geschichte lehrt anderes. Und Daren sind viele Wissenschaftler danach zerbrochen. Die Verantwortung für eine mögliche Zerstörung der Welt (Menschheit) und wahrscheinlichen Zerstörung der Zivilisation zu haben, falls je der rote Knopf gedrückt wird.

Heute, Status Qou, obwohl besser als früher.

10 000 Sprengköpfe sind verfügbar. Auch wenn nur ein Teil davon im Status "einsatzbereit" ist, viele erst Bestückung mit neuen Neutronenquellen zur Zündung brauchen (diese Isotope sind kurzlebig), USA und Russland können sich locker jeweils die 1000 größten Städte vernichten. Dabei würden alle jeweils verbündeten was abbekommen und (F, GB) auch selber noch mitspielen, China ggf. seine Chance sehen (usw).

Dann sind 2500 Städte zerstört. 1, 2 Milliarden tot, ebenso viele schwer verletzt, flüchten oder sterben. Am Land viele Gebiete, je nach Fallout verseucht, unbewohnbar, auf längere Zeit tödlich, andere Gebiete bewohnbar, aber natürlich ohne Infrastruktur, Handelsketten sind weg...

Diese Vorstellung plagen sie alle. Ob Einstein, ob Oppenheimer...

kyoshi319 
Fragesteller
 30.07.2023, 14:48

Danke für die ausführliche Erkläung

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Eine ausgelöste Kettenreaktion ist die Kernfunktionsweise einer Nuklearwaffe.

Gemeint ist damit aber wahrscheinlich die Kettenreaktion aus Angriff und Gegenangriff.

Ja. Das ist nicht nur möglich, sondern sogar zu 100% sicher.

Bei der ersten Atombombe dachte man, das eventuell die Erdatmosphäre in Brand geraten würde und komplett verbrennt.

Das war eine Vermutung, die Nils Bor damals aufgestellt hat, die aber schon damals von anderen Wissenschaftlern widerlegt wurde.

Man war sich also ziemlich sicher, das es nicht dazu kommt. Aber eben nicht zu hundert Prozent, da man es ja noch nicht getestet hatte.

Auch bei der ersten Wasserstoffbombe im Ozean war die Vermutung, daß das Wasser mitfusionieren könnte und die Erde mit einem großen Knall explodiert. Oder zumindest aus der Umlaufbahn gestoßen wird.

Trotzdem hat man es gemacht, weil die Berechnungen dagegen sprachen und die Wahrscheinlichkeit ebenfalls praktisch nicht vorhanden war.