Arbeit zerstört mich

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das hatte ich auch früher auch mal nur bei mir waren es 9-13h am Tag bei Temperaturen zwischen -12°C und +35°C mit 50-60h Wochen und die Arbeit war einfach nur erniedrigend weil ich überqualifiziert war und sehr schlecht bezahlt, je nach dem wie viele Stunden im Monat zwischen 1050€ Netto (bei 160h) und 1200€ Netto (bei 200h) es war grauenhaft da hat man 3 Jahre seines Lebens damit verbracht einen Abschluss als bester Azubi der 25 Jährigen Firmengeschichte zu machen mit diversen Zusatzqualifikationen und dann muss man sich für ein par Almosen ausbeuten und erniedrigen lassen. Freunde hatte ich gar keine mehr, ich kannte nur meine Familie und die Kollegen, und auch die wichtigeren Dinge des Lebens kamen viel zu kurz in der Zeit, wären meine Schwester er erstes Kind bekam habe ich in meinem Leben nicht weiter gemacht als morgens zur arbeit zu fahren und Abends auf dem Sofa einzuschlagen bis der Wecker mich wieder dran erinnert hat das ich wieder zur Arbeit muss. Mein Leben fand praktisch nur Samstags und Sonntags statt Samstags habe ich den halben Tag geschlafen und Sonntags habe ich den halben Tag in Selbstmitleid und depressiven Gedanken verbracht weil ich wusste das sich am Montag wieder dorthin muss.

Ich habe irgendwann einen Schlussstrich gezogen als ich im Radio das Lied:

"Kein Zurück" (von: Wolfsheim aus 2003)

gehört habe, ich hatte gerade wieder ein Tief und dann kam diese Strophe:

Dein Leben dreht sich nur im Kreis. So voll von weggeworfener Zeit. Deine Träume schiebst du endlos vor dir her. Du willst noch leben irgendwann. Doch wenn nicht heute, wann denn dann? Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her.

Das hat mich dazu bewogen auf alles war war zu pfeifen und noch mal neu anzufangen.

Vielleicht hilft es dir ja auch ...

Also das klingt absolut zerschmetternd. Ich habe eine lange Zeit bei der EDEKA gearbeitet. Drei Jahre Ausbildung, Interne Weiterbildung und dann als Abteilungsleiter. Die Bezahlung war ähnlich schlecht aber die Arbeitszeiten - hingegen deiner -noch human. Ich selber hatte irgendwann die Schnauze voll, hab gekündigt und den Fachwirt zum Handel privat gemacht. Nebenbei hab ich in der Gastronomie gejobbt und hatte am ende mit nem Nebenjob+Trinkgeld mehr Kohle als bei der Edeka. Fakt ist: "Du musst etwas ändern". Aus der ferne würde ich mich an deiner Stelle vom Arzt langfristig krankschreiben lassen. 6Wochen am besten. Dann kannst du diese 6Wochen nutzen um intensiv nach neuen Stellen zu rechachieren. (Voraussetzung ist ein Festvertrag und keine Probezeit). Stell dir eine Pro und Contra Liste auf - was bitte bringt es dir in diesem Job weiter zu machen ? Wir arbeiten doch schließlich um zu leben und leben nicht um zu arbeiten. Gib dir ein Ruck und änder was - so wie es jetzt ist wirst du nicht glücklich. . .

Joringoh 
Fragesteller
 03.02.2015, 22:52

Danke für deinen Beitrag, die Pro und Kontra Liste werde ich erstellen, nur bezüglich der Krankschreibung habe ich doch die Befürchtung ich könnte wenn doch keine andere Arbeitsstelle finde, einfach spontan arbeitslos sein. Habe ein Festvertrag, aber sind halt ein Kleinbetrieb und da ist eine Kündigung sehr einfach. Der AG zeigt sehr sehr oft was er von Krankheit hält und habe Angst durch eine 6 Woche Krankschreibung nur noch die Beziehung zum AG schlimmer zu machen, als ohnehin schon.

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Gilt für Dich noch kein Mindestlohn? Du liegst ja wohl darunter.

Du solltest mal mit Deinem Arbeitgeber reden, denn eine Arbeitszeit von 12 Stunden am Tag sind auf längere Zeit nicht zulässig.

Warum machst Du das alles mit? Wenn nur Du und ein Azubi da sind, dann muss Dein Chef eben nochmals jemand einstellen oder selbst mitarbeiten.

Joringoh 
Fragesteller
 03.02.2015, 22:42

Mindestlohn gilt natürlich für mich. Ich verdiene 1300 Netto, bekomme 8,50 Euro die Stunde, wobei ich wie gesagt ja ein Festgehalt bekomme, ansonsten wäre mein Gehalt durch die vielen Feiertage, Nachtarbeiten und Wochenende sicherlich bei 2000 Netto.

Ich arbeite nur 10 Stunden täglich, aber es werden einfach in diesen 10 Stunden, zwei Stunden Pause eingbaut. Damit der Azubi dann ebenfalls 12 Stunden arbeiten kann und somit am Wochenende die Zentrale, dauerhaft besetzt ist. Was anderen Arbeiter betrifft, hoffe ich inständig das dies passieren wird, aber die meisten kündigen bereits wieder nach 1 oder 2 Tagen oder ein paar Wochen. Ich hab es halt mit mir machen lassen, weil ich eine Ausbildung benötigt hatte und damals die Arbeitsverhältnisse noch anders waren. Jedes zweite Wochenende frei, hin und wieder anstatt 48 Stunden auch nur eine 30 Stunden Woche etc.

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Allexandra0809  03.02.2015, 22:47
@Joringoh

Bin von 1300 Brutto ausgegangen, daher meine Frage nach dem Mindestlohn.

Trotzdem frage ich mich, warum Du das mitmachst. Such Dir was anderes, auch Du kannst was finden. Da Du ja eine Anstellung hast, musst Du ja nicht den nächstbesten Job annehmen, sondern kannst Dir Zeit lassen. Du kannst doch auch etwas berufsfremdes machen. Es gibt genügend Jobs, wo Du keine spezielle Ausbildung brauchst.

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Joringoh 
Fragesteller
 03.02.2015, 22:54
@Allexandra0809

Ich weiß und habe mich ja auch schon umgesehen, nur ist die Motivation nach vielen Absagen, einfach gleich 0 und ich habe selbst keine Ahnung. Ich möchte auch nicht das nächstebeste machen, sondern etwas wobei ich mich ein wenig wohl fühle und zufrieden bin mit dem Gesamtpaket.

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Allexandra0809  03.02.2015, 22:59
@Joringoh

Wo könnten denn Deine Interessen liegen? Was würde Dir denn so ungefähr zusagen?

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Joringoh 
Fragesteller
 03.02.2015, 23:46
@Allexandra0809

Etwas mit Menschen zu unternehmen. Ich bin eigentlich ein sehr kommunikativer, respektvoller und höflicher Mensch und helfe anderen sehr gerne, bzw. habe mit ihnen Kontakt. Bin auch in der Richtung schon am suchen. Rechnungswesen, Wirtschaft, Politik etc. bereitet mir auch Freude. Ich hab auch schon überlegt erstmal noch weiter zu arbeiten und alles über die Bühne zu bringen und dann ggf. nochmal studieren zu gehen, wobei ich nicht weiß ob man mit 27 nicht doch schon zu alt für so etwas ist.

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Allexandra0809  03.02.2015, 23:49
@Joringoh

Ein Studium kannst Du in jedem Alter anfangen. Natürlich werden die meisten Studenten jünger sein, aber das spielt doch eigentlich keine Rolle. Du kannst dann auch noch einen Minijob nebenher machen, damit Du noch etwas Geld hast.

Mit Deinen Interessen solltest Du doch auch gut etwas anderes finden, wäre bestimmt auch neben einem Studium möglich. Sieh doch einfach immer wieder auf der Seite der Arbeitsagentur nach, ob sich da was in Deiner Nähe tut. Vielleicht wäre auch ein duales Studium für Dich interessant.

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Das mit dem Festlohn und unbezahlten Überstunden geht überhaupt nicht! Das ging auch bis jetzt nicht! Die Arbeitsgerichte haben solche KLauseln seit vielen Jahren immer als unzulässig eingestuft.

Die Frage bleibt aber, was du erreichen willst: Du hast alle Karten in der Hand, andere Bedingungen erfolgreich einzuklagen, und sogar - wenn du es beweißen kannst - die nicht geleisteten Vergütungen einzuklagen!

Bloß, die Replik kann sein, Dir irgendeine konstruierte Pfichtverletzungen anzuhängen, um dich zu kündigen. (Gerade die Chefs in der Branche sind mit allen Wassern gewaschen)

Der einzig vernüftige Rat: Geh zur Verdi vor Ort, lass dich beraten!

Du musst versuchen jede freie Minute zu geniessen. In meiner Ausbildung hat ich es manchmal ähnlich wie du. Allerdings nicht so extrem. Am wichtigsten ist mal abschalten zu können. Wie siehts denn mit Urlaub aus? Was du beschreibst klingt für mich nach Depression und wie gesagt ist das beste dagegen mit Freunden abzuhängen. Frage: Wie alt bist du?

Joringoh 
Fragesteller
 03.02.2015, 22:47

Ich bin 27 Jahre alt. Ich war halt einige Zeit bei der Bundeswehr und dann erst recht spät die Ausbildung zur Fachkraft zur Schutz und Sicherheit angefangen und auch mit 1,4 bestanden. Versuche schon viel mit Freunden zu unternehmen, aber Tagsüber wenn ich frei habe sind sie ja alle arbeiten... hab höchstens Kontakt über Messanger die meiste Zeit, außer wenn ich mal ein Tag frei habe dann sehe ich sie auch, sofern ich nicht wieder durchschlafe.

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AndreasSkipper  03.02.2015, 22:56
@Joringoh

Ich bin davon überzeugt, das du eine Lösung finden wirst. Es gibt unzählige Jobs und die meisten sind besser bezahlt als deiner. Für 1300€ würd ich mir nicht dermaßen den .... aufreissen.

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