Angst Menschen negativ zu beeinflussen?

4 Antworten

Solange du dein denkedens und kommunizierendes Wesen bist, wirst du nichts dagegen tun können, dass du andere beeinflusst.

Menschen sollten sich viel öfter klar machen, dass sie nichts wissen.

Oder wie es Sokrates in den Mund gelegt wird, erkennen, dass das einzige sichere Wissen, das Nicht Wissen ist.

Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Das ist natürlich nicht so pauschalisierbar. Aber im Grunde ist alles was wir wissen nur ein Produkt aus dem was wir erfahren und gesagt bekommen. Und beides ist beeinflussbar.

Es ist egal, was du tust oder sagst oder nicht tust und nicht sagst, alles beeinflusst dein Umfeld.

Wichtig ist, dass wir lernen Dinge zu hinterfragen und nicht direkt werten.

Man kann, wenn man hört, dass jemand jemanden umgebracht hat, daraus schließen, dass erster böse ist. Aber man kann das auch hinterfragen und nicht direkt werten. Warum hat er ihn umgebracht, wie her er ihn umgebracht, ect.

Und dann muss man einfach abwägen, was einem sinnvoller erscheint. Gaube ich das eine oder das andere. Welche Auswirkungen hat das eine oder das andere. Weche dieser Auswirkungen sind besser schlechter.

Oberflächlich betrachtet ein einfacher Vorgang, aber im echten Leben oft sehr komplex und undurchschaubar.

Selbst wenn wir die Abwägung nur auf uns selbst beziehen, also ist es für mich besser oder schlechter etwas so oder so zu machen, kann es im ersten Moment sinnvoll erscheinen, aber wenn wir weiter verfolgen welche Auswirkungen es hat, ist etwas, dass im ersten Moment vielleicht gut für uns schien im Endeffekt schlechter für uns selbst. Uns selbst als Individuum oder uns selbst als Gruppe.

Ein Beispiel. Man fährt mit dem Auto und fährt einen Radfahrerer an. Was ist für den Fahrer besser. Anhalten und Hilfe holen, oder weiter fahren um den Konsequenzen zu entgehen. Aus Sicht des Fahrers, ist es im Ersten Moment vielleicht besser weiter zu fahren, denn man hat jemanden angefahren und dafür sind schon schlimme Konsequenzen zu erwarten. Angenommen, der Fahrer weiß, er kann weiter fahren ohne dass man den Unfall jemals ihm zuordnen kann. Und er fährt weiter. Für sich selbst hat er dann die bessere Entscheidung getroffen.

Wenn aber nun nach Hause kommt und von seiner Frau erfährt, dass der Sohn angefahren wurde und weil nicht rechtzeitig Hilfe geholt wurde ist er aufgrund des Unfalls gestorben. Und er erkennt, dass er selbst derjenige war, der das verursacht hat, dann hat er im Nachhinein doch die falsche Entscheidung getroffen.

Für ihn selbst als Individuum, war die Entscheidung im ersten Moment richtig, für ihn in der Gruppe "Familie" war die Entscheidung falsch. Er hätte seinen Sohn retten können.

Alles was wir tun, hat Konsequenzen. Leider fallen diese Konsequnzen im echten Leben nicht immer so direkt auf uns zurück. Meist ist man es nicht selbst, oder um beim obigen Beispiel zu bleiben, der eigene Sohn, der betroffen ist.

Oft können wir gar nicht nachvollziehen, welche Konsequenzen unser Handeln nach sich zieht, und da wir halt meist nicht selbst direkt betroffen sind, machen wir uns halt auch keine großen Gedanken darüber. Ich kaufe mir ein neues Handy, was interessiert mich, ob für das Gold, das in dem Handy verbaut ist Kinder versklavt werden. Das ist weit weg und das stimmt wahrscheinlich eh nicht, denn die Handyverkäufer versichern mir doch, dass alles ganz fair abgeht.

Wir können dem nicht entgehen. Wir können nur nach unserem besten Wissen und Gewissen handeln. Und ich glaube kein Mensch ist heute noch in der Lage zu leben, ohne am Leid anderer beteiligt zu sein.

Daher sollte man andere nicht zu schnell bewerten. Oder wie Jesus schon sagte, Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.

Und dieser Stein kann auch einfach eine Anschuldigung sein. "Du machst es nicht richtig weil ..." Ja, weil ich der Meinung bin, dass du es nicht richtig machst, nach dem was ich gesagt bekommen und erfahren habe. Und hier schließt sich der Kreis wieder.

Also nimm es nicht so schwer, mit deiner Frage zeigst du schon, dass du dir darüber Gedanken machst und Dinge hinterfragst. Und mehr kannst du nicht machen.

Die Angst vor Verantwortung kann ebenfalls anderen Menschen schaden, z.B. wenn du NICHT Betroffene vor Medikamenten warnst oder Missstände in der Pflege NICHT ansprichst, obwohl du es besser weißt. Also können sich auch Schweigende "mitschuldig" machen.

Gehe zunächst so vor: Schau jeweils, ob es schon eine andere ähnliche Erfahrung oder Meinung gibt, und schließe dich dieser sachlich begründet an.

Wer Menschen in negativ beeinflusst ist das eine große Sünde.

Und ich finde, wer andere Menschen über Religion vollsülzt und sie zu nötigt, danach leben zu müssen - sprich "missioniert"- ist ein schlechter Einfluss, weil der Versuch entsteht, Menschen vom eigenständigen Denken und Handeln abzuhalten. Und das ist Manipulation. Und wir wissen, Manipulation ist ein negativer Einfluss und somit sündigst du.

Freundlich "Hallo" sagen, ein Lächeln zeigen oder der Person zuzuhören, kann sie schon subtil beeinflussen. Ziemlich alles, was man tut oder macht, hat Einfluss auf Personen. Gar nichts zu machen bei den vielen täglichen Interaktionen ist schwer. Man weiß nicht, welcher Denkprozess und welche weitere nachfolgenden Überlegungen durch einen Kommentar ausgelöst werden können. Bei manchen Kommentaren kann man erahnen, dass sie Negatives bewirken könnten. Auf diese kann man dann verzichten. Bei öffentlichen Kommentaren weiß man nicht, welche Benutzer sie lesen und was sie bei ihnen anstoßen könnten. Wenn man weiß, dass der Empfänger einer Nachricht labil ist, sollte man sich den Inhalt noch mehr überlegen und dezent agieren. Selbst etwas versehentlich zu überhören oder nichts zu sagen, kann auch schon Folgen haben. Wie Watzlawick in "Anleitung zum Unglücklichsein" schreibt, kann die Person das so wahrnehmen und interpretieren, dass eine implizite Haltung bestätigt wird: "Ich habe es doch gewusst, der ignoriert mich! Der mag mich nicht, den geige ich das nächste Mal die Meinung!"