an Zug klammern von außen = Tod?
ab welcher Geschwindigkeit und warum genau stirbt man, wenn man sich an einen Zug klammert und von außen mitfährt, falls überhaupt? wie überlebt man am ehesten?
theoretische Frage
2 Antworten
Man stirbt nicht, weil man sich an einen Zug klammert. Man stirbt, wenn man sich dann plötzlich nicht mehr an den Zug klammert ...
Da reichen auch schon wenige km/h aus - kommt halt darauf an, wie ungünstig du auf dem Boden aufschlägst .... theoretisch.
Theoretisch können auch Schweine fliegen.
Wenn du dich nicht halten kannst, fliegst du runter und brichst dir alle Knochen und vermutlich den Schädel - wenn du nicht eh unter die Räder kommst. Dann bleibt noch weniger von dir übrig.
Auf dem Dach ists nochmal gefährlicher, wenn du da zu nahe den Oberleitungen kommst. Dann wirst du mit mehreren tausend Volt gegrillt. Dazu musst du nichteinmal die Leitungen berühren - nur zu Nahe kommen. Da sind schon Kids umgekommen, nur weil sie aufm Banhof auf einen Zug raufgeklettert waren. Dann gabs einen Lichtbogen und das war's dann.
danke für die detaillierte Antwort, sehr cool
Es kann theoretisch gutgehen. Es ist aber ziemlich wahrscheinlich, dass es schiefgeht. Heutige Züge haben außen meist keine Griffe, an denen man sich festhalten könnte. Je schneller der Zug ist, umso eher kann man dem Fahrtwind nicht mehr standhalten. Außerdem besteht die Gefahr, mit Hindernisse neben dem Gleis zu kollidieren (Signalmasten, Tunnelwände usw.).
Kann man, nennt sich Trainsurfing. Ist aber strafbar und extrem gefährlich.
Wenn Sie es schaffen sich so lang festzuhalten sogar praktisch. Ich würde aber dringend empfehlen, den Kauf einer Fahrkarte und den Aufenthalt IM Zug vorzuziehen.
Es ist eine erhebliche Selbstgefährdung: Don't do it!
Die Strecken von Zügen werden mit einem "lichten Raum" konzipiert: Alle Umgebungseinrichtungen und Bahneinrichtungen müssen außerhalb dieses "Lichtraumprofils" (= frei zu haltenden, also "licht" zu haltenden Raum) enden. Die Züge nutzen häufig den gesamten lichten Raum aus, s. d. zwischen Außenwand und angrenzenden Gegenständen nichts mehr passt. Was oder gar wer dort wäre, würde einfach abrasiert.
Zwischen Zugwagons erscheint es oft so, dass dort ein großer Zwischenraum sei. Dieser wird aber für den Betrieb benötigt und bei Kurven und vor allem Weichenfahrten vollständig aufgezehrt. Was oder gar wer dort wäre, würde entweder zerquetscht oder herausgedrängt. Bei letzten siehe wieder zu lichten Raum und Nachfolgendes. Noch: Selbst wenn ein Zug auf einer Strecke eigentlich immer geradeaus fährt, so kann bei einer kurzfristigen Änderung im Betriebsablauf der Zug doch über eine für Betriebsfremde nicht bekannte Weiche abzweigen. Es kann also gar nicht davon ausgegangen werden, dass Züge immer auf einer Strecke nur geradeaus fahren.
Die Außenbereiche von Wagons sind allenfalls zum Festhalten bei Rangierfahrten ausgerüstet und selbst das immer weniger. Schon bei geringfügig höheren Geschwindigkeiten als 30 km/h reichen die Tritte und Griffe nicht mehr aus und eine Person würden schneller als gedacht den Halt verlieren. Wer aber hier abstürzt, fällt in den lichten Raum des Fahrgestells, wird dort ergriffen und verunglückt.
Die Stromversorgung der Züge erfolgt meist über einen Fahrdraht über dem Dach. Dieser ist mit 15'000 bis 25'000 Volt geladen und führt eine immense Leistung. Bahnpersonen halten sich bei eingeschalteten Fahrdraht bereits von der Dachkante selbst fern. Erst recht, darf nicht über das Dach hinaus gegangen werden. Ein Stromschlag erfolgt spontan und ohne Vorwarnung. Er reißt Glieder ab oder tötet direkt. Vergleichbares gilt für Stromschienen im Gleisbettbereich.
Alle diese Punkte mögen von einer betriebsfremden Person als "beherrschbar" erscheinen. Der hohe Anteil an verunglückten Train-Surfern zeugt aber keineswegs vom Ungeschick dieser Personen, sondern vom geringen Verständnisses der Umstände im Bahnbetrieb. Wer da "überlebt" hat nicht "Können" gezeigt, sondern einfach verdammt viel Glück gehabt.
also könnte man theoretisch von einem Bahnhof zum nächsten so fahren?