An die Land- und Tierwirte, fällt es euch manchmal schwer, dass eure Tiere zum Schlachter müssen?

17 Antworten

Ich bin Tierpfleger in einem Betrieb mit landwirtschaftlichen Nutztieren (derzeit Ziegen uns Hühner) und eigener Schlachtung, deshalb fühle ich mich jetzt auch einfach mal angesprochen. ;)

Natürlich fällt das schwer!

Ich kenne die Ziegen fast alle von Geburt an. Aber ich weiß genauso, dass sie durch mein Mitwirken ein gutes Leben hatten und dass sie durch unseren Schlachter mit einem Minimum an Leid getötet wurden, deshalb kann ich das vertreten.

Natürlich hatte ich all die geschlachteten Tiere auch lieb und sogar ein paar Lieblinge unter ihnen (welche ich niemals bewusst essen könnte!).

Aber einem ist im Voraus klar, die Tiere gehören dem Betrieb und sind keine Haustiere.

Meine Aufgabe ist vernünftig mit ihnen umzugehen und ihnen ein schönes Leben zu bereiten!

Ich weiß einfach, dass sie ein gutes Leben hatten und ich mein Herz nicht zu sehr an sie hängen darf. - Zumindest an die Böcke, denn wir schlachten nur männliche Tiere (-> ist so üblich bei Fleischziegen).

Dennoch behalten wir auch keine Geiß bis ins hohe Alter, sondern verkaufen sie mit spätestens 7 Jahren (bei guter Haltung können Ziegen durchaus 20+ werden).

Haustiere habe ich auch. Bei denen würde ich aber instant anfangen zu heulen, wenn sie eines Morgens tot wären oder ich sie einschläfern lassen müsste.

Denn die Bindung ist einfach ganz anders!

Wir haben auch eine Geiß, die immer angelaufen kommt wenn sie mich sieht und sich erstmal einen Keks freut (nur bei mir) und gestreichelt werden möchte. Wenn die eines Tages weggeht, bin ich auch definitiv traurig, aber mir war ja im Voraus klar, dass dieser Tag kommen wird.

Wenn ich jedes Tier mitnehmen wollen würde, mit dem ich eine persönliche Bindung aufbaue, hätte ich schon lange keinen Platz mehr in meiner Wohnung!

Hoffe das hilft dir ein wenig das Ganze zu verstehen!

VG :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die meisten kleinen und Tierhobbyhalter hassen es. Aber wenn man Fleisch isst, gehört das dazu.

Bei Hühnerzucht sowieso, denn man kann nur einen Hahn pro 8 Hühner behalten. Hat man Junge müssen die männlichen Weg, denn die kann niemand gebrauchen, weil sie sich gegenseitig töten würden. So ist es bei vielen anderen Tieren auch: Rinder, Schafe. Die männlichen behält man für Fleisch bur für kurze Zeit.

Aus meiner Sicht, solange die Tiere ein gutes Leben haben, dem Mensch keine Nahrung wegessen (Klima+ Umweltschutz,) und der Mensch entsaprechend dankbar ist, wenig Fleisch isst, ist es ok.

Unschön, aber muss sein. Früher war man es sich gewohnt, gehörte es dazu, Tiere zu züchten ud dann irgendwann zu töten.

Das ist mit ein Grund warum ich den Hof meines Vaters nicht weiter führe. Mal abgesehen von den Investitionen für neue Maschinen, Kredite dann man dann abbezahlen muss, usw.

JaysonAK  10.02.2020, 20:23

WeideHaltungVeganer.

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bin in der landwirtschaft groß geworden und für mich völlig normal.haben auch 2x pro jahr selbst ein schwein geschlachtet.waren aber auch 10 personen,6 kinder,eltern und großeltern die am hof gelebt haben

Sarah Heiligtag hat mit ihrem Mann, einem ehemaliger Bauer, ihren Bauernhof zu einem Gnadenhof umfunktioniert. Jetzt unterstützt sie andere Bauern beim Ausstieg von der "Fleischwirtschaft". Ich denke das sie auch außerhalb der Schweiz Hilfe anbietet.

https://www.hof-narr.ch/kontakt

https://youtu.be/nsv921CJuoI