An die Jüngere Generation habt ihr manchmal das Gefühl das ihr viel zu wenig erlebt?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Ja 65%
Nein 35%

12 Antworten

Ja

Als ich 16-25 war, hab ich das auf jeden Fall gedacht. Teilweise war es auch wirklich so und teilweise habe ich mir das wohl eingeredet.

Anonym733337 
Fragesteller
 17.02.2024, 22:53

Wieso was ist da genau passiert und wieso hast du dir das den eingeredet?

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teehouse  17.02.2024, 23:21
@Anonym733337

Ich war in der Schulzeit sehr schüchtern, ziemlich ängstlich und hatte nicht so viel Anschluss. Außer LAN Partys, Kneipe und disco habe ich nicht so viel mit gleichaltrigen erlebt. Andere waren auf irgendwelche Fahrten oder haben bei beliebten Leuten große Privatparties gefeiert, wo ich nicht eingeladen war. Hatte damals auch keine Erfahrungen mit Mädchen.

Und auch von 20-25, wo ich mehr aus mir rausgekommen bin, hatte ich das Gefühl, der Vergangenheit hinterher zu rennen. Obwohl ich Studentenpartys mitgemacht habe, dachte ich irgendwie, ich hätte zu wenig erlebt. Das war aber auch teilweise Symptom meiner Depressionen (bzw. bipolare Störung). Ca. ab 25 bin ich dann einfach in den Urlaub geflogen. Alleine! So war ich darauf angewiesen, Leute kennenzulernen. Später habe ich dann auch in Hostels übernachtet, wo man auch schnell Leute kennenlernt. Ich habe viel erlebt.

Wenn ich heute zurückblicke, gab es keine Zeit, wo ich nicht viel erlebt hätte. Vielleicht habe ich früher in einem gewissen Alter Dinge gemacht, die die meisten gleichaltrigen Leute damals größtenteils nicht gemacht haben. Ist aber auch egal, denn heute mit 39 weiß ich, dass ich ein sehr erfahrener Mensch bin, der vielem gegenüber offen ist, der aber zugleich auch viele Dinge einfach überhaupt nicht mag und nicht erleben muss.

Wie ist es denn bei dir?

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Anonym733337 
Fragesteller
 17.02.2024, 23:32
@teehouse

Naja ich mit meinem 18 Jahren kann mich nicht beschweren es ist aber so das ich mit ende 12 unter psychischen Störungen gelitten habe mit der Zeit wurden diese immer mehr am Anfang waren es nur zwangsgedanken die ich auch schon vorher hatte aber dann kam noch bipolar und danach schizophrenie dazu was mich mental umgebracht hat,meine schizophrenie ist schon einbisschen weg gegangen mit der zeit momentan leide ich aber noch unter sehr vielen zwangsgedanken.

Aber momentan scheint alles gut zu laufen wofür ich auch unendlich dankbar bin.

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teehouse  17.02.2024, 23:36
@Anonym733337

Hattest du durch die Schizophrenie viel in deinem Kopf erlebt und all das lange Zeit für echte Erinnerungen gehalten?

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Anonym733337 
Fragesteller
 18.02.2024, 00:07
@teehouse

Nein die Medikamente würden das alles nur noch verschlimmern das alles ist nur passiert durch Pubertät und genetischer migräne usw...

In der frühen pubertät hatte ich wohl mit der Zeit psychosen bekommen die immer schlimmer wurden zum Glück geht das alles langsam weg.

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teehouse  18.02.2024, 00:09
@Anonym733337

Geht das wegen der körperlichen Entwicklung weg? Also Erwachsene haben ja meist keine Chance, eine Schizophrenie ohne Medikamente loszuwerden.

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Anonym733337 
Fragesteller
 18.02.2024, 00:46
@teehouse

Ja mit der Zeit ich muss halt darauf achten das ich mich gesund ernähre viel Sport treibe dann läuft alles wieder ich weiß nicht ob das bei Erwachsenen gleich aber es ist aufjedenfall ähnlich.

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teehouse  18.02.2024, 00:47
@Anonym733337

Klingt gut. Also ich komme ohne Medikamente nicht aus. Aber klar, auf Bewegung achte ich auch.

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Ja

Aber bin auch froh darüber meine Ruhe zu haben :)

Und wenn ich überlege was ich ggf nicht mehr hätte haben können, (wie eine vernünftige Frau) hätte ich mich mehr ausgelebt ist das schon gut so

Ja

Ich habe das Gefühl, immer nur in der Schule zu sitzen, unnötige Dinge zu lernen und nicht genug Zeit für das zu haben, was wichtig für mich ist. Ich möchte später mal was mit Musik machen, habe diese Woche aber aufgrund einer Geographieprüfung für die ich jeden Abend mindestens 3 Stunden lang gelernt habe, nachdem ich um 18:20 Uhr aus hatte, nie geübt.

Ja

Es passiert halt nichts mehr großes. Menschen aus dem 20 Jahrhundert haben wahrscheinlich genauso viel erlebt wie wir heutzutage, nur dass es dort krasseren technologischen Fortschritt gab (gibt es heute auch noch aber man kriegt es weniger mit). Es gab einen großen sozialen Wandel, alles wurde lockerer. Die Menschen mussten 2. schreckliche Weltkriege miterleben. Das ist denke ich ein Grund warum man denkt, dass man nichtmehr so viel erlebt. Man kriegt eben nicht mehr so viel mit und in unseren westlichen Ländern passieren keine großen Ereignisse (zumindest im Moment, hoffen wir, dass es so bleibt und besser wird).

Nein

Nein, ich finde eher, dass man gerade wenn man jung ist sooo viel erlebt. Ich bin jetzt 18. Und man macht einfach so viele Erfahrungen. Das Leben ist ständig im Wandel und manchmal fühle ich mich, als könnte ich gar nicht so schnell mitkommen.

In der Schule lernt man jeden Tag so viel neues. Ständig hat man neue Herausforderungen und gerade zum Ende hin kommen viele Umstellungen, bei denen man durch die Auflösung des Klassenverbandes viele neue Menschen kennenlernt.

Nach der Schule bin ich ausgezogen und habe angefangen zu studieren. Ich habe so viele Dinge zum ersten Mal in meinem Leben selbst gemacht. Zu lernen, sich selbst zu organisieren ist eine sehr spannende Erfahrung. In der Uni kann man die Dinge auf einmal auch so viel selbstständiger angehen.

Es müssen nicht immer große Dinge sein, die einem das Gefühl geben viel zu erleben. Es sind vielmehr die neuen Herausforderungen jedes Tages, die man bewusst erleben darf.