An die Christen: Wann habt ihr das erste Mal Erfahrungen mit dem Teufel gemacht?

9 Antworten

In der universitären Theologie spielen in der Dogmatik die Teilgebiete Satanologie und Dämonologie (leider) so gut wie keine Rolle mehr.

Die Frage, ob man ca. 250 Jahre nach der Aufklärung noch an die Existenz des Teufels als personales Wesen glauben kann, hat mich auch beschäftigt. Aufgrund von nicht wenigen Erfahrungen, die (religions)psychologisch nicht erklärt werden können, bin ich tatsächlich von der Existenz Satans überzeugt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Als ich anfing regelmäßig zu beten, hatte ich das Gefühl, da schleicht etwas um mich herum, verwirrt meine Gedanken, und flüstert mir offensichtlich destruktive Ideen ein. Ich hab das erst gar nicht verstanden, was das ist.

Und dann hab ich auf YouTube eher zufällig eine junge Frau gesehen, die hat gesagt: Satan versucht Menschen vom Beten abzuhalten, und wir sollen uns nicht beirren lassen. Mir war gleich klar, dass die weiß, wovon sie redet, die war sonst normal und hatte auch ganz gesunde Ansichten.

Also habe ich danach immer, wenn ich das Gefühl hatte, da flüstert mir etwas zwischen meine Gedanken, laut gesagt: Geh weg. Verzieh dich. Hau ab.

Was wirklich geholfen hat, war, um den Heiligen Geist zu bitten. Da bin ich dann ein paar Tage später drauf gekommen. Und seither ist es weitgehend gut.

Nur manchmal, wenn ich schluffig und abgelenkt bin, und mich verzettele, dann ist dieses Gefühl belauert zu werden wieder da. Dann mache ich eine Pause und versuche an die Schönheit der Schöpfung zu denken, und was wir alles geschenkt bekommen jeden Tag, und sage Danke für mein Leben. Dann ist es wieder weg.

Manchmal sage ich auch, Gott, bitte, lass mich nicht noch einmal verloren gehen. Halt mich bei dir, bitte. Mach, dass ich mich nicht verlaufe. Das hilft auch.

Da ist ein Einflüsterer von miesen Gedanken. Einer, der das Gute schlecht macht und das Schlechte gut. So wie ich es erlebe, kann man ihn erkennen, wenn man weiß, dass es ihn gibt, und man kann ihn wegdrängen, mithilfe des Heiligen Geistes.

mruniverse1 
Fragesteller
 31.05.2022, 01:51

:( Ich hoffe dass es bei mir eines Tages auch hilft, weil ich hab den Drang, mich zu ritzen. :(

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heikemargret  31.05.2022, 06:49
@mruniverse1

Ich hab da mal einen Link, manches davon ist gut.

Mit dem Ritzen aufhören – wikiHow

Du solltest eine Liste führen, wann du den Drang hast, und was kurz davor deine wichtigsten Gefühle sind. Bei mir war es als Jugendliche das Gefühl von Hilflosigkeit, und dass ich mir selbst beweisen will, wie viel ich aushalten kann. Ich wollte mich einfach nur vergewissern, dass ich stark genug bin zum Überleben. Dazu kam dann das belastende Gefühl, nicht darüber sprechen zu können, etwas verbotenes zu tun und es verstecken zu müssen. Was ja auch eine realistische Einschätzung war in den achtzigern, da war grundsätzlich das Opfer schuld an allem, und es gab auch effektiv kaum Hilfe. Damals war ich nicht religiös. Als ich raus war aus der Situation, wurde es schnell besser.

Jeder Mensch hat andere Gefühle, du sollest herausfinden, was deine sind.

Gebet bietet für vieles Hilfe an: Es hilft gegen negative Gedanken, gegen Verzweiflung und es bringt dich auf neue Ideen. Es kann dauern, und Gott macht garantiert nicht genau das, was du dir vorstellst, aber am Ende geht die Sache gut aus. Schlechte Impulse kannst du energisch zurückweisen, und dich besser auf anderes konzentrieren. Seit Jesu Tod hat Satan keine wirkliche Macht mehr über uns, weil wir immer und jederzeit zu Gott beten dürfen. Keine Kirche, kein Tempel, keine Priester, keine Opfer, all das ist nicht mehr nötig seit diesem Tag. Nur du und Gott, und deine Bereitschaft ihm die Kontrolle zu überlassen. Was für ein Geschenk. Der Vorhang des Tempels ist zerrissen, jetzt darf jeder, der es zulässt, ein geliebtes Kind Gottes sein. Im Gebet lernst du nicht nur für andere, sondern auch für dich selbst gut zu sein. Alles auf dieser Welt verändert sich, nichts ist ohne Wandel. Gott allein ist ewig. Und er ist gut.

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Ich habe nur Erfahrungen mit meiner eigenen Schlechtigkeit. Der "Teufel" war da für meine Begriffe nicht im Spiel.

Der Teufel wird im Aberglauben als real existierendes mächtiges Geistwesen, als der Widersacher Gottes betrachtet. Ich sehe ihn jedoch als eine erfundene Gestalt zur Darstellung des Bösen als mächtige Person.

In Wirklichkeit beruht das Destruktive auf verfehlter Lebenseinstellung, Aggression und Angst.

Das Böse als eigenständige Wesenheit, die als Verführer fungiert, ist eine Ausgeburt der Phantasie. Es gibt keinen wirklichen Beweis für ein solches Wesen als Gegenspieler zum lieben Gott, und der Glaube daran ist schädlich und verhängnisvoll:

Die schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurden damit gerechtfertigt, dass man die armen Opfer beschuldigte, mit dem Teufel im Bunde zu sein.

Außerdem wurde die eigene Bösartigkeit und Gewalttätigkeit den Einflüssen des Teufels zugeschrieben und so die Selbstverantwortlichkeit dafür von sich selber abgeschoben.

Der Glaube an den Teufel ist daher ein gefährlicher Irrglaube. Es zeugt nicht gerade von einem stabilen humanen Kultur- und Bildungsniveau, wenn ein solcher Wahn immer noch existiert und aus der Mottenkiste einer grausamen Vergangenheit herausgeholt wird.

Eigentlich noch nie.
Entweder ist das schlechte von mir nicht ersichtlich vom Teufel. Oder aber alles was mir schlechtes widerfahren ist, das stammte aus meiner eigenen Hand. Ich bin ehrlich gesagt auch nicht scharf darauf mit dem Teufel irgend was zu erleben. Ich habe so schon genug eigene Probleme das das sowas dazwischen Pfuschen muss.

Noch nie, jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern.

mruniverse1 
Fragesteller
 30.05.2022, 22:06

Du Glückliche. Ich wünschte, ich hätte ihn nie kennengelernt und er wäre nie in mein Leben getreten, denn seit er in mein Leben getreten ist, ist mein Leben die Hölle.

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