Alternativer Indikator für Essigsäure?
Hallo :-)
meine Mum ist vor kurzem in die hobbymäßige Essigproduktion eingestiegen, und das klappt alles bisher auch Prima. Apfel, Quitte, Honig... neuerdings gibts bei uns fast mehr Essig als Wasser ^^
Wie auch immer... aktuell ist Johannesbeeressig in Produktion - so gesehen kein Problem, wäre er denn irgendwas, nur nicht rot. Zur Bestimmung des Essigsäuregehalts verwendet meine Frau Mama - ich zietiere mal was auf dem Fläschlein steht - "Phenolphthaleinlösung 1%"; und dieser nette Indikator färbt: rot :-) Reichlich unpassend, einen rot färbenden Indikator mit einer roten Flüssigkeit zu verwenden.
Daher nun meine Frage: Welche Alternative gäbe es um den Essigsäuregehalt einer bereits roten Flüssigkeit zu bestimmen? Oder.. gibt es Umwege? Wie beispielsweise die rote Farbe der Johannesbeere zu neutralisieren? Oder, oder, oder... ich weiß ja leider auch nicht :-)
Also, ihr lieben Chemiker, Pharmazeuten & Biologen da draussen - ich freue mich schon jetzt auf eure Antworten!
Danke,
David
4 Antworten
Hallo, Phenolphtalein ist ein denkbar ungeeigneter Indikator für Säure! Der Farbumschlag von farblos zu Rot erfolgt im basischen Bereich, etwas das bei z.B. Johannisbeersaft praktisch nie vorhanden ist. Besser wäre ein Indikatorpapier, das je nach pH-Wert (= in etwa ein chemisches Maß der Säurestärke) einen Farbwechsel zeigt, der auf einer Skala auf der Verpackung verglichen wird. Bei den da verwendeten geringen Flüssigkeitsmengen fällt die Eigenfarbe kaum ins Gewicht. Übrigens zeigen diese Indikatoren nur das Vorhandensein und die Aktivität, nich jedoch die Menge an Säure an!.
Ihr bestimmt den Gehalt durch Titration?
Das ist ziemlich umständlich um mal ehrlich zu sein.
es ist ja wahrscheinlich auch nicht wahr, sondern eine Hausaufgabe^^
ich bin 24 und pädagogik-student - Freud & co haben zwar bestimmt auch Essig zum Kochen verwendet, allerdings sind meine Chemie&Biologie-Zeiten schon ein paar Jahre in der Vergangenheit :-) Dennoch, ja, hät ja sein können :-)
P.S.: Die erwähnten Indikatorstäbchen sind ne gute, einfache nicht mal allzu teure Alternative zu ner aufwändigen Tritration^^
Phenolphtalein ist für Säuren von vorneherein falsch. Warum nicht einfach Indikatorpapier aus der Apotheke holen oder gleich ein Messgerät kaufen. Bei großen Mengen lohnt sich das allemal.
heyhou,
sorry, ich war wohl zu unklar, glaub ich... der indikator an sich is das phenolhthalein. davon kommt ne gewisse Menge in ne gewisse Menge Essig; dann wird Natronlauge zugefügt, bis der Farbumschlag kommt (der Spaß also neutral ist) - und anhand der benötigten Menge Natronlauge wird dann der Säuregehalt errechnet.
Wie komm ich denn vom PH-Wert auf den prozentuellen Säuregehalt? Man braucht halt am Schluss mindestens 5% Essigsäure, damit das gut und haltbar ist... das muss man natürlich irgendwie überprüfen können :-)
Jetzt wird mir einiges klar, ihr titriert zur Bestimmung. Das kann man natürlich machen, ist allerdings ziemlich umständlich und es schleicht sich leicht mal ein Fehler ein.
Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der H30+ Konzentration. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht. Bei pH=5 ist die Stoffmengenkonzentration der Säure schlicht 10^-5 mol/l.
Wenn ihr jedoch weiterhin titrieren wollt könnt ihr euch noch ein paar zusätzliche Indikatoren anschaffen. Wichtig für euch ist, dass der Umschlagspunkt am Neutralpunkt ist. Bromthymolblau wäre z.B. denkbar. Der mischt bei pH=7 seine blaue Basenfarbe mit der gelben Säurenphase, sodass sie bei 7 grün erscheint.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:S%C3%A4urenundLaugen-FarbspektrumverschiedenerIndikatoren.svg&filetimestamp=20090418205335
Hier ist ne kleine Liste.
dann ergoogle ich mir noch die molare Masse vooon Essigsäure, die da wäääre... wikipedia sei dank... 60,05 g·mol−1 ... und weiß dann, dass ich also bei nem PH-Wert von 5 10^-5 mol/l hab... dann rechne ich mir aus wie oft 60,05 g... halt, STOPPPP, das geht so nicht, ich merks grad schon ^^
Wie komm ich dann von diesen 10^-5 mol/l auf meine Säure-Prozent?
Zagdil ... ich hab so die Vermutung, der Junge Mann lässt sich clever seine Hausaufgaben machen^^
ich bin 24 und pädagogik-student - Freud & co haben zwar bestimmt auch Essig zum Kochen verwendet, allerdings sind meine Chemie&Biologie-Zeiten schon ein paar Jahre in der Vergangenheit :-) Dennoch, ja, hät ja sein können :-)
Dann erzieh Mutti doch dahingehen, das es völlig ausreicht, wenn man den Essig abschmeckt...^^
Äh ... bei Lebensmitteln funktioniert "schmecken" immer noch am besten^^
Darüber hinaus "Phenolphtalein" zeigt nur sehr starke Säuren (pH<0). Ist also für "Lebensmittel" eh eher ungeeignet. Quantitativ erst recht ...
Es gibt so tolle Indikatorstäbchen, die zeigen nicht nur DAS Säure (oder Base) vorhanden ist, sondern auch den pH Wert...
Ansonsten: Einfach mal "ph-Indikator" bei Wikipedia eingeben. Das funktioniert nämlich ...^^
Hallo PrinceVan,
warum kompliziert, wenn es auch einfach geht.
Eine Alternative zur PH Wert Bestimmung mit Indikatoren sind Messgeräte. Diese erhält man schon für relativ kleines Geld und sie stehen an Genauigkeit anderen Bestimmungsmethoden nicht nach.
Hier ein Beispiel: http://trimr.de/10UC
Viel Spaß beim Messen und nicht sauer werden :-)
EF2
aaber... ist nun da nicht auch fruchtsäure drin? wodurch man auch beim nicht-vorhanden-sein von essigsäure nen postiven (ph positiv war ja sauer, wenn ich recht erinner?) PH-Wert bekommt? ach gott, ich hab doch in Chemie nie aufgepasst ^^ ich muss halt letztlich wissen wie viel % Essigsäure ich hab :-)
% Essigsäure lässt sich mit so einer Indikatorlösung auch nicht feststellen, sondern nur >7 oder nicht. Für eine qualitative Aussage (die man für die Essigproduktion braucht, schließlich hab ichs auch mal im Praktikum gemacht) brauchst du andere Messmethoden. Am besten die von eurofuchs genannte.
Oder so:
Ueber die alkalimetrische Bestimmung der Essigsäure und der Säuren in gefärbten Lösungen; von Dr. Alexander Müller.
http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj142/ar142012
Doch um das Rechnen kommt man nicht herum.:-)
Vielen Dank auch für diesen Link :-) Liest sich etwas altertümlich, aber das ist ja nicht weiter tragisch - ebensowenig das Rechnen. Dennoch will und werd ich das mit dem PH-Messwert-Umrechnen auch noch hinkriegen :-) Danke!
sollten nich eher Netzteile dein Fachgebiet sein? ^^
das mit dem phenolphthalein läuft afaik so, dass ne gewisse Menge Essig mit ner gewissen Menge Phenolphthalein gemischt wird, und dann wird Tröpfchenweise Natronlauge? zugefügt, und anhand der Menge Natronlauge die man benötigt wird dann der Essigsäuregehalt gemessen... und du meinst nun, dass das nicht sonderlich brauchbar und seriös ist, da ja - wie ich im Kommentar für eurofucsh2 schon geschrieben hab ^^ - die Fruchtsäure? (bzw. irgend ne andere Säure, die halt einfach grundsätzlich mal in so nem Saft drin ist) selbst auch sauer ist, und man dadurch durch die reine PH-Messung ohnehin IMMER einen zu hohen Säure-Wert bekommt? Seh ich das so richtig? Könnte ich das Problem lösen, indem ich vor der Essiggährung den entsprechenden Säuregehalt OHNE Essigsäure mess, und dann immer fleissig abzieh, bzw. rausrechne usw?