Alternativen zum schnitzen/schnitzen für Anfänger?

Glaskocher  22.03.2023, 21:27

Wie alt seid Ihr? Helft Ihr regelmäßig in der Küche beim Schneiden von Gemüse?

Woelkchen123101 
Fragesteller
 23.03.2023, 14:05

Wir dürfen nicht in der Küche helfen und wir sind 11 und 15

6 Antworten

Ich war ungefähr sechs bis acht Jahre alt, als ich von meinem Vater die Grundlagen gezeigt bekam. Das ging los mit dem Schälen und Anspitzen von Stöcken. Dann kamen einfache Einkerbungen dazu. Man muß sich für jeden Arbeitsschritt überlegen, wie man an sich vorbei schneidet, um nicht "gelocht" abbrechen zu müssen.

Bei großen Schnitten sollte man von sich weg schneiden, in den menschenleeren Raum hinein (doppelt Armlänge reicht). Bei kleineren Schnitten geht es gut, wenn man wie beim Kartoffeln schälen sebeitet und die Kraft innerhalb der Messerhand auf Holz und messer gibt. Zwei kleine Späne sind oft besser als ein (zu) großer.

Wenn man im Freien schnitzen will, dann reicht es, Handfeger und Kehrblech mitzunehmen, wenn man die Späne nicht liegen lassen kann/will/darf. In der Wohnung eignen sich Orte, an denen man einfach kehren oder Staub saugen kann.

Ich gehe jetzt seit ca. 50 Jahren mit Schnitzmessern um und hatte noch nie Verletzungen, die genäht werden mußten. Kleinere Stiche oder Schnitte kommen immer mal vor, sind aber eher selten.

Kürzlich habe ich große Nähnadeln aus Holz geschnitzt. Die benutze ich zum Nadelbinden. Ansonsten schnitze ich Ketten oder löse einen Ring um einen Stab, wenn ich nicht eine Kugel in einem Käfig zum Klappern bringe. Mit der Zeit wurden die Objekte kleiner und auch die Werkzeuge.

Für den Anfang ist ein Furniermesser ein heeignetes Werkzeug. Es hat eine recht kleine Klinge und einen guten Griff, der schön in der Hand liegt. Man sollte das Messer halbwegs scharf haben, weil man sonst zu viel Kraft aufwendet und die beim Abrutschen noch im Muskel gespeichert ist. Daher auch besser in mehreren kleineren Spänen arbeiten, als in zu Großen. Es ist ratsam, die Klinge nach Gebrauch zunächst trocken abzuwischen, wenn nasses Holz geschnitten wurde. Danach bitte ein Stück Schlauch oder Ähnliches als Schnittschutz über die Klinge stecken. Das schützt auch die Klinge gegen Schäden.

Für den Anfang sind Haselruten oder andere gut fingerdicke Stöcke gut zum Üben geeignet. Später kann das Holz dann dicker werden und man testet sich mal durch das, was man einfach am Grünschnittcontainer abgreifen kann. Buchsbaum ist recht fest, aber extrem feinporig. Linde schnitzt sich gut, ohe zu sehr zu spalten. Kirsche hat ein interessantes rotes Kernholz und Zwetschge geht ins Violette. Esche ist schön fest und spaltet wenig, hat aber grobporige Jahresringe vom Frühholz.

Jetzt wünsche ich gutes Gelingen und das Vertrauen der Eltern in Euch. Wenn das Üben zunächst unter Aufsicht stattfindet, dann sollte es sicher funktionieren. Es herrscht am Messer aber "Kasperverbot", da Unachtsamkeit gefährlich wird. ;---)

Glaskocher  23.03.2023, 22:22

Nach dem Lesen der Antwort auf meine Nachfrage verstehe ich Euch besser und eure Mutter weniger. Gerade das Helfen in der Küche führt fast spielerisch an Vieles heran. Wenn es Gemüseeintopf gibt, dann machen viele Hände das Schnippeln zum gemeinsamen Erlebnis. Wenn die z.B. Möhrenscheiben dann nicht alle die selbe Dicke haben... na und, sie schmecken trotzdem! Beim Schälen der Kartoffeln für die selbe Suppe übt man das "Schnitzen" halt an weicherem Material. Die sichere Handhabung des Messers lernt sich nebenbei, auch wenn anfangs die Schalen etwas dicker und die Kartoffel erst im zweiten Anlauf fertig ist. Außerdem lernt Ihr gleich, wie man mit den Lebensmitteln umgeht und welche tollen Sachen sich aus Resten zaubern lassen.

Meine Nichten haben in der Küche geholfen, seit siedas Messer am Griff sicher halten konnten. Das klappt bereits ab der Grundschule (unter Aufsicht). Gerade für einen bunten Salat kann man herrlich das Gemüse schnippeln und sieht dann, wie es auf den Tisch kommt. Natürlich gehört zum Kochen und Essen machen nachher das Aufräumen. Auch das war bei uns zuhause selbstverständlich, daß wir Kinder geholfen haben...

Ich wünsche Euch eine unbeschwerte Zeit beim Kochen und Essen machen.

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Hallo Woelkchen123101,

ich bin selbst begeisterte Schnitzerin, mir macht es einfach viel Spaß. Es gibt natürlich extra Kinderschnitzmesser, die eine abgerundete Spitze besitzen. Damit kann man sich schonmal nicht aufspießen 😅. Natürlich besteht immer die Gefahr, sich mal zu schneiden. Deshalb solltet ihr deinem Bruder die richtige Technik und Sicherheitsregeln beibringen. So kann kaum noch etwas schief gehen.

Wenn dein Bruder gerne etwas mit Holz arbeiten würde, kann ich dir empfehlen, einen Brandmalkolben zu kaufen. Natürlich besteht auch hier ein Risiko, sich zu verbrennen, aber es ist wirklich sehr gering, wenn man informiert ist und nicht an die heiße Spitze fasst. Ab einem bestimmten Alter sollte man dies hinbekommen. Und das Verzieren von Holz macht ebenfalls unglaublich viel Spaß. Wahrscheinlich gibt es sogar Schutzhandschuhe, die ein Verletzungsrisiko ausschließen würden.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen und wünsche deinem Bruder viel Spaß beim Werkeln.

Woher ich das weiß:Hobby

"Der Einwand unserer Eltern war daraufhin allerdings wer den Schmutz denn wegmachen würde..."

Na, wenn das der einzige Einwand sein soll... "Schmutz" (respektive Abschnitzel)lassen sich ganz einfach wegkehren bzw. -saugen.

Schnitzen ist (so wie jede handwerkliche Tätigkeit) eine wunderbare Beschäftigung auch für dan Geist/ das Gehirn. Je früher man damit beginnt, sich damit zu beschäftigen, desto besser - auch wenn dabei mal ein kleiner Unfall passieren könnte (die passieren auch Erwachsenen...).

Du hast bereit 2 großartige Antworten zu dem Problem bekommen (Glaskocher und dwarfrabbit2).

Dazu noch: je besser das Werkzeug (auch in der Schärfe!), desto besser.