Als Frau alleine mit dem Auto durch Afrika?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Puh, da muss frau lange ausholen. Theoretisch wäre das schon machbar. Kommt darauf an, 1. Wie leidensfähig Du bist. 2. Zu welcher Jahreszeit Du fährst. 3. Und was für ein Auto Du hast. Gehen wir mal davon aus, dass Du bei 1. einfach auf die Zähne beißt.

1. Wie Du schon geschrieben hast, das sind rund 12.000 km (bis an die Grenze), nach Maputo sind es 14.000, also rund 1000 am Tag. Das ist grenzwertig zu schaffen auf guten Straßen. Aber nicht auf dieser Route. Dazu kommen zwei Fährstrecken, die nicht jeden Tag verkehrt, also schnell mal einen oder zwei Tage kosten können. Ob die Fähre in den Sudan momentan überhaupt verkehrt, kann ich nicht sagen. Und Du hast sechs extrem zeitkritische Grenzen. Ein halber Tag ist da jeweils normal, können auch mal zwei Tage werden. Je nach dem, wie viel/wenig Bakschisch Du bereit bist, zu investieren.

2. Wenn Du in der großen Regenzeit fährst, dann kann das Ganze schnell mal komplett scheitern. Die Straßen im Süden Äthiopiens, in Kenia und Tansania durchaus mal eine oder zwei Wochen nicht passierbar sein.

3. Es gab mal zwei Franzosen, die sind mit einer Ente Kairo – Kapstadt gefahren. Weiß nicht mehr, wie lange sie gebraucht haben. Ansonsten ist es ohne Allrad und Wüstenerfahrung eher eine zum Scheitern verurteilte Geschichte.

Und die ist es momentan wohl auch so, denn die Route über die Türkei endet dort. Die Grenze nach Syrien ist für „Touristen“ nicht offen. Die Grenze Ägypten/Nordsudan ist momentan fraglich, die Konvoifahrten sind wohl ausgesetzt. Der Grenzübergang nach Mekele ist definitiv zu, Metemma wird immer mal wieder geschlossen. Wie es zwischen Malawi und Mosambik aussieht, kann ich nicht sagen. Die Route durch Algerien (Südgrenzen wohl geschlossen), Nigeria, ZAR und Kongo dürfte auch nicht besser aussehen.

Ich schätze mal, wenn Du reine Fahrtzeit 12 Stunden am Tag machst, brauchst Du drei Wochen; dazu die Wartezeiten an den Grenzen und die Fähre. Aber angesichts der politischen Situation wohl momentan nicht zu machen.

Ach ja, von wegen Frau alleine. Macht die Sache natürlich nicht einfacher. Gefährlicher nicht unbedingt, sicher aber teurer, weil die Schlepper und Beamten hier höhere Preise ansetzen. 

Sind Länder wie Libyen, Ägypten, Sudan, etc. zum durchfahren sicher ?

Nein, im Sudan herrscht nach einem Putsch der Ausnahmezustand. Da würde ich nicht mal mit 10 Leuten durchfahren wollen.

Generell würde ich als Frau davon Abstand nehmen, dort allein hinzufahren.

Als junge Frau ALLEIN und mit dem Auto eine Reise durch Afrika unternehmen zu wollen, ist an sich schon Wahnsinn - egal auf welcher Route und keineswegs sicher.

Darüber hinaus zu beabsichtigen, im Auto zu übernachten, kommt einem Selbstmord gleich. Wenn Du jedoch Glück hast, nicht vergewaltigt oder umgebracht wirst, dann wirst Du vielleicht "nur" von der Polizei aufgegriffen und verhaftet, wenn Du beim Nächtigen im Auto erwischt wirst. Afrika ist muslimisch und eine Frau ohne Rechte. Eine weisse Frau, die irgendwo auf der Straße um ihrem Auto übernachtet, ein absolutes No-Go, mit welchem Du Dich zudem strafbar machst.

Solche Reisen, wenn überhaupt, kann man sich nur erlauben, wenn man über die finanziellen Mittel verfügt, die einen sicheren Transport und sichere Unterkünfte garantieren und als Frau auch dann auf keinen Fall allein.

mulan  11.02.2022, 14:22

„Afrika ist muslimisch und eine Frau ohne Rechte“ - darauf gibt’s nur eine Antwort: ☣️

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kwon56  11.02.2022, 14:30

Afrika ist nicht nur muslimisch.

Ich unterstütze da katholische Projekte.

Ausserdem ist die evangelische Kirche dort auch aktiv.

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Sterntaler927  11.02.2022, 20:40
@kwon56

Sicher.Aber weder die katholische,noch die evangelische Kirche schützen Dich auf Deiner Reise vor Gewalt, noch davor, verhaftet zu werden, wenn Du dabei aufgegriffen wirst, wenn Du im Auto übernachtest und schon gar nicht davor, überfallen und vergewaltigt zu werden.

Auch werden sie Dich nicht heilig sprechen und zur Märtyrerin erklären, wenn Du aufgrund nicht mit Worten zu beschreibenden Leichtsinns umkommst.

Du kannst ja "unterstützen", wen immer Du willst. Du solltest Dir es allerdings auch leisten können. Und ich bin der Meinung, dass jemand wie Du, die sich auf solch einer Reise nicht einmal leisten kann, in sicheren Hotels zu übernachten, der Preis für das, was Du "Unterstützung" nennst, nämlich Dich vorsätzlich in Gefahr zu bringen und mit Deinem Leben zu bezahlen, einfach zu hoch ist.

Im übrigen - sorry - wenn Deine Unterstützung für die katholische Kirche in diesen Ländern so wichtig und unverzichtbar ist, sollte es doch kein Problem für diese Institution sein, für Deinen Flug und Deine Unterbringung aufzukommen.

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tinalisatina  11.02.2022, 14:54

Du hättest auch schreiben können: Ich hab keine Ahnung, aber ich erzähl mal ein wenig Horrorgeschichten.

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Wenn du von Deutschland aus über die Türkei fährst, bist du nach 2 Wochen gerade einmal in Israel. Bis dahin mag es ja noch gehen. Aber wenn du von dort aus nach Ägypten willst, kann es sein, dass du eine Woche an der Grenze fest sitzt. Ebenso kann es dir an der Grenze zum Sudan ergehen, selbst wenn deine Papiere in Ordnung sind. Spätestens in Äthiopien bekommst du richtige Probleme, weil das Straßennetz dort sehr viel dünner ist, als hier. Zudem gibt es dort gerade einen Bürgerkrieg, genau wie im Südsudan. Solltest du es lebend bis nach Kenia schaffen, sind bis dahin wenigstens 2 Monate vergangen. Vermutlich wirst du aber drei Monate brauchen, aber nur dann, wenn du unterwegs keine Panne an deinem Auto hast.

Ach ja! Syrien habe ich ganz vergessen.

2 Wochen? Der war gut 😂👍

Das wirst du selbst mit nem Subaru Outback oder Forester nicht in unter 2 Monaten schaffen eher in 3-4 Monaten und das auch nur wenn nichts dazwischen kommt.

Mit dazwischen kommen meine ich das du überfallen, ausgeraubt, vergewaltigt und/oder ermordet wirst!

Ganz dumme Idee!

Woher ich das weiß:Hobby