Alle Religionen sind Schwachsinn?

18 Antworten

Change my mind

Warum sollte ich versuchen jemanden zu überzeugen, der vermutlich ohnehin bereits ein fest zementierte Meinung hat? Reine Zeitverschwendung.

Zumal mir als Buddhisten ohnehin nichts an Missionierung liegt. Ich muss niemanden von meiner persönlichen Ansicht überzeugen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Dark258 
Fragesteller
 02.06.2020, 21:46

Mich interessieren einfach nur was Religionen für andere bedeuten

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Enzylexikon  02.06.2020, 21:49
@Dark258

Für mich ist Religion eine Verbindung von spiritueller Praxis, die aus meiner Sicht zu mehr innerer Klarheit führen kann, mit moralischen Maßstäben. Dazu kommt eine Gruppe gleichgesinnter Menschen mit Gemeinschaft stiftenden Ritualen.

Natürlich kann man auch ohne Religion moralische Maßstäbe haben, oder meditieren und Weisheit entwickeln. Auch wenn sie eine Trostfunktion hat, ist sie nach meiner Meinung aber mehr, als nur ein psychologisches Instrument.

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Batmahhhhhhn  02.06.2020, 21:55
@Dark258

Für mich ist Religion nichts. Ich will nur ne Bezihung mit Gott. Keine Märchen. Und die habe ich. Liebe danke GOTT!

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filmfan69  02.06.2020, 23:39
der vermutlich ohnehin bereits ein fest zementierte Meinung hat? Reine Zeitverschwendung.

Ich kann in der Frage des FS keine Meinung erkennen. Lediglich eine offene Frage.

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Naja ja... Ich will deine Meinung nicht wirklich ändern... Aber z.B. Buddhismus ist wenigstens nicht so schlimm, wie die monotheistischen Religionen. Beim Buddhismus geht's mehr um die Gestaltung des Lebens, auch wenn ich das ganze Prinzip Reinkarnation bis Erleuchtung mit Tot blödsinnig finde. Nur die Wahl des größeren Übels. Aber eigentlich haste Recht, kann aber natürlich auch sein, dass ich hier gerade ein paar Religionen nicht aufm Schirm habe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin unreligiöser Atheist.

Bodesurry  03.06.2020, 13:52

...was ist an den monotheistischen Religionen schlimm?

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ProximaMe  03.06.2020, 17:37
@Bodesurry

Sie sind absolut schwachsinnig und leugnen jegliche Wissenschaft und somit ignorieren sie guten Menschenverstand! Hast du dir Mal angeguckt, wie die Evolutionstheorie systematisch von denen geleugnet wird? Ohne Argumente? Da sollte man sich Mal Neil DeGrasse Tysons Meinung zu Wissenschaftsleugnung anhören!

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Vorab: ich bin hier nicht gerade als großer Religionsfreund bekannt. Ich würde aber nicht alle Religionen pauschal als Schwachsinn abtun.

Beispiel: im Buddhismus gibt es sehr viel weniger dogmatische Inhalte als in den drei abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam). Der Fokus liegt hier auf einer ethischen Lebensweise, zu welcher der Buddhismus mit seinen Ideen inspirieren möchte.

Es gibt noch einen ganz wesentlichen Punkt, der den Buddhismus von allen anderen mir bekannten Religionen unterscheidet: Siddharta Gautama (der Buddha) hat selbst gesagt, dass die Möglichkeit besteht, dass er sich irren könnte. Er rief seine Schüler dazu auf, auch seine Worte gründlich zu prüfen und notfalls sogar zu verwerfen, wenn er sich an irgendeinem Punkt geirrt haben sollte. Eine solch selbstkritische Sichtweise gibt es wohl in keiner anderen Religion. An keiner einzigen Stelle haben Mose, Jesus oder Muhammad auch nur ansatzweise in Erwägung gezogen, dass sie sich an irgendeinem Punkt geirrt haben könnten.

Ein weiteres Beispiel: der Daoismus. Auch hier gibt es kaum "Gesetze", an die der Gläubige sich zu halten hat. Der Daoismus lässt sich sogar als Philosophie leben - tatsächlich unterscheiden manche Menschen zwischen religiösem und philosophischenm Daoismus.

Ein Stück weit religiös ist an ihm, dass er (ohne es beweisen zu wollen) das Vorhandensein des Dao lehrt - eine schwer definierbare Urmacht, die alles Leben ermöglicht und den natürlichen Lauf von allem bedingt. Der Mensch soll in Harmonie mit den Phänomenen der ihn umgebenden Welt leben, dann werde aus der Natur heraus eine friedliche Ordnung entstehen.

Ich würde solche Gedanken nicht einfach als "Schwachsinn" abtun. Der Fehler vieler Menschen liegt darin, dass sie beim Wort "Religion" automatisch an den mächtigen, wütenden und strafenden Gott der Juden, Christen und Muslime denken, der alle Menschen auf ewig in der Hölle leiden lässt, nur weil sie nicht an ihn geglaubt haben. Im fernen Osten sind solche Denkweisen völlig fremd.

Deshalb glaube ich, dass die Menschen im Westen viel von der Spiritualität Asiens lernen könnten, wenn sie denn wollten.


filmfan69  03.06.2020, 01:20
An keiner einzigen Stelle haben Mose, Jesus oder Muhammad auch nur ansatzweise in Erwägung gezogen, dass sie sich an irgendeinem Punkt geirrt haben könnten.

Zumindest gibt es eine Stelle im Markusevangelium, in der ein Disput Jesu mit einer syrophönizischen Frau in die literarische Gestalt des Gelehrtenstreitgesprächs gekleidet ist und in diesem einen Gelehrtenstreitgespräch hat nicht Jesus die besseren Argumente und obsiegt, sondern besagte Frau. Und Jesus anerkennt dies. (Markus 7, 24-30)

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Indecisive  03.06.2020, 11:13
@filmfan69

Eine seltene Ausnahme, die angesichts unzähliger Aufforderungen, einfach nur zu glauben, wenig beeindruckend wirkt.

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Buddhismus  03.06.2020, 11:00

Gut geschrieben ! Aber, in einem Punkt irrst du dich ( und ich möchte das nicht unkommentiert so stehen lassen ): Buddha hat nie gesagt, "dass die Möglichkeit bestünde, er könne sich geirrt haben" ! Ganz im Gegenteil.

Schau ( nur mal als Beispiel ) mal in die beiden Lehrreden aus dem Majjhima Niikaya 11 und 12 Cūḷasīhanāda Sutta und Mahāsīhanāda Sutta...

Du beziehst dich wahrscheinlich auf die berühmte "Kalama Sutta": https://buddhastiftung.de/buddhiguide/kalama-sutta/ (?). Aber, diese Rede bezieht sich weder auf die Lehre des Buddha ( im Besonderen ), noch ist an seine Schüler gerichtet... Dort wird auch nicht gesagt "der Buddha könne sich irren", sondern: "Überprüft ALLE Lehren... daraufhin, ob sie ausgeführt heilsam oder unheilsam für denjenigen sind, der ihnen folgt UND alle anderen Wesen...!"

Natürlich, da hast du ganz recht, hat der Buddha von niemandem verlangt, er/sie solle oder müsse einfach glauben, was er sagt. Doch, er ging selbstbewusst davon aus, dass Jede/r überprüfen und nachvollziehen kann ( sofern er/sie sich angemessen anstrengt... ), was Buddha selbst erfuhr und als zeitlos wahr lehrte.

Das wollte ich nur mal anführen. Ansonsten: DANKE für deinen tollen Text !

Liebe Grüße: Manu

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Indecisive  03.06.2020, 11:20
@Buddhismus

Danke für diese Richtigstellung! Natürlich bin ich kein absoluter Experte und habe nur wenige Schriften aus dem Pali-Kanon auf Englisch sowie einen Teil des Dhammapada auf Deutsch gelesen. Für freundliche und sachliche Verbesserungen und Hinweise bin ich immer dankbar. Leider sind die wenigsten User dazu imstande.

Allein der Aufruf, die Lehre zu überprüfen, ist ja schon ein riesiger Fortschritt gegenüber anderen Religionen. Die würden das Hinterfragen und Überprüfen ihrer Ideen direkt als Gotteslästerung verdammen.

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Buddhismus  03.06.2020, 11:54
@Indecisive

Ja, leider scheint es hier "gang und gäbe" zu sein, Andere ( entweder Fragesteller oder auch die, die auf Fragen antworten ) erst mal "abzuwatschen", als "Idioten", oder noch schlimmer als böswillig unwissend darzustellen 😳.

Leider reagieren so auch manche User auf "Korrekturen", egal, wie sachlich man sie formuliert... Inzwischen habe ich kaum noch Lust, das, was ich weiß ( das ist ja auch nicht "alles" ) hier mitzuteilen.

Bei dir hatte aber den Eindruck, ich dürfe ich dich "korrigieren", bzw. dir neue Infos geben. Schön, dass ich mich da nicht geirrt habe 😃.

Ja, das Überprüfen der, oder einer Lehre zeugt von sehr viel Selbstvertrauen, bzw. Vertrauen darin, dass eine Lehre "wahr" ist. Natürlich gibt es auch in der Lehre des Buddha Punkte, die sich nicht so "einfach überprüfen" lassen. Wie die von "Karma und Wieder-Geburt". Beim ersteren wird man sicher im Laufe eines Lebens nur "Teile der Wirkung" beobachten können. Beim zweiten wird es schwierig, wenn man sich nicht "zufällig an ein oder mehrere Vorleben erinnern kann"...

Aber, für das Ziel ( Beendigung des Leidens - Ausstieg aus Samsara ), das der Buddha "vorgab", spielt der Glaube da eine untergeordnete Rolle. Etwas Vertrauen dagegen ( in das, was er lehrte ) ist dagegen unabdingbar. Ungefähr so, als würdest du irgendwo in der Wüste oder im Dschungel einen "rettenden Ort" suchen, und jemand, der sich dort auskennt, beschreibt dir den Weg dahin. Da wärst du auch ziemlich aufgeschmissen, wenn du seiner Beschreibung nicht traust, oder ?! 😏

Ein Unterschied zu den meisten anderen Religionen besteht ja auch darin, dass der Buddha sich herzlich wenig um alle möglichen "metaphysischen Erklärungen" geschert hat. Also z.B., wie das Universum, diese Welt, oder wir Menschen entstanden sind... Er hat solche Fragen als irrelevant für den Weg bezeichnet. Sogar als "wahnsinnig machend". Er hat sich weniger mit Theorien beschäftigt, als mit der konkreten Praxis ( aus dem Leiden hinaus ).

Das ist eine völlig andere Herangehensweise, in vielerlei Hinsicht schon fast "wissenschaftlich" ( Stichwort: "Überprüfbarkeit von Annahmen" )...

Aber, genug jetzt. Ich will dich nicht ( und andere ) nicht zutexten 😥.

Es freut mich jedenfalls sehr, dass meine "Korrektur" dich nicht "beleidigt" hat !

Ein Tipp noch: Lies dir das Kalama-Sutta mal durch ! Es hat heute noch Relevanz ( vielleicht mehr denn je ) ! Oder, hör dir hier mal einen kurzen Ausschnitt an: https://youtu.be/r6V0xkGYkus . Du wirst dich wundern, wie "modern" das selbst nach 2500 Jahren noch ( oder gerade erst recht ) klingt 😜.

Liebe Grüße: Manu

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Vorab ich selbst gehöre keiner Relgion an
In der Folge meine Gedanken, und ich möchte Dich dazu anregen vielleicht doch positive Aspekte zu erkennen,..
Beste Grüße,

Schwachsinn bezogen auf was?

Aufgrund von fehlender wissenschaftlicher Beweise?

Dann wahrscheinlich. (Stand jetzt)
Wenn ich heute sagen würde dass alle Leute im Marianengraben reinkarniert werden würde es mir wohl auch keiner glauben - die Aufklärung und das Informationszeitalter haben dazu geführt dass Leute viel kritische Dinge hinterfragen.

Dennoch - ich denke, dass, viele Leute ein Problem haben bei der Sinnsuche was viele "Aufgeklärte" (Ungläubig) in den Nihilismus/ Existenzialismus führt. Oftmals fehlt es laut meiner Beobachtung an einer Aufgabe im Leben, einer Sache für die es einzustehen gilt, welche viele in der Religion erfahren.

Das der Glaube an etwas und der spirituelle Akt des Betens, etc. positiv auf das Seelenheil und generell die Gesundheit wirkt gilt laut wissenschaftlichen Konses als bewiesen.

Über den Buddhismus und den Daoismus wurde bereits geschrieben und so möchte ich nur kurz erwähnen, dass mir diese Religionen durchwegs sympathisch sind - kein Dogma - kein Bestehen auf absolute Gewissheit

Viele Leute finden Halt in der Religion was eine gute Sache ist - solange diese keinem schadet - so hilft sie (die Religion) demjenigen/ derjenigen

Ob das Ganze nötig/ gut ist in der Religion zu suchen oder eher durch eine geeignet selbstgewählte Lebensphilosophie gefunden werden sollte ist dahingestellt. Viele Leute stehen auf das Mystische dahinter/ wollen an etwas glauben.

Beste Grüße

Ich denke das muss jeder für sich entscheiden, vielen Menschen bringt der Glaube Trost und Hoffnung, für andere ist er Mummpitz und nur eine Last ... Ich kann und will deine Meinung nicht ändern, ich kann Dich nur dazu anhalten, etwas Verständnis für die Menschen aufzubringen, die anders denken.

P.S.: Das war und ist kein Plädoyer für Religiosität, ich bin überzeugter Agnostiker, nur verstehe ich eben warum viele Menschen im Glauben Trost und Hoffnung finden.