Agnostizismus?

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ich bin mir zwar sicher, dasses keinen Gott gibt, erkenne aber an, dass rein Logsicher Weise die Sicherheit nie ganz 100% sein kann, deshalb nenn ich mich halt Agnostiker, nicht Atheist.

Diskussionen mit Gläubigen sind mühsam, weil völlig andre Denkweise, Logik und naturwissenschaftliche Herangehensweise zählt da nix.

Jehovas, die manchmal (jetzt schon lang nicht mehr: habens wohl aufgegeben) bei mir läuten, sag ich immer, dass ich religiös völlig unbegabt bin, maximal das glaube, was zumindest plausibel klingt - und eine Existenzbehauptung Gottes tut das nicht..

Also ich glaube nicht an einen Gott und habe das auch noch nie. Ich wurde von meinen Eltern nicht religiös erzogen und kannte in meinem Umfeld auch nur sehr wenige, die aktiv eine Religion praktizierten, wobei die sich sehr unauffällig verhielten und einen nicht penetrant zu missionieren versuchten.

Ich mag aber durchaus Feste wie Weihnachten oder Ostern, die ich als Teil unserer Kultur betrachte. Und ich singe und höre dann zum Beispiel auch durchaus mal gerne religiöse Weihnachtsfeier oder geh Heilig Abend ab und an mal mit in die Kirche..

Meine Mutter glaubt an Gott und setzt das auf ihre Weise im alltäglichen Leben um. Sie praktiziert (nach dem Vorbild Jesu) aktiv Nächstenliebe, kümmert sich um Kranke und Schwache und zieht für sich Optimismus und Dankbarkeit aus ihrem Glauben, was ich sehr positiv finde. Vieles davon habe ich auch von ihr übernommen, ohne an Gott zu glauben.

Von der Kirche als Institution, deren Ritualen, dem ganzen Prunk und den Hierarchien, insbesondere der katholischen Kirche, hält sie allerdings nicht besonders viel. Und sie hat schon immer die Doppelmoral der Würdenträger kritisiert.

Mein Vater und meine Schwester sind überzeugte Atheisten und haben eine richtige Aversion gegen die Kirche und Religion generell. Bei meinem Vater hat das auch mit seinen negativen Erfahrungen als Kind zu tun. Schon damals wollte er nichts mit der Kirche zu tun haben, wurde aber von seinen Eltern dazu gezwungen. Unter anderem wurde er im Konfirmandenunterricht sogar vom Pfarrer geschlagen.

Für mich habe ich festgestellt, dass es völlig sinnlos ist, als Ungläubige mit einem religiösen Menschen diskutieren zu wollen, denn Glaube hat nun mal absolut nichts mit Rationalität oder Logik zu tun. Entweder man glaubt oder man tut es eben nicht. Beweise für die Existenz eines Gottes gibt es nicht. Gegenbeweise kann man allerdings auch nicht liefern. Und selbst wenn, wirst du einen gläubigen Menschen damit nicht erreichen.oder gar überzeugen.

Ich persönlich versuche, den individuellen Glauben anderer zu respektieren, solange dieser nicht versucht, mich zu missionieren oder mich in meiner persönlichen Freiheit einzuschränken.

Am Ende zählt für mich nur, wie jemand konkret im täglichen Leben handelt. Woran er dabei glaubt, ist sekundär und seine Privatsache.

Für manche ist ihr Glaube ja auch eine Krücke, um mit den Widrigkeiten des Lebens, ihrer Traumata oder Ängsten besser umgehen zu können. Wer bin ich, ihnen das nehmen zu wollen? Wozu?

Ich könnte mir allerdings keine Partnerschaft oder enge Freundschaft mit einem tief religiösen Menschen vorstellen. Das ginge garantiert nicht lange gut.

Gerade letztens an Fronleichnam habe ich wieder gemerkt, wie fremd und absurd mir das alles erscheint. Ich habe mir Mal aus Interesse, weil ich mit diesem Feiertag so gar nichts anfangen könnte, einen katholischen Gottesdienst und eine Sendung im TV angesehen, in der man den Ursprung von Fronleichnam erklärte.

Um es ehrlich zu sagen: Ich fand das einfach nur abstrus, völlig abgedreht und richtig morbide.

Also ich kann und möchte mich mit so was überhaupt nicht identifizieren, obwohl das ja angeblich meiner Kultur entspringt

Womit ich aber durchaus was anfangen kann, ist die Figur des historischen Jesus , dessen gelebte Werte und seiner Verehrung.

Für mich war er einfach ein Pazifist, Humanist, Rebell und Kämpfer gegen Doppelmoral, soziale Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit. Und damit wäre er auch heute noch top aktuell.

Wenn man sich allerdings mal anschaut, was die Kirchen über Jahrhunderte aus seinem Erbe und in seinem Namen gemacht haben, da denke ich manchmal, dass sich Jesus im Grabe herumdrehen würde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Agnostizismus ist eigentlich eine müde verstaubte Sache von 1930.

Wundere dich nicht, wenn da keiner drüber reden will.


JASON803 
Beitragsersteller
 27.02.2023, 20:37

Finde ich nicht. Es ist durch aus logisch. Es ist Abstrakt und kein "Glaube".

ürfte ich wissen, wie es dazu kam und ob ihr eine Religion davor hattet?

Ich wurde getauft und habe als ich kleiner war sogar mal gebetet (selten). Irgendwann hab ich einfach aufgehört und irgendwann mal über Gott nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen dass man Gott weder Beweisen noch widerlegen kann. Den begriff Agnostiker hab ich von meiner Schwester gehört.

Ich war aber nie wirklich Christ