Achtung, sensibles Thema. Ist es wahr, dass es Menschen gibt, die ihre hochbetagte Eltern (Senior) als überdrüssig empfinden?
Gibt es wirklich Menschen, die ihre hochbetagte Eltern als überdrüssig empfinden, sehr genervt von ihren Eltern oder einem Elternteil sind?
Sind alte Menschen sehr schwierig für ihre Kinder oder allgemein das Zusammenleben mit ihnen?
Gibt es hier vielleicht User, die selbst betroffen sind und was dazu sagen können, weil sie Mutter und/oder Vater zb ü80 haben?
Ich dachte immer, Senioren sind sehr umgänglich und charakterlich pflegeleicht.... nun sagte eine Bekannte meiner Mutter, dass manchmal das genaue Gegenteil es der Fall ist...
Ist das so?
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11 Antworten
Umgänglich und pflegeleicht sind alte Menschen meistens nicht. Aber wir werden auch mal in deren Alter sein und dann sind wir auch darauf angewisen, dass andere unsere Eigenwilligkeiten ertragen. Also immer entspannt bleiben.
Triggerwarnung
Also mein Vater ist ein gutes Beispiel was nicht passieren sollte. Ich habe einen Vater der mich früher vergewaltigt und geschlagen hat . Jetzt lässt es zum Glück zur Zeit nach. Heutzutage ist er so dauerbetrunken, dass er kaum mehr was tut. Da meine Mutter weg ist, kümmere ich mich um meine Schwester und mein Vater. Also das ist schon mal Lein umgänglicher Mensch. Und auch von anderen Leuten sind die Eltern anstrengend. Allerdings gibt es so ein Alter(ca. Ab 13) wo die Kinder sowieso von allem genervt sind. Trifft natürlich nicht auf jeden zu.
Du bist ne Heilige.
Ich würde ihn in den Knast bringen, da wird er auch betreut und kann nicht trinken.
Wieso pflegt man Täter und lässt sie in ihrer für alle schlechten Blase?
Schick ihn in die Psychi oder Suchtklink und zeig ihn auch gleich wegen Vergewaltigung an. Wieso hälst du an ihm fest, du schuldest ihm nichts und gut tut es dir mit Sicherheit auch nicht. Es gibt da draussen viele gute Menschen.
Ja, das (kann) so sein!
Es gibt ein gutes Sprichwort: Im Alter verstärken sich die schlechten Eigenschaften
a) wenn sich durch Demenz und/oder Alzheimer Hemmungen verlieren kommen die schlechteren Eigenschaften zum Tragen
b) wenn die Eltern (alleinlebend) sich einsam fühlen "stürzen" sie sich verstärkt auf die Kinder und dann oft nur auf eines weil es leichter verfügbar oder gefügiger ist, wodurch dieses dann belastet/überlastet wird
c) Pflegebedürftigkeit ist nichts einfaches und die Anerkennung der eigenen Hinfälligkeit und notwendige Entscheidungen (betreutes Wohnen/Pflegeheim) werden mit allen Mitteln (einen alten Baum verpflanzt man nicht) aufgeschoben
Das muss nicht immer so sein und es gibt auch die fitten und umgänglichen Senioren, aber es ist ein häufig auftretendes Problem im Alter.
Das zeigt mir meine bisherige Lebenserfahrung als Rentner in Lauerstellung
Meine Oma litt an Demenz, sie hat sehr oft mit mir geschrieben, da muss man gute Nerven haben um nicht zu verzweifeln
Ich sag's mal so: Altersstarrsinn ist nicht umsonst ein geflügeltes Wort. Bei "umgänglich und charakterlich pflegeleicht" musste ich sehr laut und traurig lachen.
Meine Grossmutter war erst starrsinnig und dann dement. Hat das Haus nicht mehr verlassen, weil Rollator oder Rollstuhl zu uncool waren. Irgendwie sich mit anderen Menschen treffen? Nein, bloß nicht. Hat nicht erlaubt, dass man auch nur eine Sache in der Wohnung verändert. Es hat Monate gekostet, sie dazu zu überreden, einen Teppich wegzutun, weil sie da immer drübergestolpert ist. Seniorengerechte Umbauten? Um Gottes Willen. Dann fing sie an, schwerhörig zu werden. Das Hörgerät war aber doof, oder "funktionierte nicht", also hat sie die Lautstärke des Fernsehers halt auf 100 gestellt. Und dann kam die Demenz in voller Pracht und es ging richtig los. Sie wurde abwechslend gewalttätig und depressiv. Sie schimpfte, sie beleidigte, sie schlug zu, sie kippte um. Sie weigerte sich, zu trinken. Oder trank nur noch Alkohol. Sie weigerte sich, in ein Heim zu gehen. Warf oder ekelte aber die Pflegerinnen reihenweise raus, weil die ja nichts richtig machen konnten. Sie ging in den Hungerstreik und verweigerte Medikamente, weil wir sie alle vergiften wollten.
Alte Leute können unfassbar anstrengend sein. Umso mehr, wenn es deine Eltern sind.
Sehr gut beschrieben. Noch schlimmer wird es oft, wenn man die Menschen dann aus ihrem gewohnten Umfeld herausreißt - z.B. ein Krankenhausaufenthalt.
Meine Grossmutter war eine Seele von Mensch. Liebenswürdig, herzlich, gebildet, reisefreudig, immer schick gekleidet, ein bisschen gluckig, eine hervorragende Köchin mit einem regen Sozialleben, überall beliebt.
Also für mich persönlich geht es nun mit 27 nicht um meine Mutter (die ist grade mal 47) und auch nicht um meine Oma, die ist zwar über 70 aber macht ihr eigenes Ding sondern eher um einen Urgroßvater (also Vater meiner Oma) um den wir uns kümmern müssen… der Mann ist 92, fast taub, fast blind und es ist so anstrengend mit ihm, vor allem weil er eben nicht tut was er soll oder Sachen tut die er nicht soll …. Wie auf Stühle steigen um Uhren umzustellen (die er eh nicht erkennt), oder am Sicherungs Kasten herum fummelt obwohl er eh nichts sieht… dann möchte er seine Herztabletten nicht nehmen, sagt dann aber wenn er sie dann doch nicht nimmt wenn man nicht aufpasst, ihm geht es vom Kreislauf her mies. Er bekommt 3-4 mal täglich Morphium Tabletten gegen die Schmerzen, sagt aber auch die will er nicht nehmen weil dadurch geht es ihn mies, nimmt er sie nicht leidet er unter starken Schmerzen….
dann läuft er plötzlich nachts irgend wo auf dem Dachboden rum weil er ja da irgend welche Tische holen möchte usw
Bedeutet er schleppt schwere Sachen rum
Seit über einem Jahr hat der an ganz schlimmen Tagen Halluzinationen. Einmal hat er uns erzählt da war nachts eine Ziege in seinem Schlafzimmer und die hat sich nun versteckt und wir mussten die suchen damit er Ruhe gibt.
Oder er versucht Streit mit unseren Nachbarn anzufangen weil die angeblich eine Hecke auf unserem Grundstück pflanzen würden, obwohl zwischen meinem Garten und den Nachbarn ein 3 Meter Zaun ist… oder die Nachbarn leuchten angeblich nachts mit Scheinwerfern in sein Zimmer und versuchen ihn zu blenden (bei abgedunkelten Fenstern), dann machen die Nachbarn auf ihrem Grundstück einen „Anti Corona Protest“ mit ganz vielen Leuten und schildern obwohl da nicht mal eine Person ist
Vor ein paar Monaten hat er seine Wohnung unter Wasser gesetzt und dann um 5 Uhr morgens geklopft und gesagt es sei ein Rohr kaputt… dabei hatte er die ganze Nacht Wasser im Bad im Becken laufen und den Abfluss zu gemacht
Oder das er plötzlich um 8 Uhr abends Kaffee trinkt und Toast „Frühstückt“ weil er geschlafen hatte und dachte es wäre schon morgen….
Und im Endeffekt würde das noch viel weiter gehen was es da alles zu erzählen gibt. Von Tabletten die im Kühlschrank liegen wenn man nicht aufpasst das er sie nimmt bis dahin das er ALLES aufheben möchte egal ob kaputte Elektronik oder leere Toast Verpackungen ….
Danke für diesen Einblick. Das muss eine sehr schwere und harte Zeit gewesen sein....
War deine Großmutter in jüngeren Jahren ich sag jetzt mal umgänglicher?