Ab wann sollte ich eine Schülerin fragen ob alles okay bei ihr ist?


27.03.2021, 20:25

Es handelt sich um eine höhere Klasse der Realschule.

15 Antworten

Bin hier eher durch Zufall gelandet, kann aber aus Schülerin- Sicht sagen, dass es hier wirklich drauf ankommt. Wenn die Schülerin halt einfach Wesenwandel hatte, sollte man wirklich vielleicht kurz fragen, aber nicht zu aufdringlich. Und hier offenhalten das wirklich NICHTS weitergegeben wird, was gesagt wird. Da muss man auch aufpassen, das man keinen Vertrauensbruch halt, weil wer auch immer es ist, würde nie wieder mit dir reden. Kann ich dir versichern. Das erste was man lernt (in Einrichtungen) ist niemanden Vertrauen. Man sollte also auch probieren vllt einen Vertrauensaufbau zu erzielen, bitte hier auf passen das es nicht creepy rüberkommt.

Wenn es einfach jemand ist der so ist... schwierige Sache. Entweder man geht auf die Person zu (was wie jemand anderes erwähnt hat, unangenehm für die Person sein kann, da solche falschen Verhaltensinterpretationen öfters passieren und es wirklich einfach nur der Charakter der Person sein kann) oder man lässt es sein. Hier ist die Frage am Ende ob nicht einmal fragen besser ist als gar nicht. Am Ende weiß man nie ob es eine Depression ist oder halt einfach Charakter. Ich würde aus Schülersicht sagen, die einige kennt die Probleme haben lieber hingehen und kurz vergewissern.

Auch sollte man beachten, dass es wichtig ist das die Schüler*in nicht vor anderen gefragt wird. Nicht dieses klassische: "Bleib nach dem Unterricht hier" ding. Als Schülerin würde ich es bevorzugen auf dem Gang abgefangen zu werden mit einer weirden Begründung. So halt Test oder kurz Mitarbeit oder halt sowas. Irgendwas vorschieben was nicht auffällig ist, wenn andere dabei sind.

Weiter kann ich hier sagen das, so Leid es mir tut, hier auch wichtig ist wie du von der Schülerin aufgenommen/wahrgenommen wirst. Ich habe bestimmte Lehrer*innen mit denen ich bei besten Willen niemals über irgendwas, was in die Richtung meiner Probleme gehen würde, reden würde.

Wiederrum kann ich hier auch mich outen, das ich seit langem überlege ob ich nicht zu einem bestimmten Vertrauenslehrer gehe oder nicht. Dabei schätze ich ihn auch auf die eigenen mentale Stabilität ein. Mir kann keiner helfen der mental auch nicht stabil ist. Ich will niemanden mit meinem Zeug unnötig belasten und so bin ich eher vorsichtig.

Bin mir sehr unsicher ob ich zu ihm gehen sollte demnach und ja. Wünsche mir schon so einen Anstoß von Seiten des Lehrers.

Glaube ich gehe aber nicht zu ihm, er wirkt zu instabil.

Aber ja glaube man sieht hier auch Schülerseite ein bisschen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ich kann jetzt nur aus Schülerperspektive sprechen - es kommt bei uns immer auf den Lehrer oder die Lehrerin an. Wir haben eine sehr sonnige Lehrerin, die auch Vertrauenslehrerin ist, die fragt immer wenn sie reinkommt: alles gut bei euch, irgendwelche Probleme?

Und ich weiß auch, dass sie sich u.a. Bei mir immer mal erkundigt, ob es wen gibt, der Probleme hat und ob alle gut klar kommen.

Andere Lehrer/innen wiederum sind da meist sehr zurückhaltend. Viele haben auch nicht oft bei uns, so ist es der Person auch nicht so geläufig. Ich würde mir das treiben etwas ansehen und dann mal auf die Person zugehen, im Zweiergespräch dann versteht sich. (Ungebildete Meinung eines 16-jährigen Schülers;)

LG vom AudiFan

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin einfühlsam und ein Freizeit-Romantiker ;)

Das kommt immer darauf an, wieviel Zeit ich übrig habe. Wenn ich zeitlichen Ressourcen haben, spreche ich Schüler schon an, ob alles in Ordnung ist, Habe ich sie nicht, beobachte ich die Sache und greife ein, wenn der Zustand anhält oder sich verschlechtert,

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich denke Lehrer sollten sich aus dem Privatleben der SchülerInnen raushalten es sei denn sie werden von ihnen selbst deswegen kontaktet. Wenn dich also die Schülerin nicht selber bei dir meldet halt dich da raus!!!!

Als Lehrer muss man alles vermeiden wo man irgendwie was falsch machen könnte und sich daher weitgehend auf die Vermittlung von Fachwissen beschränken. Das ist eine Existenzfrage. Alles mehr kann Probleme mit Schülern selber, Eltern, Verwaltung bedeuten!

Girlnym  13.02.2022, 01:53

Naja manchmal bitten die Schüler darum nicht sonder geben Anzeichen, da es ihnen zu schwer fällt um Hilfe zu fragen und dann ist es aber wichtig die Warnzeichen ernst zu nehmen und sich da einmischen

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HIOCI  13.11.2023, 17:20
@Girlnym

Ja genau, genau darum kämpfe ich gerade 🥺

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Mir hat das mal sehr geholfen. (Bin schülerin)

Von selbst habe ich mich nicht getraut etwas zu sagen und es war sehr gut, dass meine Lehrer so aufmerksam waren.

Ich würde sie Sache 1-2 Wochen beobachten und dann mal vorsichtig nach dem Unterricht nachfragen.

Wenn Verdacht auf etwas bestimmtes besteht (Essstörung, selbstverletzung, Drogenkonsum, suizidgedanken etc) ruhig auch direkt nachfragen.

Viele werden Angst haben, dass es direkt den Eltern gesagt wird, deswegen ist es wichtig, dass das erstmal geklärt ist. (Also absprechen, dass es vertraulich ist)

Sonst wird sich der Schüler hintergangen und unsicher fühlen und sich nicht öffnen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abi Bio/Engl, Notfallsanitäterin i.A