Ab wann lohnt es sich den Elektroboiler auszuschalten?

3 Antworten

"..... frisst" er beim Aufheizen dann die Ersparnisse?"

Mit dem absurden Gedanken scheinst Du Opfer einer woodoo-physikalischen esoterischen Sekte geworden zu sein, die immerzu Energieverschwendung im Namen der Energie-Ersparnis predigt. Diese Leugner des Energie-Erhaltungssatzes erfinden immerzu neue geheimnisvolle "Anschubenergien" zum Aufheizen, die sich jeder Berechnung entziehen. Das sind geheime Energien, die nicht auffindbaren Quellen entspringen und gleich wieder im Nirwana verschwinden. Dabei reichen 4 Jahre elementare Schulbildung locker aus, um den einfachen Sachverhalt zu verstehen. Vorweg das Ergebnis:

Jede Sekunde Heißwasserzubereiung ohne unmittelbare Nutzung ist Energieverschwendung. Es gilt ein ganz schlichtes Zahlenverhältnis:

Jede Stunde Durchheizen kostet allein die zweifache Energiemenge von 1 Stunde Aufheizen.

Und nun für alle, die nicht mit den natürlichen Zahlen auf Kriegsfuß stehen:

Die dem Boiler zugeführte Wärmemenge lässt sich einteilen in die Nutzwärme, die beim Warmwasserzapfen entnommen wird, und die Verlustwärme, die vom aufgeheizten Wasser über die Boilerwandung nutzlos an die Umgebung gestreut wird (per Wärmestrahlung und per Konvektion).

Solange der Boiler eingeschaltet ist, gleicht er alle Wärmeabgaben, also gleichermaßen Nutzwärme wie Verlustwärme, ständig aus bis zur voreingestellten Wunschtemperatur. Unter der Annahme, dass das gezapfte warme Wasser vernünftig genutzt wird, können wir also nur in der Weise sparen, dass wir die Verlustenergie (Verlustwärme) verringern.

Die Verlustwärme ist gleich der Wärmekapazität des Wassers samt Behälter mal Temperaturdifferenz zwischen Wasserbehälter und Umgebung mal Zeitdauer. Doppelte Temperaturdifferenz bedeutet also doppelter Energieverlust in der gleichen Zeit.

In der Aufheizphase von der Außentemperatur bis zur oberen Temperatur (voreingestellte Wunschtemperatur) beträgt die Temperaturdifferenz durchschnittlich ½ der vollen Temperaturdifferenz, die beim Durchheizen gegeben ist. Also muss für eine Zeiteinheit zum Durchheizen die doppelte Energiemenge zugeführt werden wie beim Aufheizen.

Nun nehmen wir einmal an, ein Verbraucher mit einem Stromtarif von 0,33 €/kWh duscht täglich einmal mit einer nützlichen Wasserwärme von 860 Kilokalorien (kcal). Das ist die Energie von 1 Kilowattstunde (kWh) und kostet ihn angenommener Weise 33 Cent, sofern er das Wasser täglich über 1 Stunde nur aufheizt zum Duschen und sofort nutzt. Vernachlässigt sind dabei ggfs. entstehende Wärmeverluste im Warmwasserrohrnetz.

Wenn der Verbraucher nun stattdessen immerzu um die Uhr unnötig den Boiler durchheizt, dann bezahlt er täglich zu diesen 0,33 € noch weitere 23 mal 2 mal 0,33 € = 46 mal 0,33 €. Er zahlt also so zusätzlich die 46-fache Strommenge = 46 kWh zum Preis von 15,18 € pro Tag. Täglich und völlig unnötig!

So funktioniert die Energieverschwendung im Namen der Energie-Ersparnis!


dompfeifer  29.01.2021, 17:40

Korrektur!

Entschuldigung, da oben ist mir in der Eile ein Lapsus unterlaufen. An der Stelle "einmal mit einer nützlichen Wasserwärme von 860 Kilokalorien (kcal)" sollte es heißen "mit einer Verlustwärme von 860 Kilokalorien (kcal)". Es sollten ja nur die Verlustwärmen mit und ohne Durchheizen rechnerisch gegenüber gestellt werden. Die Nutzwärme war ja bereits abgetrennt.

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Das lohnt sich immer. Auch wenn man es nur für 1 Stunde ausschaltet.

Wenn das Wasser ständig auf 45° ist, dann geht auch ständig Wärme durch die Wände des Boilers verloren. Je wärmer das Wasser, desto höher sind auch die Verluste.

Ausschalten wird nicht wirklich viel sparen da er ja wieder aufheizen muss.

Bei ein paar Tagen Pause könnte es sich lohnen.