Ab wann ist man eigentlich hundeerfahren?

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Jetzt mal im Ernst - eigentlich nie!

Habe festgestellt mit jedem Hund, auch wenn man schon viele Hunde hatte und hat, lernt man etwas dazu!

Ob jemand Hundeerfahrung hat, durch Hundehaltung oder ob jemand als hundeerfahren bezeichnet wird sind womöglich zwei verschiedene Paar Schuhe (wie man so sagt).

Mancher hält einige Hunde und erwirbt weniger Hundeerfahrung als jemand der einen Hund hat und sehr grosses Interesse hat alles zu lernen was überhaupt möglich ist um Hunde insgesamt verstehen zu können.

Ein bisschen Kenntnis von der "Hundewelt" ist von Vorteil aber nicht unbedingt erforderlich um mit jederlei Hund eine gute Kommunikation zu haben.

Gehe sogar soweit um zu sagen - manchem Menschen ist "hundeerfahren" sogar irgendwie angeboren. Diese haben eine angeborene Empathie & Einfühlungsvermögen in Hunde (oft andere/alle Tiere) um deren Ausdrucksverhalten zu verstehen und selbst ein Ausdrucksverhalten welches von Hunden sofort als vertrauenserweckend verstanden wird.

Im Lauf der Jahre habe ich auch Funktionäre, z.B. Zuchtrichter kennen gelernt welche zwar "Hundeerfahrung" hatten, im Bezug darauf dass diese Hunde beurteilten aber wenig Ahnung vom Hund!!!

Denk einmal drüber nach!

Bei manchen Menschen genügt es einen Hund zu haben und andere Menschen lernen es auch nicht mit 500 Hunden.... Dazu braucht man zum Beispiel nur an Hunde-Vermehrer, Geldzüchter, usw. zu denken....

YarlungTsangpo  13.03.2012, 00:28

Für das * lein ein Dankeschön.

Möge sich nie jemand der Empathie und Wissensdrang zum Hund besitzt von einem Züchter - welcher jedes Jahr Welpen wohlfeil überall anbietet - erzählen lassen er, der Züchter haette mehr Hundeerfahrung als jener der seinem Hund ein artgerechtes Leben bietet.

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Gute Frage, dafür schonmal ein DH!!

In meinen Augen gibt es Leute, die ich nach einem Jahr schon als hundeerfahren bezeichnen würde und welche, die ihr Leben lang Hunde hatten und immernoch unerfahren sind, weil sie meinen das Beuteln und den Hund in Pipi tunken tolle Erziehungsmaßnahmen sind.

Ich würde sagen, hundeerfahren ist man, wenn man sich rund um das Thema Hund einigermaßen auskennt, Probleme mit dem Hund (artgerecht) lösen kann und sich permanent Infos und Ratschläge holt bzw. diese auch annehmen kann.

Man lernt niemals aus. Es gibt Hundehalter, die "schon immer" Hunde hatten, die Hunde jedoch niemals im Griff haben und zu den schlimmsten, veralteten Erziehungsmethoden greifen, die den Hund noch mehr verunsichern. Das sin meist die unbelehrbaren, die ihren Hund auch niemals anleinen, auch bei fremden Hunden nicht, denen sie begegnen.

Hundeerfahren, da sollte man schon wenigstens 1 Hund gehabt haben, mit ihm in Hundeschulen gegangen sein, ihn von Welpen an erzogen, ggf, Erziehungsfehler wieder abgewöhnen usw.

Einschätzung der Gesundheit incl. artgerechter Ernährung setze ich ebenfalls als Fachwissen vorraus. Die meisten machen sich da keinen Plan, was sie in den Futternapf schütten. Dazu zählen auch Dinge, die für den Hund giftig sind.

Man sollte wissen, wie man sich am besten bei Notfällen verhält, Unfällen oder Magedrehung / schlimme Erkrankungen und diese Symtome möglichst auch erkennen und sofort handeln und Hilfe aufsuchen.

Sich daher auch möglichst neben Tierarzt ein wenig Wissen über Krankheiten und Behandlungen aneignen. Ist nie verkehrt.

Dazu sollte man etwas über Rudelverhalten lernen, den ein Rudel verhält sich zusammen anders als ein einzelner Hund.

Auch, das man nicht ohne Wissen Hunde vermehrt und sich vorher gut und bestens informiert, das man das besser seriösen Züchtern überlassen sollte. Aber wie gesagt, es ist ein ständiger Lernprozess.

bignose  28.05.2011, 18:59

Hallo,

"mit ihm in Hundeschulen gegangen sein, ihn von Welpen an erzogen" nun ja, ich denke, man kann sich Hundeerfahrung auch (oder gerade?) mit Problemhunden aus dem Tierschutz aneignen. Ich sehe mich Lichtjahre davon entfernt, mich als hundeerfahren zu bezeichnen, aber was ich durch unsere kleine Chaotin gelernt habe, die völlig unsozialisiert, hundeanalphabetisch und angst'aggressiv' zu uns kam, möchte ich nicht missen. Auch wenn ich mit latent schlechtem Gewissen durch die Gegend renne, weil andere Hunde so wohlerzogen und super auf Frauchen/Herrchen fixiert sind, sich keinerlei Unarten oder Peinlichkeiten leisten und brav bei Fuß an anderen, wilde Tumulte veranstaltenden Hunden vorbeigehen, während ich riesige Bögen laufe, ständig die Gegend scanne nach potenziellen Gefahren und kaum in der Lage bin, einfach mal so auf einem Hundespaziergang die Gedanken baumeln zu lassen und relaxt vor mich hin zu latschen... ich gestehe, ich würde mir die Erziehung eines Welpen nicht zutrauen - zu groß wären meine Bedenken, Fehler zu machen, die sich im Nachhinein rächen. Gruß, Kerstin

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Monasophie17  28.05.2011, 20:34
@bignose

Bignose, da gebe ich Dir recht, allerdings kenne ich Fälle, da mußte der TH-Hund leider wieder weg, da restlos mit den Problemen, die er machte, überfordert und Nachbarn, die zwar jetzt wieder einen Welpen haben, aber schon einmal einen Retrieverwelpen hatten, der weg mußte, da die Kinder noch zu klein waren und Angst vor ihm bekamen. Auch ich komme ab und an an meine Grenzen, da sich mein Rüde (Zuchtrüde) mit einigen Rüden nicht versteht, kommen fremde Hunde, ist es immer wieder eine kleine Herausforderung, wenn er stocksteif mit Rute pfeilhoch stehenbleibt und der Nackenkamm hochgeht. Das ist ja auch der Grund, warum wir ihn haben, da er sich plötzlich mit einem Nachwuchsrüden in der Zucht nicht mehr verstand, nachdem der erstmals decken durfte. Meiner war nicht dabei, trotzdem hat er es sofort gemerkt beim ersten Treffen danach. Trennung im Haus auf Dauer war keine Lösung. Deswegen frage ich mich manchmal, wie das andere Züchter machen bei Rüdenrivalität im Rudel. Solche Probleme werden immer totgeschwiegen, leider. Meiner ist dominant, aber im Haus der liebste, anschmiegsamste Hund mit einem sehr ruhigen, wesenstarken Wesen und bellt niemals. Nur einige Rüden gehen nicht, da half bisher auch keine Hundeschule. Und manche Großrassenwelpen, die zu aufdringlich sind, die mag er auch nicht alle. Die 1. Prüfung bekam ich nach 1 Woche, nachdem er bei uns einzog. Er wurde hinterrücks von einem Husky in den Nacken gepackt, geschüttelt und im hohen Bogen geworfen. Meine Angst fremden Hunden gegenüber war echt heftig. Das merkte mein Kleiner und wurde zum Angstkläffer bei fremden Hunden. Das haben wir nach über 8 Monate intensiven Training in der Hundeschule wieder zu 95 % im Griff. D.h. ICH habe mich soweit wieder im Griff und keine Angst, dass er nochmal gebissen wird. Das überträgt sich alles auf ihn, wirklich alles, das ist oft ein Phänomen für mich. Bei seiner Erziehung draußen ist es oft sehr schwer, seine Aufmerksamkeit mit Blickkontakt zu bekommen. Da muß ich schon mit fester, gehobenen Befehlsstimme ran...lach

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YarlungTsangpo  30.05.2011, 00:54
@Monasophie17

Never ever live up

So ist es. Nie lernt man aus - zum Glück, sonst wäre ja Hundehaltung auch irgendwann langweilig. Wenn ich bisher einen Hund aus zweiter, dritter Hand übernommen habe so ist jeder einzelne "Fall" immer wieder anders. Jeder Hund ist ein Individuum - so wie Du oder ich.... Aber jeder Hund hat ein Recht auf Glück im Leben auch so wie Du und ich. Aufgeben ist nicht - bei keinem den ich je hatte und habe.

Hinsetzen, nachdenken, analysieren und immer wieder einmal in Hundebüchern wühlen. Beobachten ist alles. Zur Hilfe nehme ich oft eine Kamera weil auch unsere Augen nicht alles "mit dem Kopf" sehen können.

Und von wegen Hundeerfahrung. Bei jedem Welpen den man aufzieht und erzieht läuft auch immer etwas so, dass man es Jahre danach dann eigentlich doch anders gemacht hätte.

Hundeerfahrene Menschen lernen niemals aus und sind offen für jeden Hund, egal welche Aufgabe er stellen sollte.

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Für die einen ist das bereits, weil sie als Kind immer "Lassie" geguckt haben, für die anderen ist das erst, wenn sie als internationale Richter Hunde bewerten....

Ich würde sagen, es liegt so ziemlich in der Mitte --- und man kann NIE genug über Hunde lernen und sollte sich schamlos alles genau erklären lassen !

hallo, also erstmal: tolle frage!

das ist natürlich zum teil ansichtssache. ich würde sagen, man ist hundeerfahren, wenn man die hundeerziehung bewältigen kann, sowie alltägliche situationen mit dem hund, z.b. granne in der pfote, zecke, tierarztbesuch. man sollte situationen einschätzen müssen, z.b. ob eine zecke in einer position ist, wo man sie selber rausholen kann, oder ob man zum TA sollte, ob das erbrechen des hundes eine krankheit bedeutet, oder nur von wildem rumlaufen nach dem essen kommt. zur hundeerfahrung gehören aber auch z.b. marktkenntnisse- welche marke ist gut, welches futter ermöglicht die am besten ausgewogene ernährung, welches spielzeug wird mein hund nicht in 12 sekunden zerstört haben. außerdem wird sich ein mensch, der mit hunden erfahrung hat, immer weiterbilden wollen, weil dir eigentlich bei jeder erfahrung klar wird, dass du nicht genug weißt, aber ich glaube so fühlen sich ab und zu auch tierärzte.

liebe grüße, olivia

taigafee  28.05.2011, 17:06

stimmt! an den tierpflegerischen aspekt hab ich gar nicht gedacht :-)

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