10 Ampere Schraubautomat gegen 16 Ampere tauschen?

5 Antworten

Ob die Möglichkeit auf Erhöhung besteht, muss ein Elektriker prüfen. Ob das geht, hängt davon ab, wie die Leitungen beschaffen sind, wie lang die sind und wie die verlegt sind.

Probiere doch mal statt Schraubautomat eine normale 10A-Schmelzpatrone.

Die reagieren etwas weniger auf hohe Anlaufströme.

Hand aufs Herz: Wo so ein Schraubautomat ist, ist auch ein Problem, oder? ;)

Denn so ein Schraubautomat ist deutlich teurer ist als die Handvoll Schmelzsicherungen, die man bei funktionierender und den Anforderungen entsprechender Elektrik mit dem Dingen jemals einsparen würde, solange es existiert und fehlerfrei funktioniert.

Vielleicht mal generell über Modernisierung der Elektrik nachdenken.

Allgemein können diese Schraubautomaten unsicher und unzuverlässig sein, da sie eine etwas andere Auslösekennkinie haben als die Schmelzsicherungen, die für den Stromkreis vorgesehen sind. Du solltest solche generell nicht verwenden.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.

Du solltest das nicht tun und normalerweise geht das auch gar nicht. In der Fassung für die Sicherung ist ein Passring, der verhindert, dass eine größere Sicherung eingeschraubt wird.

Sicher kann man das dennoch irgendwie manipulieren. Du riskierst damit einen Brand.

Je nachdem, was es für eine Kreissäge ist, hätte ich aber eine bessere Idee für Dich. Die Säge wird kaum über 10A Nennstrom ziehen. Sie wirft die Sicherung, weil der Anlaufstrom so groß ist. Das ist normal bei diesen Motoren, läßt sich aber beheben. Es gibt Sanftanlaufmodule speziell für Tischkreissägen. damit braucht das Sägeblatt 2-3 Sekunden, um auf Touren zu kommen, aber die Anlaufstromspitze ist weg. Und Deine Sicherung bleibt drin.

DWT Sanftanlaufmodul Sanftanlauf 230 Volt. : Amazon.de: Baumarkt

Den habe ich bei mir auch verbaut, in einer Scheppach HS105.

Zuerst muss geprüft werden ob die Verdrahtung auch mehr als 10A aushält. Es hat ja einen Grund, warum da so "kleine" Sicherungen verwendet wurden.

Es ist üblich, dass Aluleitungen die während und nach dem Krieg durch den Kupfermangel (die brauchten ja massig Messing zum schießen) verwendet wurden und die schaffen nur etwa die Hälfte einer gleich dicken Kupferleitung.

Machst Du eine 16A Sicherung da rein, kann es mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Brand kommen und die Sicherung wird bei einem Kurzschluss viel später auslösen was dann auch eine Menge an Schaden verursachen kann.

Da Alu sehr schnell vergammelt (Habe auch Aluleitungen im Haus gehabt), sind die 10A sicher schon viel zu viel für die alten Leitungen um das sicher betreiben zu können.

Da solltest Du also in den sauren Apfel beißen und die leitungen gegen Kupfer mit passendem Automaten tauschen lassen.

Ggf direkt eine starke 5-polige Leitung ziehen lassen für Drehstrom. Dann kannst Du auch Drehstrom Werkzeuge benutzen oder später irgendwann ein Elektroauto laden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
spelman  12.03.2024, 19:00

Alu-Leitungen wurden in der DDR die ganze Zeit verlegt, nicht nur nach dem Krieg.

0
Commodore64  12.03.2024, 19:37
@spelman

Ja, bis in die 1970er auch in W-Deutschland. Einfach weil es billiger war. Während des Krieges war Kupfer für Privat verboten und bis einige Jahre nach dem Krieg absolut "unbezahlbar".

Aber auch als Kupfer bezahlbar war wurde bis in die 1970er Alu immer noch als billigere Alternative verlegt. Besonders in Kellerräumen und bei Drehstromanschlüssen. In den späten 1970ern wurde das dann verboten, zusammen mit einigen anderen Dingen wie den Perilex Dosen.

Ich weiß, dass in der DDR Perilex nie verboten wurde und kann mir vorstellen, dass da Aluleitungen ebenfalls "bis zum Schluß" verwendet wurden.

0
spelman  12.03.2024, 21:16
@Commodore64

Ich mußte mal schnell googeln, was Perilex ist. Das habe ich so nie gesehen. Aus "alten Zeiten" kenne ich nur die ovalen Kragenstecker. Aber ich hab mich damals zugegebenermaßen nicht so für Drehstrom interessiert. Das war mehr so meine Radio- und Verstärker-Bastelzeit.

0
Commodore64  12.03.2024, 21:21
@spelman

Damals war Perilex für Drehstrom Werkzeuge, sehr starke E-Heizungen usw. im Gebrauch. Das ist viel Angenehmer als CEE, eigentlich genau so bequem wie Schuko.

Da es bei herausrutschenden Stecker und vor allem schräges ziehen am Kabel schnell zu Erdungsproblemen kommt und der Neutralleiter oft als erstes den Kontakt verliert hat man das dann in der BRD verboten. Ausnahme sind Großküchen, da sind die Dinger bis heute noch erlaubt. Warum ein Koch an Stromschlag sterben darf und ein Schreiner nicht kann ich bis heute nicht nachvollziehen.

1

Dass darfst du nicht machen weil sonst der leitungsqueerschnitt danach nicht mehr stimmen könnte

Hallo

Den 16A-Automaten bringst du bei einer 10A-Passschraube nicht rein.

Es kommt auf die Leitung an ob man eine größere Passschraube reindrehen kann.

Gruß HobbyTfz