Wieso ist die Polizei gegen die Legalisierung von Cannabis?
Klar, es könnte ja sein dass man statt harmlosen Kiffern dann auch echte Kriminelle jagen müsste, aber gibt es außerdem noch Argumente?
1 Antwort
Hallo,
„die Polizei“ ist erstmal ein Terminus, den ich so nicht einfach stehen lassen kann. „Die Polizei“ besteht aus einzelnen Polizisten, von denen jeder eine eigene Meinung hat… ich z.B. bin schon seit Jahren für eine Legalisierung. Was die übrigen tausenden Kollegen zu dem Thema sagen, weiß ich nicht.
Die Gewerkschaften sind aktuell größtenteils dagegen, weil sie nicht erwarten, dass der Schwarzmarkt so weit ausgemerzt wird, dass es effektiv weniger Arbeit bzgl. illegalem Betäubungsmittelhandels geben wird. Gleichzeitig wird befürchtet, dass die komplette Kontrolle vom Anbau des dann erlaubten Cannabis, über Herstellung von Konsumeinheiten, Transport und Vertrieb in den angedachten lizensierten Fachgeschäften die Arbeit für die Polizei explodierten lässt.
Dazu gibt’s einen guten Podcast der Tagesschau. Im letzten Drittel kommen auch Vertreter der Polizei zu Wort:
https://www.tagesschau.de/multimedia/podcasts/malangenommen-cannabis-103.html
Auf die Provokation gehe ich jetzt trotzdem Mal ein: Was unterscheidet den „harmlosen Kiffer“ vom „echten Kriminellen“? Beide begehen Straftaten. Bestimmst plötzlich DU, welche Straftat „harmlos“ ist und welche eine „echte“ ist? Oder sollten wir das lieber dem Gesetzgeber bzw. dann den Richtern überlassen?
Richtige kriminelle begehen meistens Verbrechen und nicht 'bloß' Straftaten
Ich denke harmlos ist genau der Punkt: wer niemandem schadet ist nicht kriminell. Meine Meinung.
Seh ich anders ;-) Wer sich selbst schadet, ggf. in eine Psychiatrie, in die Notaufnahme etc muss, arbeitsunfähig wird, schadet der gesamten Gesellschaft, die ihn durchfinanzieren muss - nur weil er konsumieren wollte. Aber nachdem alles was ich gerade aufgeführt habe auch für Alkoholkonsumenten zählt, ist das Verbot von Cannabis in meinen Augen halt einfach inkonsequent...
das ist ein schwieriges Thema. Soll dann Ski fahren oder Motorsport Verboten werden weil man Evtl in die Unfallklinik muss Und arbeitsunfähig wird ? Das mit dem Alkohol finde ich auch inkonsequent. Durch Alk passiert viel mehr Soweit iCh weiß u a häusliche Gewalt
Richtig, meine Meinung.
Alk hat in meinem dienstlichen Leben zu wesentlich mehr Problemen geführt als Cannabis.
Ich wollte nur auf die Aussage "Cannabis tut ja keinem was" eingehen :-)
Mir wäre neu, dass Cannabis zu nennenswerten Fällen führt. Verglichen mit Alkohol sind es nur geringe Beeinträchtigungen und das bei einer ordentlichen Dosis ist. Dazu noch das Gewaltpotenzial bei vielen unter Alkoholeinfluss...
Deine Erfahrung bestätigt das ja. Man muss bedenken, dass man viele Dinge missbrauchen kann. Ein Küchenmesser ist an sich ein nützlicher und im Alltag nicht fragwürdiger Gegenstand - das ändert sich halt, wenn es als Waffe missbraucht wird. Hat deswegen jemand Mal darüber nachgedacht Küchenmesser unter das Waffengesetz zu stellen? Nicht wirklich.
Über Cannabis rauchen ne Überdosis zu bekommen ist fast unmöglich - während beim Alkohol sehr leicht. Und auch sonst hat es kaum Auswirkungen. Guckt man sich so an was es an Medikamenten und Nahrungsmitteln frei verkäuflich gibt...
In dem Sinne würd ich durchaus sagen: Cannabis tut keinem was.
Was den Straßenverkehr betrifft: da sollte es natürlich Grenzwerte geben, ähnlich wie beim Alkohol (Stichwort: Verkehrsuntüchtigkeit)
Und gucke ich mir an, wie hart manche für ein paar Gramm Eigenbedarf verurteilt worden sind und wie oft Körperverletzung aus niederen Beweggründen einfach so eingestellt wird, da frag ich mich schon, wo ist die Verhältnismäßigkeit?
Ich verweise gern noch mal auf den neutralen Podcast:
https://www.tagesschau.de/multimedia/podcasts/malangenommen-cannabis-103.html
Da werden durchaus auch negative Auswirkungen von Cannabis dargestellt.
Es redet ja auch keiner (hoffentlich) von dem verantwortungsvollen Konsumenten. Es geht ja um die, die sich damit komplett zuballern, Beschaffungskriminalität begehen, trotzdem Auto fahren, dem Sozialamt auf der Kass liegen etc.
Nochmal: Ich bin für eine Legalisierung. Ich halte Alkohol für schlimmer. Ich bin davon überzeugt, dass Cannabis eben NICHT nur harmlos ist.
Ich bin davon überzeugt, dass Cannabis eben NICHT nur harmlos ist.
Das trifft halt bei vielen Themen zu. Egal ob man Werkzeuge, Medikamente oder so st was zweckentfremdet oder mussbraucht... Gänzlich verhindern kann man es nicht. Wobei die Aufklärung zwar besser wurde, dennoch intensiviert werden sollte - meiner Meinung nach.
Es geht ja um die, die sich damit komplett zuballern, Beschaffungskriminalität begehen, trotzdem Auto fahren, dem Sozialamt auf der Kass liegen etc.
Die gibt es ja immer - wobei ich das dann nicht als Ursache beim Cannabis sehe, sondern psychische und gesellschaftliche Probleme die Ursache sind. Diese Menschen brauchen dringend Unterstützung und eine Therapie
Das trifft halt bei vielen Themen zu. Egal ob man Werkzeuge, Medikamente oder so st was zweckentfremdet oder mussbraucht... Gänzlich verhindern kann man es nicht.
Exakt. Deswegen will ich es ja auch nicht verbieten :D
Aber ich wehre mich gegen die Darstellung, dass Cannabis ein Gänseblümchen ist...
Danke für deine Antwort
nein, ich bestimme leider nicht was legal und illegal ist, aber mich ärgert die Unverhältnismäßigkeit.
Es kann meiner Meinung nach nicht sein dass ein pädophiler Straftäter (siehe Metzelder) Bewährung bekommt, während der normal arbeitende, sonst nie straftätig gewordene Nachbar wegen Cannabis jahrelang in den Bau wandert.