Wie steht ihr zur Cannabis Legalisierung?

Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen

Ich bin dafür! 68%
Ich bin dagegen! 18%
Ist mir egal 15%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich bin dafür!

Natürlich freue ich mich darüber, dass es in der Drogenpolitik endlich mal vorwärts geht, ich hatte schon nicht mehr geglaubt dass ich das noch erlebe.

Seit 32 Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema, seit ich 1992 im Politikunterricht mein erstes Referat zur Legalisierung von Cannabis hielt.

Dann 1998 haben schon alle gedacht jetzt käme die Legalisierung - stattdessen kam auch noch das Verbot von Saatgut, das bis dahin legal war.

Das jetzt beschlossene Gesetz hat Mängel: Das wichtigste Element fehlt: Die Shops. Ebenso staatlich lizensierter Anbau für diese Shops. Den Schwarzmarkt eindämmen und Jugendschutz verwirklichen wird man nicht ohne Shops erreichen.

Das beste Element ist der bald erlaubte private Anbau. Das wird meine Entscheidung sein, denn auch wenn die Mengen in den CSCs sehr hoch sind, ist die Limitierung des THC-Gehaltes in den Anbauvereinen sehr unattraktiv. Ich möchte Cannabis mit 15-20% THC und nicht mit 10-12%.

Generell war der Freitag trotzdem ein Tag zum Jubeln, auch wenn ich persönlich für eine komplette Kehrtwende in der Drogenpolitik bin - und zwar nicht nur bezüglich Cannabis.

Der seit 1971 geführte und von Präsident Nixon ausgerufene "Krieg gegen die Drogen" ist krachend gescheitert. Drogen aller Art sind heute leichter und billiger verfügbar denn je.

Es steht sozusagen: Drogen 1 / Staat 0.

In jedem anderen Politikfeld hätte man längst umgedacht, wenn eine Strategie so erfolglos ist. Aber in der Drogenpolitik durften lange die Blinden von der Farbe reden und sie war ideologiegetrieben und irrational.

Als Blogger und Aktivist habe ich mich schon vor 10 Jahren für eine unideologische und vernunftbasierte Drogenpolitik eingesetzt. Und diese bedeutet für mich: Entkriminalisieren, Legalisieren, Regulieren.

Was Deutschland zusätzlich zur Cannabis-Legalisierung bräuchte wäre auch eine Entkriminalisierung von kleinen Mengen harter Drogen wie in Portugal und Tschechien. Das haben die seit Jahren und da ist das Abendland auch nicht untergegangen.

Rauscherfahrungen gehören zum Menschen seitdem es menschliche Kultur gibt. Eine abstinente Gesellschaft hat es nie gegeben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Blogger zur Drogenpolitik, ehemals Co-Admin im LdT
Ich bin dafür!

Ich persönlich halte prohibitionistische Drogenpolitik generell für unverhältnismäßig. Außerdem halte ich sie für teuer, wirkungslos und inkonsequent. Einerseits ist der Konsum nicht verboten, weil anerkannt wird, dass mündige Menschen Dinge tun dürfen, auch wenn diese mit gewissen Risiken einhergehen. Andererseits wird aber jede zum erlaubten Konsum führende Handlung unter Strafe gestellt (vgl. "konsumnahe Delikte"). Das ist für meinen Geschmack etwas zu paradox und einem Rechtsstaat unwürdig.

Unter der Prohibition werden aber nicht nur mündige Bürger in ihrer allgemeinen Handlungsfreiheit eingeschränkt, sondern auch gesunde und anständige Menschen kriminalisiert und pathologisiert. Gleichzeitig leiden Menschen mit problematischem bis krankhaftem Konsum unnötig, weil sie Angst vor Repressionen haben müssen. Es kommt auch eher zu Leid, da der Konsum aufgrund von schwankenden Wirkstoffkonzentrationen, Ersatzwirkstoffen und Streckmitteln schädlicher ist, als er sein müsste und unter dem Verbots-Pradigma nicht ehrlich über die Subtanz aufgeklärt wird. Währenddessen verdienen organisierte Kriminelle massiv daran, worüber weitere kriminelle Aktivitäten finanziert werden.

Dass man auf legale Drogen Steuern erheben kann, dass legaler Handel legale Arbeitsplätze schafft und dass man die vielen Ressourcen, die zur Belangung der unter der Prohibition kriminalisierten Konsumenten aufzuwenden sind, anderweitig einsetzen könnte, wäre da meines Erachtens nur ein netter Nebeneffekt.

Vielleicht interessant, falls es dir konkret um die Teil-Legalisierung von privatem Besitz und Anbau gehen soll: Meinung des Tages: Wie bewertet Ihr die Teil-Legalisierung von Cannabis?, https://www.gutefrage.net/frage/bundestag-cannabis-legalisierung#answer-535485663

Gängige Gegenargumente findet man hier: Legalisierung von Drogen > Argumente der Gegnerhttps://de.wikipedia.org/wiki/Legalisierung_von_Drogen#Argumente_der_Gegner

Woher ich das weiß:Hobby – Interessierter Laie ✅ Kein Fachmann, kein Arzt ❌
Ich bin dafür!

Also von einer generellen Legalisierung kann gar nicht die Rede sein. Im Grunde wird nur der Eigenanbau legalisiert und die Weitergabe an andere bleibt verboten. Das wird den Schwarzmarkt natürlich nicht im geringsten beeinträchtigen. Wenn man wirklich nur sauberes natürliches Cannabis im Umlauf haben will, so muss der Staat die Kontrolle über die Produktion und Verkauf haben. Wenn aber der Verkauf faktisch nicht stattfindet, dann wird weiter jeder Dreck auf dem Schwarzmarkt gekauft.

Eine echte Legalisierung wäre zu begrüßen, damit der Staat die Kontrolle darüber bekommt, dass nur natürliches Cannabis mit einem ausgewogenen Verhältnis von THC und CBD auf den Markt kommt.

Ich bin dafür!

ich bin für die Legalisierung von Cannabis.

ich kiffe zwar selbst überhaupt nicht, aber meiner Meinung nach soll Jeder/Jede privat machen dürfen, was er/sie will. Stichwort Eigenverantwortung.

Westercelle605  01.04.2024, 11:54

Cannabis-Konsum ist öffentlich nur teilweise erlaubt.

verboten ist Cannabis rauchen weiterhin im Umkreis von Schulen, Kindergärten, Kitas, Spielplätzen, Spielstraßen, Sportvereinen und Cannabis Social Clubs.

Die Bubatzkarte (OpenStreetMap) gibt einen Überblick für ganz Deutschland (Rote Zonen = Cannabis-Verbot) Bubatzkarte.de https://bubatzkarte.de/

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Ich bin dafür!

Wird auch Zeit, dass es in der Schweiz legal wird 💪🏼

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 420 🤙🏼🌱