schwangere Frauen und Alkohol?

3 Antworten

Es gibt kein Verbot von und demnach auch keine Strafen bei Konsum von Nikotin, Alkohol oder anderen Drogen in der Schwangerschaft und das ist auch richtig so.

Wie soll auch z.B. bei Nikotin nachgewiesen werden, dass nicht eine Plazentainsuffizienz oder Erkrankungen der Mutter oder Passivrauchen die Ursache für körperliche und geistige Entwicklungseinschränkungen ist?

https://www.gutefrage.net/frage/kettenrauchen-und-schwanger#answer-428532907

Alkohol sollte in der Schwangerschaft überhaupt nicht zu sich genommen werden, da er die Hauptursache für Fehlbildungen ist.

Es gibt aber keine Grenzwerte, wie viel Alkoholgenuss während der Schwangerschaft bedenkenlos ist. Nur ein Glas mit einem alkoholischen Getränk kann dazu führen, dass das Baby körperlich und geistig stark geschädigt wird und es zu Fehlbildungen kommt.

Genau so kann es aber auch sein, dass eine Schwangere regelmäßig trinkt und das Kind nicht unter Beeinträchtigungen leidet.

Unter anderem deshalb gibt und sollte es kein Verbot von und demnach auch keine Strafen bei Konsum von Alkohol, Nikotin oder anderen Drogen in der Schwangerschaft geben.

Wer und vor allem wie sollte auch ein Verbot durchgesetzt, kontrolliert und bestraft werden?

Was ist mit Frauen, die ohne Wissen um die Schwangerschaft z.B. Alkohol getrunken haben?

Wo zieht man eine Grenze; Alkoholsucht, Komasaufen oder Weinbrandbohne?

Was ist mit verstecktem Alkohol, wo es nicht so eindeutig ist wie bei Rumkugeln oder Weinsauerkraut, z.B. in Gewürzsaucen, Stärkungsmitteln, Apfelessig, Zwiebelsuppe, Alkoholfreiem Bier, Hustensaft oder -tropfen, Konfitüre, Schokolade, Torten oder Kuchen?

Die Konsequenzen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft sind in Deutschland noch nicht ausreichend bekannt und oft genug hört man (auch aus dem Umfeld): "Ein Glas schadet doch nicht - du kannst zumindest an Silvester, Geburtstag, Familienfeier.... anstoßen."

Um die Öffentlichkeit für die Risiken zu sensibilisieren und eine nachhaltige Verhaltensänderung zu erzielen, ist z.B. die Aufklärungskampagne „Mein Kind will keinen Alkohol“ sinnvoll.

Eine suchtkranke Schwangere braucht Hilfe und Unterstützung, nicht aber eine Strafe.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Paguangare  25.06.2023, 08:21

Dennoch finde ich es bedauerlich, dass nicht gegen eine eindeutige Kindeswohlgefährdung durch bewussten, exzessiven Alkoholkonsum der Schwangeren vorgegangen werden kann.

Schließlich darf man geborene Kinder auch nicht vergiften. Warum ist das dann bei ungeborenen Kindern erlaubt?

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isebise50  25.06.2023, 09:27
@Paguangare

Gegen Schädigungen durch die Schwangere ist der Nasciturus nur stark eingeschränkt geschützt. Insbesondere sind die Körperverletzungsdelikte (§§ 223 ff. StGB) auf Ungeborene nicht anwendbar.

Gerichtliche Schutzmaßnahmen nach § 1666 BGB sind nach der herrschenden Meinung zwar zulässig, praktisch aber kaum zum Schutz des Nasciturus geeignet.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nasciturus_(Deutschland)#:~:text=Das%20Kind%20wird%20rechtlich%20so,deliktsrechtlichen%20Schutz%20vor%20vorgeburtlichen%20Sch%C3%A4digungen.

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Skywalker17  05.03.2024, 19:09
@Paguangare

Stell dir vor, du bist schwanger und jeder kann dich anzeigen wenn er meint, du würdest Alkohol zu dir nehmen?

Das würde Willkür Tür und Tor öffnen.

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cylin1892  30.07.2023, 02:35

Das klingt so Deutsch, das muss stimmen. Es ist also nicht erlaubt ein Kind ab dem dritten Schwangerschaftsmonat anzutreiben weil das wäre Mord aber! es ist völlig legal absichtliches fas bei einem Kind herbeizuführen in der Hoffnung auf Pflegegeld 👍

Hast du vlt auch einen Tipp was man machen kann, wenn man so einen Verdacht hat?

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cylin1892  30.07.2023, 03:39

Gut finde ich persönlich ja auch, dass Cannabis für einen gesunden, erwachsenen, nicht schwangeren Menschen verboten ist aber Alkohol für Schwangere ist voll okay...

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Da liegst du leider falsch. Solange nicht eindeutig nachweisbar ist, dass die Frau ihr ungeborenes Kind töten will, liegt keinerlei Straftat vor und die Polizei kann überhaupt nichts machen.

Und ja, das ist selbstverständlich erlaubt. Auch schwangere Frauen dürfen sich täglich eine Flasche Wodka hinter die Binde kippen.


Blexis 
Fragesteller
 25.06.2023, 06:49

Das ist echt unglaublich.. Das arme Kind.. kann ich dem nicht ir-gend-wie helfen?

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cylin1892  30.07.2023, 03:40
@WeHaveTheAnswer

In dem wir als Gesellschaft funktionieren um das Leben derer, die auf uns angewiesen sind zu schützen...

Just kidding, scheiß auf Kinder, die gehen nicht arbeiten

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geheim007b  25.06.2023, 06:59

strafrechtlich nein, aber man sollte das Jugendamt für präventive Gespräche und eine genaue beobachtung informieren. Im falle von körperlichen Konsequenzen sehe ich fahrlässige körperverletzung/tötung als option an.

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WeHaveTheAnswer  25.06.2023, 07:01
@geheim007b

Solange keine Tötungsabsicht nachweisbar ist, funktioniert das alles nicht. Selbst wenn das Kind später durch den Alkoholkonsum in der Schwangerschaft körperliche oder geistige Schäden davontragen sollte, wird es sehr schwer, da irgendwelche rechtlichen Schritte zu unternehmen. Während der Schwangerschaft ist das natürlich gänzlich unmöglich.

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geheim007b  25.06.2023, 07:01
@geheim007b

gerade nochmal geschaut... körperverletzung fällt raus da an personen gebunden, und person wird man erst ab geburt. fahrlässige tötung gilt allerdings für menschen, das gilt auch schon wärend der schwangerschaft

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geheim007b  25.06.2023, 07:03
@WeHaveTheAnswer

bei fahrlässiger tötung ist kein Vorsatz nötig, sondern das billigend in kauf nehmend. Regelmäßig mit Vodka sturz besoffen sein in der Schwangerschaft würde das IMHO eindeutig erfüllen.

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geheim007b  25.06.2023, 07:06
@WeHaveTheAnswer

hatte ich so geschrieben. keine fahrlässige körperverletzung da diese nur an Personen begangen werden kann. Fahrlässige tötungen sind aber bei Menschen möglich. Zur Person wird am ab Geburt, Mensch ist man ab der zeugung. Wobei man da im StGB bei der köperverletzung IMHO Person mit Mensch ersetzen sollte um solche fälle mit einzuschliesen.

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WeHaveTheAnswer  25.06.2023, 07:08
@geheim007b

Solange das Kind lebt, liegt keine Tötung vor und eine "versuchte fahrlässige Tötung" ist per Definition ja unmöglich.

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geheim007b  25.06.2023, 07:13
@WeHaveTheAnswer

ja. Körperverletzung bleibt straflos da an nicht geborenen Menschen nicht illegal, im falle des todes greift aber §222 StGB.

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WeHaveTheAnswer  25.06.2023, 07:15
@geheim007b

Wie gesagt, solange das Kind lebt, liegt keinerlei Tötungsdelikt vor und das ist ja der Kern der Frage:

Ob man einer schwangeren Frau das Trinken von Alkohol verbieten kann. Nein, das ist nicht möglich, solange nicht nachweislich versucht wird, das Kind zu töten.

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geheim007b  25.06.2023, 07:19
@WeHaveTheAnswer

wir reden doch vom selben :). Das war als Ergänzung gedacht dass es dennoch strafrechtliche Konsequenzen haben kann wenn was passiert. Hätte am anfang nur gedacht dass es auch für eine Körperverletzung gilt bis ich nochmal geschaut habe ob Mensch oder Person im gesetzestext steht.

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Das schon krass, wenn das wirklich stimmt.

Per Gesetzt verboten ist der Alkoholgenuss in der Schwangeschaft leider nicht. Gesund ist das auf keinen Fall.

Leider kann die Polizei da nichts machen, da Kindeswohlgefährdung nur dann gegeben ist, wenn das Kind geboren ist. Solang es sich im Mutterleib befindet, kann sie machen was sie will. Außer es besteht der Verdacht, das sie wissentlich das Kind töten will, und das kann man ganz schlecht nachweisen.

Man kann zwar Meldungen beim Jugendamt machen, auch anonym , aber dafür würde ich erstmal sicher gehen, ob sie wirkich schwanger ist und nicht einfach nur aufgedunsen.