Kochen/Backen mit Alkohol für Kinder. Was haltet ihr davon?

24 Antworten

Leider steckt Alkohol auch in „normalen“ Lebensmitteln

Hätten Sie gedacht, dass in Fruchtsaft oder Brot Alkohol steckt? Er wird diesen Nahrungsmitteln nicht zugesetzt, sondern entsteht durch Gärung im Verlauf des Reife- bzw. Herstellungsprozesses. Die enthaltenen Mengen sind meist gering und daher für eine gesunde Kinderernährung unbedenklich. Natürlicher Alkoholgehalt in Lebensmitteln

Lebensmittel

Alkoholgehalt

Weinsauerkraut

bis 2 % (!)

Malzbier

0,3 bis 1 %

reife Banane (10 Tage nach dem Kauf)

0,6 %

Sauerkraut

0,5 %

Kefir

0,5 %

Traubensaft

0,4 %

Roggenbrot

0,3 %

Apfelsaft

0,2 %

Weißbrot

0,1 bis 0,2 %

1 % entspricht 1 g Alkohol auf 100 ml bzw. 100 g So orientieren Sie sich auf dem Etikett

Natürlich gibt es auch eine ganze Reihe von (Fertig-)Produkten, die Alkohol enthalten können.

Hierzu gehören z. B.

* Schwarzwälder Kirschtorte und Dresdner Stollen,
* Süßigkeiten (siehe unten),
* Tiramisu,
* Cocktailsoßen,
* manche Eissorten (z. B. Malaga) und Konfitüren sowie
* Fertigprodukte wie Suppen oder Soßen in der Dose oder im Glas, die mit Alkohol (etwa Wein, Sherry, Rum, Kirschwasser) verfeinert wurden.

Wichtig für eine gesunde Kinderernährung

Alkohol im Essen wird meist als Ethylalkohol/Äthylalkohol oder Ethanol/Äthanol deklariert. Er wird nur dann in der Zutatenliste aufgeführt, wenn er als Zutat eingesetzt wird oder der Konservierung dient. Wird er jedoch als Lösungsmittel für Aromen und Fruchtauszüge verwendet, muss er nicht deklariert werden. Der Alkoholgehalt muss nicht ausgewiesen werden

* bei Schokoladenprodukten,
* bei losen Lebensmitteln (etwa beim Bäcker oder in der Eisdiele) und bei Speisen im Restaurant oder
* wenn er in den Lebensmitteln entsteht (etwa in Fruchtsaft, Kefir, Weinessig oder Sauerkraut).

In Getränken muss der Alkoholgehalt erst ab 1,2 % angegeben werden. Selbst alkoholfrei genannte Getränke dürfen 0,5 % Alkohol enthalten! Süße „Prozente“

Besonders problematisch ist der Alkoholgehalt in Süßigkeiten (siehe Tabelle 2). Er zwar meist gering, aber hier kann man die „Prozente“ (ab 0,2 bis 0,5 % Alkoholgehalt) riechen und schmecken! Und Süßigkeiten werden bekanntlich besonders gerne von Kindern gegessen. Da besteht durchaus die Gefahr, dass sich Ihr Kind an den Alkohol gewöhnt, da es ihn mit etwas Süßem und Angenehmem verbindet. Alkoholgehalt in Süßigkeiten

Entwarnung hier steckt kein Alkohol drin!

Kinder Happy Hippo Snack (Ferrero), Twix Knusperkeks, Hanuta Haselnuss-Schnitte, KitKat (Nestlé), Knoppers Milch- Haselnuss-Schnitte, Nesquick-Snack (Nestlé), Bärensnack (Nestlé),Milchschnitte (Ferrero), Kinder Pingui (Ferrero), Kinder Maxi King (Ferrero), Kindersüßigkeiten und Fruchtschnitten aus dem Reformhaus (z. B. von Allos oder Lubs)

Vorsicht, hier kann eventuell Alkohol enthalten sein!

Cremeschnitten,Marzipan, Trüffel, Pralinen, gefüllte Schokoladenartikel (Ostereier,Weihnachtsartikel), Traubenschokolade, Weingummi

Achtung, hier ist Alkohol drin!

Rum-Trauben-Nuss-Schokolade (0,36 %), Rumkugeln,Weinbrandbohnen, Likörpralinen, YES-Törtchen (0,25 %),Milka Tender (je nach Sorte 0,27 bis 0,48 %), Baumkuchenkonfekt So schützen Sie Ihr Kind vor Alkohol im Essen:

Wenn Sie vermeiden wollen, dass Ihr Kind unwissentlich „Hochprozentiges“ verspeist, sollten Sie Folgendes beachten:

* Studieren Sie die Zutatenliste ganz genau.
* Vor allem saftige Schnitten, Rouladen und kuchenähnliche Snacks enthalten Alkohol. Sie können sich aber auf Ihre Nase verlassen. Tipp: Zugesetzter Alkohol riecht gleich nach dem Öffnen der Packung am intensivsten.
* In aller Regel „promillefrei“ sind trockene, knusprige Kekse, Schnitten und Riegel, die beim Hineinbeißen bröseln. Auch Anbieter im Naturwarenhandel verzichten bei Kindersüßigkeiten auf Prozente.
* Schokolade ist immer alkoholfrei (Ausnahme: Trauben-Nuss-Schokolade, denn die Rosinen sind meist in Rum getränkt). Alkoholisch sind jedoch häufig die Schokoladenfüllungen. Auch Rumkugeln und Trüffel sind nichts für Ihr Kind.

Wenn Sie ganz sichergehen wollen, dass Alkohol nicht einmal in Spuren enthalten ist, sollten Sie auf Süßes mit Aromastoffen und Fruchtzubereitungen verzichten und auf naturbelassene Zutaten achten.

koch234  11.08.2010, 11:08

Sehr schön, das trägt doch zur Relativierung bei. Ziemlich umfassend, dafür DH!

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Wenn du dir nicht sicher bist und (logischerweise) solche Bedenken hast, dann nimm halt keinen Alkohol. Du tust ja gerade so als gäbe es keine Alternative auf diese Zutat.

Allein die Überlegung, Alkohol in Speisen zu verwenden, die auch von Kindern gegessen werden, verwirrt mich ehrlich gesagt etwas.

turalo  10.08.2010, 10:17

Es müssen ja keine Eierlikörüberzüge auf Kuchen sei,aber der Schluck Rum im Kuchen oder der Rotwein in der Soße verkocht und schadet nicht.

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ordrana  11.08.2010, 23:04

naja, dann dürfen deine kinder aber auch keine milchschnitte, pingui und dergleichen essen, denn darin ist generell alkohol enthalten.

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Engelche3020  12.08.2010, 08:23
@ordrana

Die Alkoholzusätze in diesen Kinderprodukten wurden im Jahre 2000 aus den Rezepturen gestrichen. Außerdem sind diese Produkte völlig überzuckert, ohne jegliche gesunde Inhaltsstoffe (was uns die Werbung gern weismachen möchte) und teuer noch dazu, so dass sich sowas ohnehin nicht auf dem Speiseplan meiner Kinder befindet. Ich halte konventionelle Süßigkeiten, ohne "Vitamin"- und andere Werbeversprechen eh für sinnvoller (in Maßen natürlich). Im Übrigen je mehr Werbung ein Produkt nötig hat, umso inhaltsloser ist es.

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Kinder sind durch Alkohol besonders gefährdet, da ihr Gehirn besonders empfindlich darauf reagiert: Sie bekommen schon bei kleinen Mengen Gleichgewichtsstörungen und Schwindel. Auch der Alkoholabbau in der Leber funktioniert noch nicht so richtig. Deshalb kann 1 Gramm Alkohol pro kg Körpergewicht bereits tödlich sein. Das entspricht bei einem 10 kg schweren Kleinkind etwa einem Glas Wein! Also, egal ob nur ein kleiner tropfen wein in der soße ist, es ist schädlich! Wenn du nicht auf alkohol im essen verzichten möchtest, dann nehme vorher zb. etwas von der soße raus was für dein kind ist und den rest für die erwachsenen wird mit wein verfeinert!

koch234  11.08.2010, 10:57

Auch das ist eine Frage der Menge gegen Masse, ein 10 kg schweren Kleinkind isst in der Regel ja auch keine zwei Rouladen mit Soße, in die ein Esslöffel Wein verkocht wurde... und wie schon von anderer Seite hier genannt, in DEM Fall droht die Gefahr doch eher von der reifen Banane 0,6 %

vom Sauerkraut0,5 %

Kefir 0,5 %

Traubensaft 0,4 %!!! (was war das noch mit Rotkäppchen? und ich bin trotzdem nicht alzu süchtig ...;-))

Roggenbrot 0,3 %

Apfelsaft 0,2 %

Weißbrot 0,1 bis 0,2 %

so sie denn überhaupt wirklich droht!

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Grundsatz: Wenn Kinder am Tisch sind kommt kein zusätzlicher Alkohol ins Essen! Alkohol ist Gift! Wenn ein Dreijähriger ein Fläschchen Jägermeister trinkt, muss sofort ein Notarzt geholt werden, da er sonst an Alkoholvergiftung sterben kann. Wenn man sich das vor Augen führt, überlegt wieviel Alkohol sowieso schon im Essen ist und dann das Gehirn einschaltet, wird man NIE extra Alkohol ins Essen geben wenn Kinder mitessen.

Dem Essen wir beim Kochen oder Backen der Alkohol entzogen wegen der Hitze kann man bedenkenlos essen!

MikeMolto  10.08.2010, 10:16

Selbst wenn der Alkohol komplett weg wäre, halte ich das für schlecht. Die Kinder wissen ja, das Alkohol drin ist und was im Essen drin ist, kann man ja auch trinken. So gewöhnen sie sich evtl. schneller daran. Also nein!!!

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bosanac  10.08.2010, 10:18
@MikeMolto

ach so ein stuss was du da erzählst...

Sag einfach das da saft drin ist

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turalo  10.08.2010, 10:18
@MikeMolto

Also, ich erzähle beim Essen nicht, was ich hineingegeben habe. Es gibt also keine Zutatenliste, die für irgendjemanden ersichtlich macht, was er da ißt.

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MikeMolto  10.08.2010, 10:57
@turalo

"Sag einfach das da saft drin ist" sowas ist Stuss! Aber wenn man seine Kinder frühzeitig an Alkohol gewöhnen möchte, dann bitte schön!

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koch234  11.08.2010, 11:06

"Die Kinder wissen ja, das Alkohol drin ist und was im Essen drin ist, kann man ja auch trinken. So gewöhnen sie sich evtl. schneller daran." und die Kinder wissen ja, dass du übervorsichtig bist und unlogische Gedankenketten zu ihrem Schutz fabrizierst, immer in guter Absicht natürlich, gewöhnen sich schnell daran und werden sich derart gewappnet getrost über deine Warnungen hinwegsetzen wenn erstmal der pubertäre Forschungsdrang ausbricht.

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