Haben RAUCHER und NICHTRAUCHER bei Bewerbungen (Arbeitsstelle!) gleiche Chancen?
Kürzlich haben wir im Bekanntenkreis darüber diskutiert, ob RAUCHER und NICHTRAUCHER bei ansonsten gleichen fachlichen und anderen Voraussetzungen gleiche Chancen bei Bewerbungen haben, einen Arbeitsvertrag zu bekommen.
Ich meine damit, wenn der Arbeitgeber alle positiven und nicht so positiven Punkte bei einer Bewerbung abwägt, inwieweit er das Rauchen von Bewerbern dabei berücksichtigt oder nicht berücksichtigt ...(?)
Unsere Meinungen gingen auseinander.
Die Begründungen möchte ich an dieser Stelle nicht näher erläutern, weil ich meine Frage nicht als Suggestivfrage formulieren, sondern objektiv stellen will.
Mich interessiert, wie Ihr darüber denkt bzw. welche Erfahrung Ihr derart gemacht habt(?).
Bin gespannt auf Eure Antworten.
108 Antworten
Das liegt an der Intelligenz des Personalchefs, denn Raucher sind öfters krank, vergiften die Athmosphäre auch in der Firma, sind aber bei der Rentenkasse sehr beliebt, denn die spart sich manchen €...
Also ich finde das so. Grundsätzlich haben alle die selben Chancen wenn sie die gleichen fachlichen Qualifikationen haben. Jedoch kann z.B. in einem Wellnesshotel oder in sonstigen Berufen, in denen ein gepflegtes Erscheinungsbild wichtig ist, ein Raucher viele Nachteile aufgrund des abstoßenden Gestanks haben. Ich selber bin der totale Antiraucher und arbeite in einem internationalen Projekt, dass sie Auswirkungen von Tabakrauch auf den Menschen erforscht. Die Auswirkungen sind wirklich erschreckend und deshalb finde ich es gut, wenn ein Raucher sagen würde, für den Job das Rauchen aufzuhören, denn es schadet dem Körper, der Psyche und dem Erscheinungsbild eines Menschen. Und so kann ein Jobwechsel bzw. Jobbeginn auch zu einer neuen Chance werden.
Für eine rauchfreie, gesunde Welt sollten wir alle kämpfen und mehr tun als bisher!!!
Danke für die
sachlichen und wissenschaftlich fundierten Ausführungen über die negativen Auswirkungen des Nikotinkonsums mit der konstruktiven Empfehlung für rauchende Zeitgenossen, eine neue Arbeitsstelle als Anreiz zu nehmen, mit dem Rauchen aufzuhören.
Das ist eine Superidee!
Ich sag mal das kommt stark auf den Arbeitsplatz an.Als Lehrer,Servicekraft,Arzt,usw wo man viel Kontakt mit Menschen hat oder es auf Hygiene ankommt wird ein Nichtraucher sicher bevorteilt sein.Bei mir z.B. auf dem Bau spielt das meist keine Rolle.Da wird sowieso viel im freien oder im Rohbau gearbeitet.Wer sollte sich dort an Rauch oder Kippen stören?Oder der Holzmacher im Wald,dieser muss nur die Waldbrandgefahr beachten.Ich finde es kommt immer darauf an ob wegen Rauchen vermehrt Pausen gemacht werden müssen oder ob man sein Zigarettchen nebenher rauchen kann.
diese Frage schätzen Nichtraucher und Raucher naturgemäß unterschiedlich ein.
Unbestritten ist sicher, dass zwei vergleichbare Arbeitnehmer, wenn der eine raucht und der andere nicht, der Raucher zu einem gewissen Anteil weniger arbeitet.
Kompensiert er dies (z.B. durch Überstunden oder höheren Einsatz) ist das O.K., falls jedoch der Raucher tatsächlich 10% weniger Leistung bringt, weil er 10% seinter Arbeitszeit bei mit anderen Kollegen vergleichbarer Arbeitsleistung pro Stunde raucht, kann ich jeden AG verstehen, der ihn deshalb nicht einstellt.
Sicher kann man das bei einer Bewerbung nicht beurteilen und sollte auch jeden Raucher einstellen. Aber dann ggf. auch die Probezeit nutzen.
Zu diesem Thema habe ich bisher keine eigenen Erfahrungen gemacht, aber dennoch denke ich oder hoffe ich sogar, dass bei exakt gleichen Voraussetzungen und gleichem Können der Nichtraucher bevorzugt wird. Ich verstehe den Sinn des (dauerhaften) Rauchens einfach nicht, zumal sich viele Menschen zugleich über zu wenig Geld und hohe Preise beklagen - mal abgesehen davon, dass ich beim Rauchen grundsätzlich keinen einzigen Vorteil erkennen kann.
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Aber wann sind die Voraussetzungen und das Können bei mehreren Menschen schon exakt gleich? Deshalb muss ich meinen Absatz insofern revidieren, als dass ich der Meinung bin, dass ein kompetenter Raucher trotz seines Lasters eher genommen werden sollte als ein weniger kompetenter Nichtraucher - schließlich sollte es um Effektivität und um die Fähigkeiten gehen und nicht um irgendwelche Nebensächlichkeiten.
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Daher verstehe ich es z.B. nicht, wenn ein Raucher nicht übernommen wurde, obwohl er fachlich der beste Kandidat gewesen wäre. Oder warum einem Kirchenmusiker gekündigt wurde, weil sein Lebensstil "fragwürdig" sei. Solange jemand nicht gegen Recht und Gesetz verstößt, sollten die Qualitäten der Personen einzig ausschlaggebend sein, aber in der Realität sieht es zumeist anders aus - Objektivität und Fairness sind sehr selten zu finden.
Und im katholischen Bayern wurde sogar schon ein Kirchenmusiker nur deswegen - nach Ablauf der Probezeit - gekündigt, weil er, der Musiker und Organist, von den Gemeindemitgliedern und vom Kirchenchor zwar sehr geschätzt, aber leider eine Frau gewesen ist (... ein misinterpretierter Vorname war die Ursache für die kurze und provisorische Entstellung gewesen ...)
lg
e
Unsere "moderne" Gesellschaft ist teilweise sehr voreingenommen und unvernünftig...ich glaube nicht, dass ich deinen geschilderten Fall kenne, aber bei meiner Antwort dachte ich an einen Kirchenmusiker, dem aufgrund einer Scheidung gekündigt wurde - trotz bisheriger hervorragender Arbeit.
Vor wenigen Minuten entdeckt:
http://www.pnp.de/lokales/artikel_regionews.php?Ausgabe=bb&Ressort=bbr&cid=29-30892346&BNR=0
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das ist praktizierter "Katholizismus" ... alles schön säuberlich unter den Teppich kehren ... oder unerbittlich sein.
Danke für Deine Einschätzung, auch deshalb, weil Du unvoreingenommen bist. So ist es nun mal.
Ja, so ist es leider...umso mehr muss man den Arbeitgebern Hochachtung zollen, die trotz aller Widrigkeiten fair und nachvollziehbar beurteilen. Subjektive Entscheidungen sind für die Gesamtheit und Allgemeinheit meist die schlechtesten Entscheidungen - schade, wenn der Großteil damit durchkommt.
Prägnant, markant, treffend! Danke!