Freundin möchte sich ausleben, was tun?

12 Antworten

Kein Ultimatum stellen.

Darüber reden. Ernsthaft. Mehrfach. Ohne Drohungen.

Wenn Drohungen kommen, dann musst Du Dir bewusst sein, dass dann meistens "5 vor Schluss" ist. Also gut überlegen, was Du sagst. Gewisse Dinge kann man nicht mehr rückgängig machen, wenn sie mal gesagt wurden. Eine Drohung macht nur derjenige, der sich den Zustand des angedrohten gar nicht wünscht, sondern nur hofft, dass aufgrund der Drohung der andere sein Verhalten ändert. Wenn das aber z.B. aufgrund einer Suchtproblematik nicht möglich ist, wird die Drohung das Problem nur noch vergrössern.

Schuld ist offensichtlich ihr schlechtes Umfeld. Ein Umzug an einen anderen Ort, der genug weit weg ist, dass sie das schlechte Umfeld nur noch selten besuchen kann würde vielleicht etwas bringen. Ist aber einfacher gesagt als getan. Natürlich darfst Du nicht sagen, dass Du deswegen umziehen willst, es muss einen anderen sehr plausiblen Grund geben, z.B. eine Arbeitsstelle an einem neuen Ort. Das Wegfallen des Umfelds wäre dann ein "Nebeneffekt".

Ein schlechtes Umfeld kann einen Menschen stark in etwas hineinziehen und kaputt machen. Da hilft oft nur Distanz vom Umfeld.

Vielleicht ist es bereits schlimmer als Du denkst, und es geht nicht nur um Alkohol, sondern auch um irgendwelche Drogen, die abhängig machen oder so. Das könnte erklären, warum sie sich dieses Umfeld so sehr wünscht und nicht davon loskommen will.

Lionstar12x 
Fragesteller
 16.10.2021, 22:23

Ich danke dir, du bist der einzige der nicht direkt mit Schlussmachen angekommen ist.

Ich danke dir auch für deinen Lösungsvorschlag, doch leider kommt ein Umzug sehr ungelegen. Deshalb funktioniet das nicht so einfach.

Sie ist (leider) manchmal eine naive und sehr neugierige Person, die auch in diesem Umfeld aufgewachsen ist. Aber das es schlimmer sein könnte als ich es annehme, sollte nicht sein

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davegarten  16.10.2021, 23:03
@Lionstar12x

"Sollte nicht sein"? Also bist Du überzeugt davon, dass es nicht schlimmer sein kann und hast entsprechende Anhaltspunkte?

Ich habe in meinem Leben schon mehrfach festgestellt: Je weniger sich Freunde wegen einer Sucht meine Bedenken anhören wollten, umso mehr waren sie süchtig. Es hat immer nur Krach gegeben, wenn ich mich da eingemischt habe. Immer. Das einzige was mir geblieben ist, ist zu warten und die Zeit von alleine die Dinge wieder richten zu lassen. Und irgendwann wurde die Zeit auch wieder besser. Der eine Kollege litt allerdings noch bis in die früheren Erwachsenenjahre hinein an einer Drogenpsychose von damals. Daraus hat er selbst gelernt und lebt heute bewusster und gesünder als ich es tue. Ob sich sein Konsum von damals irgendwann noch später rächen wird, weiss man natürlich nie.

Vielleicht muss Deine Freundin einfach mal tief fallen, bis sie selber einsieht, dass das so nicht weitergehen kann und dass ihr diese Kollegen schaden. Du kannst sie natürlich unterstützen, wenn sie Dich um Hilfe bittet. Im Moment kannst Du allerdings nicht viel tun. Wenn sie das unbedingt will, dann bleibt sie wohl vorerst dabei und Du kannst nichts machen ausser das ganze dulden. Die Frage ist halt, ob Du es irgendwann nicht mehr aushältst. Ich würde aber nicht zu früh aufgeben und ihr Zeit geben. In 2-3 Jahren sieht es vielleicht wieder ganz anders aus. Wo die Belastungsgrenze für Dich liegt, und wie lang Du warten willst musst Du selber wissen. Wenn Du eines Tages das Gefühl hast, in einer absolut nicht mehr (d.h. zu 0.0%) erfüllenden Beziehung zu leben, ist vielleicht wirklich die Zeit gekommen, um einen Neuanfang mit jemand anderem zu wagen. Aber man sollte auch nicht zu schnell aufgeben, wenn Dir viel an ihr liegt.

Vielleicht gelingt es Dir auch mit Tricks, sie von diesen Leuten halbwegs fernzuhalten. Musst natürlich auch aufpassen, was Du da machst, damit es nicht noch zuästzliche Spannungen mit ihr gibt.

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Lionstar12x 
Fragesteller
 17.10.2021, 00:17
@davegarten

Auch ich habe Freunde die leider von einigen Drogen abhängig sind. Sie sehen leider die Abhängigkeit nicht ein und reden bringt auch garnichts. Ich bin aber auch nicht mit diesen Personen zusammen o.ä. also kann ich bei denen damit Leben das die Zeit diese Probleme richten wird.

Was meine Freundin betrifft: Ich möchte nicht das sie so tief fällt und ich möchte auch nicht das sie erst damit anfängt.. daher auch der große Kummer von mir, welches mich innerlich auffrisst.

Die Zeit macht die ganze Sache leider noch komplizierter. Wir werden leider nicht jünger und es geht langsam in Richtung Familienplanung. Wenn ich das am Ende doch nicht aushalte und ihr die Zeit gegeben habe in der Hoffnung das es wieder besser wird, waren es am Ende einfach 2-3 „verschwendete“ Jahre und im schlimmsten Fall auch noch mit einem Kind an Ende.

Manchmal kann eine Beziehung leider ein Segen und Fluch gleichzeitig sein..

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davegarten  17.10.2021, 21:42
@Lionstar12x

Ich würde wirklich sehr darauf achten, dass ihr kein Kind bekommt, solange sich die Situation 1.) nicht deutlich und 2.) nachhaltig (sprich bleibend) verbessert. Das kann für ein Kind doch keine gute Voraussetzung sein sich gut zu entwickeln, solange das so läuft, wie Du es beschrieben hast. Eher sehe ich die Gefahr, dass die Beziehung mit Kind erst recht unter Druck gesetzt wird und es dann zur Trennung kommt. Du willst kaum jahrzehntelang Alimente bezahlen, die Dich in den persönlichen finanziellen Ruin treiben und Deinen Sohn/ Deine Tochter kaum je zu Augen bekommen.

Natürlich willst Du Deine Freundin nicht fallen lassen, schliesslich liebst Du sie. Nur sehe ich wenig Einflussmöglichkeiten. Wenn ihr zusammen redet, und Du merkst, dass Du bei ihr nur auf Granit beisst und sie nichts ändern will, dann bleibt Dir faktisch nichts anderes, als zuzuschauen. Traurig aber wahr. Einzig Distanz zu diesem schlechten Milieu mag da helfen, davon wegzukommen, also ein Wegzug (auch wenn Du das bereits für ausgeschlossen hältst). Es wäre sicher ein gewisses Risiko, dies zu tun, weil nicht sicher ist, ob bei einem Umzug Deine Freundin überhaupt mitkommen würde.

Vielleicht schaffst Du es auch, Deine Freundin von diesen Kollegen abzuhalten, indem Du gezielt an den jeweiligen Wochentagen/ Abenden, wo sich diese Kollegen treffen, Deine Freundin frühzeitig einlädst z.B. ins Kino, ins Restaurant etc., bevor sie schon mit den Kollegen abgemacht hat. Ganz verhindern lässt es sich zwar dadurch nicht, aber vielleicht kann man so die Häufigkeit der Treffen mit den schlechten Kollegen etwas verringern.

Du könntest Dich mal an eine beratende Fachperson wenden, z.B. einen Beziehungs-Psychologen, und den fragen, ob er noch weitere Möglichkeiten sieht, die Beziehung zu retten.

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Im Grunde ist es ihre Entscheidung, was sie mit ihrem Körper macht. Da hast du dich überhaupt nicht einzumischen. Was ist der wahre Grund, wegen dem du deiner Freundin Drogen verbieten möchtest? Schlechte familiäre Erfahrungen? Ein Elternteil Alkoholiker? Erlaubst du dir selber keinen Spaß und möchtest deshalb auch deiner Freundin Spaß verbieten? Eifersucht? Irgendwas davon. Natürlich wirst du immer nur den Grund nennen, dass es dir um die Gesundheit deiner Freundin geht und du Angst hast, dass du sie dadurch verlieren könntest.. Im Widerspruch dazu willst du sie verlassen, sollte sie nicht damit aufhören, wodurch du sie auf jeden Fall verlierst.

Lionstar12x 
Fragesteller
 16.10.2021, 21:51

Wenn du das Argument mit der Gesundheit nicht hören willst, dann ist der Grund tatsächlich mein Lebensstil UND gewisse Erfahrungen mit Freunden in meinem Leben, die mir bestätigten dass dieses Zeug einfach schlecht ist. Ich möchte meine Freundin eben beschützen (bisschen vergleichbar wie wenn eine Familie das Kind davor beschützen wollen mit dem rauchen anzufangen)

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Sie hat Ihre Lebenseinstellung und du hast deine... wenn du das Gefühl hast, dass dies eure Beziehung so belastet, dass du keine langfristige Zukunft siehst, dann solltest du einen Schlussstrich ziehen.

"Sie sagte wenn ich gute Argumente hätte dann könnte ich sie davon abbringen sowas zu tun, aber meine Argumente reichen ihr nicht." ...weil deine Freundin sich auch gar nicht überzeugen lassen will? Vielleicht gibt sie dir nur die Hoffnung / Illusion, dass du sie von deiner Lebenseinstellung begeistern kannst? Auch wenn Sie in Wirklichkeit keine Lust auf Abstinenz und Partyverzicht hat?

Sorry, aber ich sehe da leider für euch beide keine rosige Zukunft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Lionstar12x 
Fragesteller
 16.10.2021, 22:10

Nein, es geht hierbei nicht darum sich von meiner Lebenseinstellung überzeugen zu lassen. Sie hat ja auch natürlich ihre eigene Lebenseinstellung. Es gibt einfach nur bestimmte Punkte, die man berücksichtigen muss um seinen Partner nicht zu kränken und diese Punkte wiegt sie natürlich mit ihrer Einstellung und ihrem Handeln. Sie nimmt also auch wirklich Rücksicht auf mich, falls die Argumente gut genug sind.

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userknight  17.10.2021, 10:26
@Lionstar12x

"Nein, es geht hierbei nicht darum sich von meiner Lebenseinstellung überzeugen zu lassen. Sie hat ja auch natürlich ihre eigene Lebenseinstellung. Es gibt einfach nur bestimmte Punkte, die man berücksichtigen muss um seinen Partner nicht zu kränken" Du willst sie nicht überzeugen, sagst aber im gleichen Atemzug, dass es Punkte gibt, welche in einer Beziehung eingehalten werden müssen?

Die Frage ist: Wer legt diese Punkte oder Aspekte in der Beziehung fest? Sie oder Du? Das Internet oder sonstige Ratgeber? Welche der Punkte in einer Beziehung stehen nicht zur Diskussion, welche kann man aushandeln?

Genau hier müsstest du für dich Antworten oder NoGo`s finden und dann mit der Lebenseinstellung und Ansichten deiner jetzigen Partnerin vergleichen... und bei zu starken Differenzen eben auch entscheiden, ob das noch eine glückliche, langfristige Beziehung wird bzw. sein kann.

"Sie nimmt also auch wirklich Rücksicht auf mich, falls die Argumente gut genug sind." ... und was ist, wenn du der Meinung bist, dass deine Argumente absolut top sind, und deine Partnerin dies nicht so sieht? Dann bist du keinen Schritt weitergekommen.

Auch wenn du befürchtest, dass Sie (bei der Entscheidung zwischen Party/Umfeld und Beziehung zu Dir) eher den Party-Lifestyle wählt: Es bringt nichts, wenn du dies und das dann zwangsläufig folgende Beziehungsende einfach nur aufschiebst... dein Anliegen wird früher oder später zur Diskussion kommen.

Trotzdem viel Glück!

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Wenn Du damit nicht zurecht kommst, ist es besser, Du trennst Dich. Das tut erstmal weh, aber das legt sich mit der Zeit. Lenke Dich mit Hobbys ab, und in ein paar Wochen hast Du den Kopf frei für Neues. Das tut erstmal weh, weil Du das Leben ohne sie nicht gewohnt bist.

Du kannst ihr das langfristig nicht verbieten. Vielleicht könnt ihr als Kompromiss vereinbaren, dass es beim Alkohol bleibt?

Da ich Rauch(-geruch) absolut eklig finde, würde eine rauchende Frau für mich absolut nicht passen. Diskussionslos.