Zusammenhang Ritzen & Rauchen?

4 Antworten

Ja, das ist tatsächlich so. ich habe mal eine Umfrage zu dem Thema gemacht (unter vielen anderen Fragen allerdings) und da ergab sich, dass von den 13- bis 18 Jahre alten Selbstverletzerinnen 80 Prozent Raucherinnen waren.

Das war damit das verbreitetste Bewältigungsverhalten. Hanf lag bei ca. 25 Prozent und war damit ein wichtigeres, andere Drogen sind bedeutungslos. Der Anteil der Drogenkonsumenten ist damit nicht höher als im Rest der Generation. Aber die sog. "Skills" der Verhaltenstherapeuten lagen auch nur bei 20 oder 25 Prozent. Die anderen bezeichnen sie als vollkommen wirkungslos, obwohl sie sie kennen.

Ziemlich enttäuschend für die Flaggschiffe dieser Therapeuten. Und zeigte mir, wie recht nutzlos diese Verhaltenstherapien offenbar sind.

Zu dem, warum sie rauchen, berichten die Betroffenen mir, dass es ihnen gut tut, weil es Elemente dessen enthält, was sie auch beim Verletzen erleben: etwas Warmes berührt sanft ihre Sinne (warmer Rauch auf der Lippe, Gaumen) wie das warme Blut. Und der Rauch reizt und stimuliert auch.

Zugleich ist es eine Form von bewussterem Atmen und geht damit in Richtung Meditation.

Ich kann das nicht als "wahr" oder "unwahr" bestätigen, denn ich rauche nicht. Sie werden schon wissen, was ihnen gut tut und kennen ihre Empfindungen besser als wir anderen, die sie nicht haben.

Die Sucht kommt erst viel später. Mit der fangen sie ja nicht an. Die verwirrt nur zum Verständnis.

Schiggy5992 
Fragesteller
 20.01.2022, 00:36
Ziemlich enttäuschend für die Flaggschiffe dieser Therapeuten. Und zeigte mir, wie recht nutzlos diese Verhaltenstherapien offenbar sind.

Wenn jemand Depressionen hat und ihm sein Leben egal ist, dann ist es schwer dass dieser wieder Lust auf das Leben bekommt. Der Therapeut versucht zb einen Tagesrhythmus bei dem Patienten aufzubauen, dieser hat aber keine Lust bzw. keinen Antrieb dafür.

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DocPsychopath  20.01.2022, 00:37
@Schiggy5992

Ja, die wollen immer zu einem bestimmten Verhalten erziehen. Es sind ja Verhaltenstherapeuten. Und gegen damit an den tieferen Bedürfnissen dieser Frauen vorbei.

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Schiggy5992 
Fragesteller
 20.01.2022, 00:38
@DocPsychopath

Ich würde da nicht zwischen weiblichen und männlichen Patienten unterscheiden. Was würdest du vorschlagen, dass man besser machen könnte?

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DocPsychopath  20.01.2022, 00:43
@Schiggy5992

Ich unterscheide, weil ich mir nicht was denke, sondern von tatsächlichen Erfahrungen berichte (und der Umfrage). Und ich habe diese Erfahrungen ausschliesslich mit Frauen gemacht. Männliche Selbstverletzer kenne ich überhaupt keine.

Ich würde nicht davon sprechen, was "man besser machen kann". Denn es gibt nichts, dass jeder "man" kann. Was ihnen immer am besten getan hat, war akzeptierendes Zuhören. Und Ausdruck von Akzeptieren selbst. Weil sie ja vor allem darunter leiden, dass sie meinen, sich an irgendwelche Forderungen anderer anpassen zu müssen und es nicht können (Verletzen aufgeben, Rauchen aufgeben und was-weiss-ich-noch alles).

Die Verhaltenstherapiererei macht genau da weiter, weil sie ja letztlich auch wieder aussagt: "mit dir stimmt was nicht" und "du musst dich an meine Erwartungen anpassen".

Höre ich der Klientin zu, was sie erzählt, lasse sie rauchen, soviel sie will, und pflege ihre Wunden, habe ich damit bei ihr etwas Positives erreicht, was sie glücklich macht.

Weniger tun ist hier definitiv mehr für sie.

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Schiggy5992 
Fragesteller
 20.01.2022, 00:45
@DocPsychopath
 Männliche Selbstverletzer kenne ich überhaupt keine.

Dann ist das so, aber es gibt definitiv welche.

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DocPsychopath  20.01.2022, 00:46
@Schiggy5992

Vielleicht bist du einer. Wie gesagt: ich rede nicht über Menschen, die ich nicht kenne. Von der Sorte gibt es genug, oder? Ich bleibe als Schuster bei meinen bekannten Leisten.

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Es gibt auch Leute, die sich Ritzen und Nichtraucher sind.

Nicht nur einen...anteilsmäßig wird der Raucheranteil trotzdem höher sein denk ich.

Zwischen Ritzen und Rauchen besteht auf einer Ebene schon ein Zusammenhang.

In Bezug darauf, dass Lebewesen denen es z.B. auf sozialer Ebene nicht gut geht eher zu "Drogen" oder Schadstoffen tendieren, in Mengen, die schädlich sind.

Doch Rauchen ist nicht wie das Ritzen ausschließlich in einem negativen Kontext zu sehen. Es ist eben auch eine Art Genussmittel, ein Luxus. Es gibt verschiedene Stoffe, Techniken und so weiter.

Rauchen hat ein breites Spektrum, das man garnicht so leicht überblicken kann.

Es besteht beim Rauchen nicht immer die Absicht, sich selbst zu schädigen oder empfundene Probleme damit verdrängen oder überwinden zu wollen, bewusst oder unbewusst.

Beim Ritzen ist es etwas anders.

Ansonsten würde man doch ein paar Ritz-Artikel an der Tankstelle kaufen können.

Manchmal hört man: "Lass uns mal eine Rauchen..."

"Lass uns mal eine Runde ritzen" ist wohl seltener vertreten 😅

leute die sich ritzen hassen ihr leben, aber vor allem sich selbst. sie fügen sich selbst schaden zu um sich zu “bestrafen” oder sich dadurch besser zu fühlen. drogen betäuben dann einfach den schmerz und diese gefühle

Rauchen macht ja auch nicht Glücklich

Wie kannst du dir da so sicher sein..

Schiggy5992 
Fragesteller
 24.01.2022, 03:58

Hatte selber über ein Jahr geraucht und es war eig nur sucht. Wenn man paar Wochen nicht raucht und dann wieder raucht, dann ist das "tolle" Gefühl nicht mehr da

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