Wird eine zukünftige Partnerin meinen Fehler in der Vergangenheit akzeptieren?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du scheinst dich selbst zu reflektieren.

Jeder macht mal Dinge die er bereut, wenn man so schon belastet ist passieren im Rausch noch eher Dinge die man bereut.

Du solltest erstmal wieder mit dir selbst ins Reine kommen und an deinem Selbstwertgefühl arbeiten.

Fehler passieren, das macht dich nicht zu einem schlechten Menschen. Und der erste Schritt ist schon getan, die Einsicht das du etwas getan hast was du von dir selber nicht erwartet hättest und bereust.

Wenn man in eine neue Beziehung startet, legt man nicht sofort Alles offen und viele Probleme scheinen in so einer Glückphase wie das kennen lernen einer neuen Frau sowieso nicht mehr so stark ausgeprägt zu sein.

Wichtig ist, sei ehrlich zu dir und ehrlich zu deinem Gegenüber. Das du mit deinen Geistern zu kämpfen hast solltest du nicht verschweigen, aber es gibt Dinge die muss man nicht zur Sprache bringen beim ersten Treffen.

Und das was du getan hast und bereust, ist für andere normal und es ist ja nicht so das du unmittelbar vor dem ersten Date bei einer Professionellen warst.

Bring erstmal die Beziehung zu dir selbst in die richtige Bahn und mach dich nicht verrückt. Das was du bereust ist für andere ein Hobby.

Also Kopf hoch, mach dich nicht selbst fertig für Sachen die noch nicht passiert sind.

Du sagtest du bist in Therapie, dann arbeite dich wieder hoch, der schwerste Schritt ist getan und ich hoffe du findest wieder zu dir.

Solange du dir das nicht selbst verzeihen kannst, wird dies auch deine Freundin in Spe nicht können.

Aus dem einfachen Grund, weil du ihr nicht glauben wirst, wenn sie sagt, dass es gut ist, wenn du diese Erfahrung hinter dir hast und es bereust. Du wirst sie damit so lange nerven, bis sie die Nase voll hat und geht, da sie eben nicht deine Therapeutin ist, sondern einen stabilen Partner an ihrer Seite haben möchte.

Komm mal weg von deiner Selbstkasteiung und verbuche das Ganze als Jugendsünde. Notabene Jugendsünden, die jeder in irgendeiner Form mitbringt und dies eben auch mit sich selbst abmachen musste und somit ins Reine kam.

Deine Ex wollte dich sicher begleiten, das war damals keine Lüge. Nur irgendwann hat man keine Kraft mehr und geht. Das passierte offenbar und nein, warum sollte sie Rücksicht nehmen. Es war vorbei für sie. Hätte denn sie ihre Freunde nicht mehr treffen dürfen, ihr Leben führen, nur damit du da Platz hast?

Ja, mache eine Therapie und wenn erst wenn du stabil in deinem Leben stehst, dich und deine Geschichte akzeptierst, ist die Zeit da für eine Beziehung, die dann auch tragfähig ist.

Ich wünsche dir ein gutes Gelingen.


Whatdidido34 
Fragesteller
 05.08.2023, 05:57

Vieles deiner Antwort verstehe ich und momentan sehe ich das auch so.

Zum damaligen Zeitpunkt war das wirklich ein umsprung als ich mit einem Problem kam innerhalb einer Woche und ein bisschen Unterstützung erwarte ich da schon. Und die Trennung kam sehr aus dem Nichts und war von heute auf morgen obwohl kurz davor noch anderes erzählt wurde. Und die Dinge die dann über mich behaupten wurden und dann von ihr als Missverständnis erklärt wurden mussten auch nicht sein. Aber naja das würde hier den Rahmen sprengen. Im Endeffekt hat auch dieses Erfahrung vieles bei mir ausgelöst. Zu der Zeit war ich nicht so zerfressen und brauchte nur Zuspruch.

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Prinzessle  05.08.2023, 06:59
@Whatdidido34

Da lief sicher einiges schief und klar kann einem dies dann auch aus der Bahn werfen. Und doch ist nun der Punkt da, wo du dich selbst auffangen musst.

Und dies beginnt eben mit dem Verzeihen und somit einen Abschluss finden können. Denn solange du das ständig hin und her drehst, wird es präsent bleiben.

Nur davon hat niemand etwas. Wichtiger ist, dass man aus seiner Geschichte, wozu auch Fehler gehören, lernte.

Du darfst durchaus auch stolz sein auf dich, fandest du den Absprung rechtzeitig und erkanntest die Rutschbahn nach unten, wenn du weiter säufst. Das gelingt nämlich längstens nicht allen.

So hast du zwei Möglichkeiten mit den Erfahrungen die du im Rotlichtmilieu gemacht hast.

Die Erste ist, dich zu schämen und verfluchen, nahmst du die Dienste kopflos in Anspruch. Diese Variante bringt niemandem etwas.

Die Zweite ist, dass du dich zu engagieren beginnst, Hand bietest für Frauen die Menschenhändlern zum Opfer fielen und ihre Tätigkeit nicht selbst wählten, sondern gezwungen werden.

Denn das ist ein grosser Unterschied, ob Frauen dies aus freien Stücken wählten oder eben nicht.

Dann würde deine Geschichte einen Nutzen bringen, wenn du vielleicht ein Forum eröffnest, wo du Freier etwas an der Nase nimmst, doch genauer hinzuschauen, wen sie sich für ihre Dienste einkaufen.

Frauen, die diesem Gewerbe aus freien Stücken nachgehen, die nötige Achtung zu schenken, sie nicht an den Rand der moralischen Doppelmoral an den Pranger zu stellen aber gleichzeitig, all die Frauen, die gezwungen werden zu meiden.

Denn wo keine Nachfrage mehr ist, da wird es auch kein Angebot mehr geben. Also, die ganze Szene zu säubern versuchen und dafür braucht es Leute, die sich stark machen dafür.

Per Se ist es nicht verwerflich, es bedarf nur viel mehr Schutz darin und das beginnt beim Umdenken der Freier.

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Whatdidido34 
Fragesteller
 05.08.2023, 15:18
@Prinzessle

Danke. Ich sehe Frauen die sich für diesen Beruf entschieden haben überhaupt nicht schlechter. In diesem Fall war es auch in einer sehr kontrollierten Gegend und nicht von der Straße. Der Preis war auch ziemlich hoch.

Trotzdem ist mir bewusst, dass man eben nie 100% sicher sein kann was dahinter steckt. Deswegen hinterfrage ich mich auch sehr.

Ich habe aber auch mit Freundinnen darüber gesprochen und sie fanden das auch nicht schlimm. Ich habe den Luxus hier echt vertrauenswürdige Personen zu haben, die mir auch unbequeme Meinungen sagen würden.

Es handelte sich um eine deutsche Arbeiterin die nicht unter Einfluss von irgendetwas stand. Ich war auch alkoholisiert respektvoll und es wurde klar gesagt, was OK ist und daran habe ich mich auch gehalten. Natürlich erinnere ich mich nicht an alles aber am Ende wurde gesagt, ich solle mich nicht dauernd entschuldigen, da alles gut ist. Das hilft mir mit meinem Gewissen. Außerdem hatte die Arbeiterin zu jeder Zeit Kontrolle und nicht ich. Alles wurde besprochen und war für sie okay.

Ich denke, du hast Recht. Man muss auch Achtung vor dem Job haben. Wenn das für sie okay ist, ist das zu akzeptieren. Es war wie gesagt in einer sehr bekannten Gegend in einem Etablissement.

Es wird Zeit mit mir ins reine zu kommen. Dafür die Therapie.

Danke für deine ehrliche Meinung.

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Prinzessle  05.08.2023, 16:57
@Whatdidido34

Finde ich gut, kannst du es realistischer sehen und eben schautest du auch damals darauf, dass du nicht in einen dubiosen Club gingst, wo sehr, sehr junge Frauen aus fernen Ländern angeboten wurden, die nur sehr gebrochen Deutsch sprechen.

Sehe es einfach als ein Geschäft. Du warst anständig, hast dich an die Abmachungen, euren *Vertrag* gehalten. So wie man ein Hotelzimmer bucht und die Zeche zahlt ohne Randale zu machen aber alle Angebote die dir zur Verfügung standen genutzt hast.

Also Bademantel, Frottiertücher etc. vielleicht Schwimmbad, Minibar extra ist klar. Halt so, wie man das gebucht hat.

Viele Prostituierte werden auch als Therapieersatz gebucht. Einfach um zu reden, sich mental wieder aufzubauen oder um zu kuscheln, Körperwärme zu spüren.

Ich fuhr früher Taxi, darum kam ich natürlich da auch in Berührung mit dem Rotlichtmilieu. Zum Teil mit den Damen selbst, die sehr angenehme Fahrgäste waren, zum Anderen mit Freiern, die mir auch erzählten.

Denn auch als Taxifahrer bist du ähnlich wie ein Barmixer oder eben eine Prostituierte eine Art Beichtvater...ich zwar eher Mutter.

So hatte ich einen Fahrgast, der buchte mich immer wenn es ihm schlecht ging einen ganzen Tag. Das erste Mal sagte er, fahre wohin du Lust hast, Tessin, Wallis, Genf.

Es war Winter und ich hatte viele Vorbestellungen auch von Blutern insbesondere. Also sagte ich ihm. Ich fahre auf meinen Standplatz, nehme dich mit auf meine Fahrten. Dann musst du hinten sitzen und will der Gast nicht, dass du mitfährst, lade ich dich aus und hole dich nachher wieder ab.

Das machten wir dann so und jeder Gast war einverstanden, dass er halt auch im Auto sass, wusste aber nicht, dass diese Fahrt dann auf ihn geht. So hatte jeder etwas davon.

Am Ende des Tages zahlte er die Zeche mit über 100.-- Franken Trinkgeld, dies vor 40 Jahren...ich sagte, hey das ist doch viel zu viel. Nur er meinte lachend, ein Psychologe hätte mich mehr gekostet und weniger gebracht als du.

Und so buchte er mich sporadisch immer wieder.

Eine andere Geschichte, so von wegen Moral. Da fuhr ich zwei Geschäftsmänner von einer Sitzung ins Hotel. Die Fahrt kostete ca. 15.-- und sie baten mich eine Quittung über 50.-- auszustellen. Sie würden mir dann 10.-- Trinkgeld bezahlen...eindeutig Betrug, wenn auch im kleinen Stil und ich weigerte mich, sondern füllte die Quittung korrekt aus . Die beschimpften mich dann in ihren Mänteln aus edlem Zwirn....nur das war mir so etwas von egal.

Die Schweiz mag zwar teuer sein, nur so teuer nun auch wieder nicht....das waren Deutsche Geschäftsherren, die mir dann auch sagten, so werde ich es nie zu etwas bringen. Was mich nicht im leisesten kratzte.

Soviel zur Moral und warum du dir das unbedingt vergeben sollst, denn du machtest ja nichts, sondern hast dir einfach Sex gekauft, der so angeboten wurde, halt eine Dienstleistung nur. Die nur verwerflich ist, wenn die Frauen gezwungen werden.

Angelockt aus der Armut, mit Arbeit ihre Familien unterstützen zu können, wenn sie einen guten Job in Westeuropa annehmen....bis sie hier sind, ihnen die Pässe abgenommen werden und sie langsam realisieren, dass sie vollkommen ausgeliefert in einem fremden Land sind, deren Sprache sie nicht können und die Gesetze, ihre Rechte nicht kennen. Eingeschüchtert, kaputt gemacht und wenn sie verbraucht sind, weggeworfen werden.

Deine Freunde sind da nachsichtiger mit dir, als du mit dir selbst....lerne das bitte. Es ist gut und wichtig, moralisch gesehen integer unterwegs zu sein, das warst du auch in deiner düsteren Phase.

Wichtiger allerdings und damit hat sich dieser Ausflug gelohnt ist es, Prostituierte und ihren durchaus sehr wichtigen Job als Menschen zweiter Klasse zu behandeln....denn so manch einer, könnte sich eine Scheibe von ihrer Ethik abschneiden, die eben nicht dieser Doppelmoral unterworfen ist. Der Scheinheiligkeit.

Denn wäre dem so, dann wäre dieses Gewerbe schon längst ausgestorben. Man sollte ihm darum mehr Achtung und Anerkennung schenken.

Es gibt Altersheime die Berührungstherapien anbieten, mit gutem Erfolg. Und diese Massagen, je nach Wunsch, werden auch im Genitalbereich angeboten. Mit sehr gutem Erfolg aus medizinischer aber auch pflegerischer, psychologischer und sozialer Sicht.

So verkehrt ist das nämlich nicht, wenn man natürlicher zu denken beginnt. Nur hier mit Diplom und Therapiestatus versehen.

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Whatdidido34 
Fragesteller
 05.08.2023, 17:43
@Prinzessle

Ich bin beeindruckt von deiner Weitsicht und hoffe auch mal so darauf zurück zu blicken. Für mich ist und bleibt es ein Fehler.

Aber die Frauen habe ich nie schlechter gesehen. Nur mich.

Danke für deine offene Antwort.

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Die Therapie war schon mal ein sehr guter und wichtiger Schritt von dir. Du musst daran denken dass du nicht der einzige Mensch bist der Fehler macht oder gemacht hat. Es ist absolut normal und menschlich in seinem Leben Fehler zu machen.
Und ich bin mir sicher dass deine zukünftige Freundin auch schon mal einen Fehler im Leben gemacht hat.

Wir sind nicht unsere Fehler. Man lernt aus Fehlern und wächst dadurch.

Bevor du wieder in eine Beziehung gehst, musst du erstmal zu dir selbst finden. Lerne dich selbst kennen indem du dir Aktivitäten suchst wie Sport. Denn bevor du anfängst jemand anderen zu lieben, musst du zuerst dich selbst lieben können.

Ich hoffe deine Therapie wird dir helfen und ich hoffe du wirst bald eine gute Frau kennenlernen.

Ich verstehe nicht wo das Problem dabei ist mal zu einer Prostituierten zu gehen. Das Problem ist ausschließlich deine Einstellung. Dein Selbsthass, deine Selbstverurteilung, deine Unsicherheiten. DAS schreckt ab.

Erst musst du mit dir ins Reine kommen, damit deine Erfahrungen und du selbst keinen negativen Eindruck machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe einen bunten Blumenstrauß an psychischen Erkrankungen.